BMW-Williams: Gemeinsam aus der Krise?

Williams arbeitet an der Fahrt aus der Krise ? Dr. Mario Theissen entschärft Gerüchte um ein Ende der Zusammenarbeit

(Motorsport-Total.com) - Mit einem Interview in der Münchner "Abendzeitung" hat BMW-Sportchef Gerhard Berger für viel Wirbel gesorgt, weil er die Möglichkeit einer Trennung von Williams für die Zeit nach 2004 nicht dezidiert ausschließen wollte. Ein paar Tage später sieht die Welt freilich schon wieder ganz anders aus und am A1-Ring präsentierte sich das Team demonstrativ geschlossen.

Titel-Bild zur News: Dr. Mario Theissen

Dr. Theissen beendete die Gerüchte um eine Trennung von Williams

Bergers Kollege Dr. Mario Theissen nahm den Spekulationen der Medien heute kräftig Wind aus den Segeln: "In diesem Geschäft kommt man nur voran, wenn man konsequent und systematisch arbeitet und insbesondere wenn man eine Linie durchhält ? auch in den Phasen, in denen einem der Erfolg nicht von selbst zufliegt. Das tun wir gerade. Wir arbeiten mit Williams sehr intensiv daran, die Defizite aufzuarbeiten."

Ein erster Schritt in die richtige Richtung war eine Krisensitzung am Mittwoch in der Williams-Fabrik in Grove, bei der alle Beteiligten zweieinhalb Stunden lang an einem Tisch mögliche Lösungsvorschläge debattierten. Juan-Pablo Montoya bestätigte später, man habe beschlossen, noch härter zu arbeiten ? speziell an der Aerodynamik. Wenig später sickerte dann durch, dass Ex-Williams-Techniker Frank Dernie wieder zurück ins Team geholt wurde.

Da chassisseitig jetzt anscheinend die notwendigen Maßnahmen ergriffen wurden, um bald den Anschluss an die Spitze zu schaffen, konnte auch BMW vorerst besänftigt werden. Theissen räumte heute in Fahrerlager jedenfalls mit dem Gerücht auf, die Münchner wollen sich so rasch es geht einen neuen Partner suchen: Kontinuität sei "sicher der bessere Weg als in einer solchen Situation einfach alles hinzuschmeißen und das Pferdchen zu wechseln. Damit ist noch niemand zum Erfolg gekommen."

Ralf Schumacher, heute mit einem Fahrfehler im ersten Qualifying ohne Zeit, wies indes eine Mitverantwortung an der Williams-Misere von sich: "Das ist eine Entwicklung, die man als Fahrer nicht immer beeinflussen kann. Wir haben es derzeit nicht leicht ? gegen Ferrari sowieso, McLaren-Mercedes hat einen Schritt nach vorne gemacht und Renault kommt auch noch dazu."

"Wir haben die Möglichkeit, vorne mitzufahren", warf er allerdings noch im selben Atemzug ein. "Wir haben die richtigen Leute, das richtige Budget, den richtigen Motor und die richtigen Reifen ? alles was man braucht, um Rennen zu gewinnen. Aber das müssen wir langsam auch mal schaffen."