• 17.03.2002 18:11

  • von Reinhart Linke

Brawn: "Das war nicht unser bestes Wochenende"

Ferrari-Technikdirektor Ross Brawn ist mit dem Grand Prix von Malaysia am Sonntag in Sepang insgesamt nicht zufrieden

(Motorsport-Total.com) - Der dritte Platz von Michael Schumacher am Sonntag in Sepang war nicht das beste Ergebnis für Ferrari. Während Rubens Barrichello insgesamt 25 Runden geführt hatte, ehe er 17 Runden vor dem Ziel auf Platz zwei liegend mit einem Motorschaden ausfiel, musste sich Michael Schumacher nach einer Kollision und einem frühen Boxenstopp beim Malaysia-Grand-Prix von hinten durchs Feld kämpfen. Dabei profitierte der Wahlschweizer von einigen Ausfällen und schließlich auch noch von dem defekten Renault von Jenson Button in der letzten Runde. So fuhr der vierfache Weltmeister mit 1:01.795 Sekunden Rückstand zum Sieger noch als Dritter aufs Podium.

Titel-Bild zur News: Michael Schumacher

Trotz Rang drei von Schumacher kam bei Ferrari keine große Freude auf

Trotzdem war Technikdirektor Ross Brawn mit dem Ergebnis nicht zufrieden: "Realistisch gesehen waren wir glücklich, am Ende auf dem Podium zu stehen. Aber es war nicht unser bestes Wochenende, da Rubens mit dem Auto kämpfen musste, ehe er einen Motorschaden hatte." Der Brasilianer war im Vergleich zum späteren Sieger Ralf Schumacher, der nur einmal stoppte, auf einer Zweistoppstrategie unterwegs und konnte vor seinen Boxenstopps nicht genügend Vorsprung herausfahren, um die Führung zu verteidigen.

Die Schuld beim Startunfall sieht Ross Brawn derweil bei BMW-Williams-Fahrer Juan-Pablo Montoya: "Beide Autos waren in der ersten Kurve eng zusammen und es gab nicht genügend Platz für Michael. Die Rennkommissare sahen es genauso. Wir gewannen am Ende einen Trostpreis, aber es hätte anders laufen können, wenn es nicht den Vorfall in der ersten Kurve gegeben hätte."

Trotz der heißen Temperaturen von 33 Grad Luft- und 39 Grad Asphalttemperatur hatte Ferrari abgesehen von dem Motorschaden am Auto von Rubens Barrichello keine Probleme. "Abgesehen von dem Problem an Rubens Auto hatten wir heute keine Probleme", fuhr der Technikdirektor fort. "Zu Beginn des Rennens versuchten wir den Speed von Rubens zu erhöhen, aber wir waren einfach nicht schnell genug. Allerdings hätte es ohne Michaels Problem besser laufen können. Die Strategie, die wir geplant hatten, war die Beste für unser Auto."

Shell-Manager Tobias Tasche fügte hinzu: "Dies war eines der aufregendsten Rennen, die ich gesehen habe. Die Aufholjagd von Michael vom 19. bis auf den dritten Platz war großartig. Es zeigt noch einmal, dass Ferrari in Sachen Technologie an der Spitze ist und am Limit arbeitet, daher kam es zu dem mechanischen Problem an Rubens Auto heute. So etwas kann geschehen."

Auch Tobias Tasche konnte keine weiteren Probleme bei Ferrari feststellen: "Es gab heute trotz der heißen Temperaturen keine Probleme mit dem Kraftstoff oder den Schmiermitteln. Die Bremsen und die Reifen wurden aber heiß und das Auto war am Limit. Wir nehmen unser Wissen und unsere Erfahrung von den ersten beiden Rennen der Saison zum nächsten Rennen nach Brasilien mit, wo wir auch schwierige Wetterbedingungen erwarten."