• 01.04.2005 18:21

Binotto: "Alles war so, wie wir es erwartet hatten"

Der Motoren-Ingenieur von Ferrari über den ersten Einsatz des F2005 und die Analyse der Motoren aus Australien und Malaysia

(Motorsport-Total.com) - Frage: "Die FIA hat in diesem Jahr Maßnahmen wie die Zwei-Rennen-Motorenregel getroffen, um die Kosten zu senken. Hat Ferrari dadurch Kosten gesenkt?"
Mattia Binotto: "Wir konnten durch die Verdopplung der Laufzeit zwischen 2003 und 2004 zehn Prozent unseres Budgets einsparen. Ich denke, dass der Trend in diesem Jahr im Vergleich zu letztem Jahr sehr ähnlich sein wird. Wir gehen aus diesem Grund davon aus, dass wir mehr oder weniger zehn Prozent weniger von 2004 auf 2005 brauchen. Was die V8-Motoren angeht, so wird es immer eine Zeit geben, in der man ein Projekt komplett umändern muss, so wie wir das in der Vergangenheit bei der Umstellung von V12 auf V10 getan haben. In gewisser Weise sorgt das für zusätzliche Kosten, aber es kommt immer die Zeit, wo man dies tun muss, um die allgemeine Leistung zu reduzieren, nun ist einfach die Zeit gekommen, dies zu tun."#w1#

Titel-Bild zur News: Rubens Barrichello

Rubens Barrichello kämpfte am Freitag mit einem Getriebeproblem

Frage: "Die meisten Motoren sind nun zwei Rennen gelaufen. Was habt ihr entdeckt, als ihr diese Motoren geöffnet habt? Gab es irgendwelche bösen Überraschungen oder war alles so, wie ihr das erwartet hattet?"
Binotto: "Ich muss sagen, dass es keine großen Überraschungen gegeben hat. Es stimmt, dass die Rennen nicht immer den Testfahrten oder den Versuchen auf dem Prüfstand entsprechen. Man bekommt die Laufleistung in sechs Tagen zusammen, das ist normalerweise bei den Wintertests nicht der Fall. Auf der anderen Seite muss ich sagen, dass wir, und damit meine ich auch die anderen Teams, nicht viele Kilometer abgespult haben. Wir hatten sogar bei Michael in Australien einen Motorenwechsel, wir kamen mit Rubens nicht ins Ziel, wir haben also nicht die gesamte Laufleistung erreicht. In Bezug auf Ferrari gab es natürlich auch die Erfahrung mit den Motoren von Sauber, die sehr nützlich war. Wir haben insgesamt vier Motoren analysiert und schlussendlich gab es keine großen Überraschungen, alles war so, wie wir es erwartet hatten."

Frage: "Musste die Kühlung stark verändert werden, vor allem in Bezug auf das neue Auto?"
Binotto: "Ich muss sagen, dass die in Malaysia gemachte Erfahrung sehr nützlich war, auch wenn nichts wirklich unvorhersagbar war. Aber hier haben wir ein neues Auto, es war aus diesem Grund ziemlich wichtig zu überprüfen, dass heute alles gut läuft und ich kann sagen, dass in Bezug auf die Kühlung alles wie erwartet war, diesbezüglich sollte alles in Ordnung sein."

Frage: "Seid ihr vorsichtig gewesen, als eure beiden Fahrer auf die Strecke gingen?"
Binotto: "Es ist normal, dass alles wirklich sehr sorgfältig überprüft wird, wenn man ein neues Auto hat und man sogar nicht viele Testkilometer abgespult hat. Weil die Temperaturen im Vergleich zu den Testfahrten sehr hoch waren, musste man sehr sorgfältig vorgehen und wir mussten vorsichtig sein. Rubens hatte ein Problem mit dem Getriebe, es war aus diesem Grund wichtig, alle Komponenten zu überprüfen, um das Problem zu verstehen."