• 24.05.2004 15:49

BMW-Williams: Mit verbessertem FW26 zum Nürburgring

BMW freut sich ebenso auf das Nürburgring-Rennen wie Vorjahressieger Ralf Schumacher und Teamkollege Juan-Pablo Montoya

(Motorsport-Total.com) - Die Karawane zieht weiter. Mit einem logistischen Kraftakt bewältigt das BMW-Williams-Team den Abbau in Monaco, den Transport nach Deutschland und den Aufbau auf dem Nürburgring in nur drei Tagen. Bereits am kommenden Wochenende, 28.-30. Mai, findet in der Eifel der Große Preis von Europa statt. Der Kalender der Formel-1-Weltmeisterschaft 2004 sieht drei Mal hintereinander je zwei Grands Prix innerhalb von acht Tagen vor. Damit startet in der Eifel das zweite von sechs Rennen innerhalb von acht Wochen.

Titel-Bild zur News: Ralf Schumacher

Ralf Schumacher überquerte vergangenes Jahr die Ziellinie als Erster

Juan-Pablo Montoya: "Der turbulente Grand Prix von Monaco ist kaum vorbei, und wir sind praktisch schon auf dem Weg zum nächsten Rennen. Diese Rennen im Doppelpack sind sehr anstrengend für die Teams. Immerhin ist es für ein paar von uns, auch für uns Fahrer, nicht ganz so ungewöhnlich, praktisch direkt nach einem Grand Prix zur nächsten Rennstrecke zu reisen. Im Zuge von Testfahrten ist das ja häufig der Fall."#w1#

"Ich fahre gern auf dem Nürburgring. Die Strecke ist fahrerisch anspruchsvoll, und das macht mir Spaß. Außerdem waren wir dort bisher immer ziemlich gut unterwegs, sowohl im Qualifying als auch im Rennen. Wir werden erneut ein paar Weiterentwicklungen mitbringen, und ich denke, wir können ein gutes Resultat anpeilen. Mit dem vierten Platz in Monaco habe ich sowohl mein Punktekonto als auch das unseres Teams ein wenig aufbessern können. Aber wir müssen weiter hart arbeiten, um so viele Zähler wie möglich zu sammeln."

Ralf Schumacher war im Vorjahr der Sieger

Ralf Schumacher: "Ich war im vergangenen Jahr überglücklich über den Sieg bei meinem Heimrennen. So etwas kann einem keiner mehr nehmen, das bleibt ein unvergessliches Karrierehighlight. Ich hätte nichts gegen eine Wiederholung einzuwenden und werde natürlich alles dafür tun, was in meiner Macht liegt. Von der technischen Seite her sind die Voraussetzungen allerdings ein wenig anders als im Vorjahr. Aber ich kann versprechen, dass wir weiterhin rund um die Uhr daran arbeiten, wieder zur Spitze aufzuschließen."

"Abgesehen davon ist der Nürburgring für mich schon etwas Besonderes. Von Kerpen, wo ich aufgewachsen bin, ist es eben nicht allzu weit. Entsprechend oft war ich als Zuschauer da und habe später meine Runden auf der Nordschleife gedreht. Mittlerweile bin ich 18 Mal auf dem Ring gestartet, 1993 habe ich da mit einem Formel BMW Junior mein erstes Autorennen gewonnen. Vielleicht ist ja auch das ein gutes Omen. Auf jeden Fall freue ich mich auf die tolle Atmosphäre am Ring und hoffe auf viele BMW-Williams-Team Fans."

Neue Teile für den FW26

Chefingenieur Sam Michael: "Die kurze Pause zwischen den Rennen in Monaco und auf dem Nürburgring stellt die Mannschaft vor die Herausforderung, alles in kürzester Zeit von A nach B zu transportieren, ab- und aufzubauen. Aber das kann unsere Crew, sie hat darin viel Erfahrung. Um unsere Wettbewerbsfähigkeit weiter zu verbessern, werden wir für den Großen Preis von Europa erneut sowohl aerodynamische als auch mechanische Weiterentwicklungen zur Verfügung haben. Außerdem wird uns Michelin mit zwei neuen Reifenentwicklungen unterstützen."

"Auf dem Nürburgring braucht man viel Anpressdruck. Er hat viele langsame und einige mittelschnelle Kurven, aber auch eine Hochgeschwindigkeitspassage. Es gibt Überholmöglichkeiten, die besten wohl im Bereich von der letzten Schikane bis zur Kurve eins. Bei der Rennstrategie wird man nach den besonderen Anforderungen von Monaco wieder mehr zur Tagesordnung zurückkehren. Ich gehe davon aus, dass wir 2004 auch auf dem Nürburgring mehr Boxenstopps sehen werden als in den vergangenen Jahren, als noch das niedrigere Tempolimit für die Boxengassen galt."

Rennen mit besonderem Stellenwert für BMW

BMW-Motorsportdirektor Dr. Mario Theissen: "Die beiden Grands Prix in Deutschland haben für BMW natürlich einen besonderen Stellenwert, wir freuen uns sehr auf die heimische Fangemeinde. Der Veranstalter hat sich ja einiges einfallen lassen, um auf dem Nürburgring ein volles Haus zu bekommen. Wir hoffen, diese Aktionen fruchten. Es wäre schön, wenn die Anstrengungen belohnt würden, die mit dem Bau der neuen Gebäude und des stadionartigen Streckenabschnitts in den zurückliegenden Jahren unternommen wurden. Auf dem Nürburgring ergänzen sich moderne Rennstreckenarchitektur und Traditionspflege ganz hervorragend."

"14 Tage nach dem Grand Prix von Europa treten wir übrigens mit zwei BMW M3 GTR zum 24- Stunden-Rennen auf der legendären Nordschleife an. Für den BMW P84 Motor ist der Nürburgring natürlich eine ganz andere Herausforderung als die engen Straßen von Monaco. Mit einem Volllastanteil von 51 Prozent im Rennen und 64 Prozent im Qualifying liegt der Eifelkurs im Mittelfeld der Grand-Prix-Rennstrecken."