• 15.05.2003 17:55

Ralf Schumacher: "Das war gar nicht so schlecht"

Ralf Schumacher über das Siegpotenzial des Williams FW25, den Abschied von Österreich, und seine Erfahrungen mit der Polizei

(Motorsport-Total.com) - Frage: "Im letzten Rennen hattet ihr zwar zwei zuverlässige Autos, ein richtiger Erfolg war es dennoch nicht. Woran lag es?"
Ralf Schumacher: "Man sollte dazu sagen, dass wir uns für eine falsche Strategie entschieden. Wir haben das Potenzial unserer Reifen etwas überschätzt ? oder besser, ich habe es überschätzt. Es war meine Entscheidung, also war es auch mein Fehler. Nach allem, was wir am Freitag und Samstag im Qualifying gesehen haben, lief es dann besser als erwartet, und wir waren recht stark unterwegs und konnten den führenden Autos mit einem kleinen Abstand folgen. Das war gar nicht so schlecht. Ich habe es schon oft gesagt, und ich sage es wieder: Der Williams FW25 ist ein Siegerauto. Wir haben es aus verschiedenen Gründen jedoch bisher nicht geschafft, alles auf einen Punkt zu bringen, zum Beispiel auf der mechanischen Seite. Der FW25 ist ein komplett neues Auto, und wir haben dessen Möglichkeiten unterschätzt. Wir waren einfach zu stark auf eine Richtung fixiert, die wir aus den vergangenen Jahren kannten. Da wird noch einiges kommen. Durch das gesamte Werk geht derzeit ein riesiger Ruck, der stärker ist als alles, was ich in meinen Williams-Jahren, und das ist ja schon recht lang, je erlebt habe. Daher freue ich mich auf diese Saison. Es wird noch einige Monate dauern, aber ich bin mir ziemlich sicher, dass es ein Siegpotenzial gibt."

Titel-Bild zur News: Ralf Schumacher

Ralf Schumacher scherzte, dass er keine Erfahrungen mit der Polizei habe

Frage: "Was erhoffst du dir für das anstehende Rennen in Österreich?"
Schumacher: "Es ist schwer irgendwelche Vorhersagen zu treffen. Ich habe erwartet, dass wir in Barcelona sehr stark sein würden. Wie man sehen konnte, waren wir nicht sonderlich gut, daher warte ich einfach ab. Ich denke, dass wir einen guten Reifen haben werden, wir haben einen starken Motor, daher sollte es schon ganz ordentlich laufen."

Frage: "Deine Qualifying-Ergebnisse waren zu Beginn des Jahres nicht sehr gut, du scheinst die Schwächen jedoch überwunden zu haben."
Schumacher: "Nun, warten wir erstmal dieses Wochenende ab, aber für die ersten beiden Rennen gab es mehrere Gründe. Ich habe Fehler gemacht und konnte einfach nicht das passende Setup erarbeiten. Man hat ja nur noch eine Chance, das hat mich dann richtig getroffen. Glücklicherweise konnten mein Ingenieur und ich für die letzten Rennen eine gute Balance finden, daher hat es dort gut funktioniert."

Frage: "Wie denkst du darüber, dass dies der letzte Österreich-Grand-Prix sein wird, gerade wo du ihn als Heimrennen ansiehst?"
Schumacher: "Es ist schade. Es ist eine schöne Gegend, aber es ist in Österreich ohnehin sehr schön ? gutes Essen, großartige Hotels. Es ist schön hier zu sein, daher ist es schade, aber für die Entscheidung wird es schon verschiedene Gründe geben."

Frage: "Nachdem die Stallorder ja nun verboten ist, glaubst du, dass diese Entscheidung richtig ist, und dass das Verbot auch durchgesetzt werden kann?"
Schumacher: "Wir hatten ein Mal ein kleines Problem, aber ich denke, dass man nicht von der Teamorder wegkommt. Es obliegt dem Team, ob sie es im Moment für nötig halten. Ich habe kein Problem damit, was im letzten Jahr hier passierte. Ich glaube, dass es richtig war."

Frage: "Juan-Pablo Montoya wurde kürzlich von der Polizei aufgehalten. Hast du schon einmal ähnliche Erfahrungen gemacht?"
Schumacher: "Nein, ich habe damit noch nie irgendwelche Erfahrungen gemacht. Tut mir leid."

Frage: "Es ist der 100. Grand Prix, den du zusammen mit deinem Bruder fährst. Kommen da besondere Emotionen hoch?"
Schumacher: "In einhundert Rennen, sind wir uns vielleicht zehn Mal auf dem Kurs begegnet. Dabei war es dann für gewöhnlich sehr eng und aufregend."