BMW und WilliamsF1: Entscheidung ohne Emotionen
Frank Williams distanziert sich von Head-Vorwürfen, doch die Entscheidung von BMW wird ohnehin emotionslos getroffen
(Motorsport-Total.com/sid) - Sir Frank Williams distanzierte sich in einer bislang einmaligen Aktion öffentlich von seinem Teilhaber Patrick Head, doch völlig unabhängig von dessen Verbal-Attacken gegen BMW Motorsport Direktor Mario Theissen haben die Münchner bis Ende des Monats eine Entscheidung über ihre künftige Strategie in der Formel 1 angekündigt. Ob Frank Williams dabei noch eine Rolle spielt oder BMW das Team des Schweizers Peter Sauber übernimmt, wird der "General im Rollstuhl" wohl nicht mehr beeinflussen können.

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Mario Theissen: "Es geht nur darum, was gut für die Zukunft von BMW ist"
"Es liegt in der Hand unseres Vorstandes", sagte Theissen beim Großen Preis von Kanada in Montreal, als er sich gemeinsam mit Frank Williams der Presse stellte: "Wir sprechen über strategische Entscheidungen, und die werden bei BMW nicht von persönlichen Zielen oder dem Tagesgeschäft beeinflusst. Es geht nur darum, was gut für die Zukunft von BMW ist." Der erst im vorigen Jahr verlängerte Vertrag mit Williams läuft noch bis 2009, beinhaltet aber angeblich Ausstiegsklauseln.#w1#
Die heftigen Attacken von Head, der Theissen unter anderem Unehrlichkeit vorgeworfen hat, haben ihn zwar überrascht, sie beeinflussen ihn aber ebenso wenig wie der anschließende Schmusekurs von Frank Williams. "Patricks Bemerkungen sind seine persönliche Meinung, die in keinster Weise unsere Haltung zu Mario oder BMW widerspiegeln", sagte Williams. Man wolle noch lange weiter mit den Münchnern zusammenarbeiten.
Zuvor hatte aber auch Frank Williams seinen Partner BMW mehrfach öffentlich kritisiert. Dass er angeblich schon Kontakte zu anderen Motoren-Lieferanten - im Gespräch sind Honda und Toyota - aufgenommen hat, wollte er in Montreal nicht kommentieren. Die aktuellen Spekulationen um die BMW Pläne mit Sauber hat nicht zuletzt Frank Williams öffentlich gemacht. "Frank war es, der die ersten Gespräche mit Sauber nach außen getragen hat", meinte Theissen: "Er hat mir dann gesagt, dass es ein Versehen war."
Die Head-Kommentare sollen dagegen bei der Entscheidungsfindung von BMW ausgeklammert werden. "Das wird meiner Meinung nach heißer gekocht als es ist", sagte Theissen, der sich Ruhe bis nach dem Großen Preis der USA am kommenden Sonntag in Indianapolis wünscht. Danach werde man emotionslos diskutieren, welche Möglichkeiten BMW für die Zukunft habe.

