• 16.07.2002 15:59

BMW und Williams überdenken Partnerschaft

Nach einer wohl mäßig zufrieden stellenden Saison sprechen BMW und Williams Ende der Saison über eine weitere Zusammenarbeit

(Motorsport-Total.com/sid) - Bruderkampf in Magny-Cours: Ausgerechnet "Schumi II" will Ferrari-Star Michael Schumacher am schnellsten Titelgewinn aller Zeiten in der Formel 1 hindern. "Ich will ihm am Sonntag noch nicht gratulieren. Ich setze alles daran, dieses Ereignis so lange wie möglich hinauszuzögern", sagte der BMW-Williams-Pilot vor dem Großen Preis von Frankreich.

Titel-Bild zur News: BMW-WilliamsF1 Logo

Ob BMW und Williams länger kooperieren entscheidet sich wohl schon bald

Am Sonntag (14.00 Uhr/live in Premiere und RTL) könnte Ralf Schumacher mit einem Sieg zunächst einmal den vorzeitigen fünften WM-Triumph seines Bruders nach nur 11 von 17 WM-Rennen verhindern. "Wir nähern uns mit der Politik der kleinen Schritte an Ferrari an", meint der derzeitige WM-Vierte hoffnungsvoll. Michael Schumacher führt in der WM-Wertung mit 86 Punkten souverän vor seinem Ferrari-Teamkollegen Rubens Barrichello (Brasilien/32), dem zweiten BMW-Mann Juan Montoya (31) und Ralf Schumacher (30).

Gewinnt "Schumi I" am Sonntag, könnte ihn sein kleiner Bruder mit einem zweiten Rang allerdings schon zum Weltmeister machen. Ralf hat aber keine Lust zu familiärer Hilfe: "Ein bisschen spannender wollen wir die Sache schon gestalten." Schließlich hat "Schumi II" auch jede Menge Druck im eigenen Lager - Williams-Technikchef Patrick Head hatte seinen Topfahrer unlängst unmissverständlich zu mehr Härte im Bruderduell aufgefordert, BMW-Motorsport-Direktor Gerhard Berger lobte immer wieder die Fahrweise des Teamkonkurrenten Montoya ("Der Montoya-Faktor").

Wie es mit BMW-Williams weitergeht, wollen beide Partner nach dieser Saison entscheiden. "Wir haben jetzt Halbzeit in unserer Partnerschaft. Ende des Jahres werden wir über unsere Zukunft in der Formel 1 reden, und Williams wird unser erster Gesprächspartner sein", sagte BMW-Entwicklungschef Mario Theissen dem sid. Alle Optionen seien theoretisch denkbar, von der Verlängerung des 2004 auslaufenden Vertrages bis zur Trennung von Williams.

Rennstallchef Frank Williams räumte Probleme in der deutsch-britischen Partnerschaft ein ("Wir versuchen, den Tiger zu reiten"), will allerdings mit BMW weitermachen: "Sie können nicht so einfach Goodbye sagen. Wir sind doch schon weit vorangekommen." Auf Platz zwei der Konstrukteurswertung, aber Theissen will mehr: "Priorität 1 hat, bis 2004 den Titel zu gewinnen. Dafür bauen wir auch für nächstes Jahr einen komplett neuen Motor."