Wurz bei brütender Hitze in Bahrain Freitagsschnellster

McLaren-Mercedes-Freitagstester Alexander Wurz fuhr überlegen Bestzeit - Alonso Zweiter, Michael Schumacher guter Fünfter

(Motorsport-Total.com) - Wer nach der Hitzeschlacht in Malaysia in Bahrain eine Abkühlung erwartet hatte, hat sich mächtig getäuscht: Sagenhafte 38 Grad Luft- und 51 Grad Asphalttemperatur machten den 24 Formel-1-Piloten den ersten Trainingstag in Sakhir bei Manama regelrecht zur Gluthölle. Am besten meisterte Alexander Wurz diese Bedingungen.

Titel-Bild zur News: Alexander Wurz

Alexander Wurz blieb fehlerfrei und legte eine beeindruckende Bestzeit hin

Der McLaren-Mercedes-Pilot, der wegen der Verletzung von Montoya den dritten "Silberpfeil" von Pedro de la Rosa geerbt hat, fühlte sich im Cockpit wegen seiner Größe zwar noch nicht hundertprozentig wohl, legte aber mit wenig Benzin an Bord eine beeindruckende Bestzeit von 1:30.695 hin. Insgesamt spulte er 20 Runden ab, nachdem er am Vormittag mit einem Elektronikdefekt stehen geblieben war.#w1#

Alonso wieder mit einer starken Leistung

Schnellster Einsatzfahrer wurde Fernando Alonso (Renault/24 Runden) als Zweiter mit stattlichen 1,274 Sekunden Rückstand. Vitantonio Liuzzi (Red Bull Racing/+ 1,624/30 Runden) fiel lange nicht auf, legte dann aber doch einen Zahn zu und klassierte sich an dritter Position. Vierter wurde Montoya-Ersatz de la Rosa (McLaren-Mercedes/13 Runden), der sich nur 1,638 Sekunden Rückstand aufhalsen ließ und damit sogar schneller war als Teamkollege Kimi Räikkönen (+ 2,293/18 Runden), der seinerseits mit recht vollem Tank unterwegs war.

Bei Ferrari waren die Gefühle nach den Freitagssessions gemischt: Michael Schumacher brillierte trotz zwei Ausflügen in die Botanik mit konstanten Rundenzeiten und klassierte sich mit 1,736 Sekunden Rückstand nach 16 Umläufen an fünfter Position, war damit durchaus zufrieden. Weniger gut erging es Rubens Barrichello: Der Brasilianer konnte wegen eines Getriebeproblems am Nachmittag überhaupt nicht auf die Strecke gehen.

Toyota brachte neuerlich beide Fahrzeuge in die Top 10, wobei Jarno Trulli (6./+ 1,900/22 Runden) klar schneller war als Ralf Schumacher (10./+ 2,382/19 Runden), der sich heute drei Ausritte leistete. Ebenfalls unter den besten Zehn landeten Giancarlo Fisichella (7./Renault/+ 2,013/24 Runden), der gegen seinen Teamkollegen wieder alt aussah, und Jenson Button (9./BAR-Honda/+ 2,342/23 Runden). Buttons Teamkollege Takuma Sato (+ 2,510/13 Runden) katapultierte sich trotz eines Problems zwischendurch am Ende noch auf den zwölften Platz nach vorne.

BMW WilliamsF1 Team nicht so schnell wie erwartet

Im Mittelfeld gab es zwei negative Überraschungen, nämlich das BMW WilliamsF1 Team und Red Bull Racing. Nick Heidfeld (11./+ 2,457/20 Runden) bot eine solide Leistung, Mark Webber (15./+ 2,868/16 Runden) ebenfalls - aber selbst wenn viel Benzin an Bord war, hat die britisch-deutsche Truppe nach dem heutigen Tag Aufholbedarf. Bei Red Bull Racing war Christian Klien (13./+ 2,741/25 Runden) überraschend schneller als David Coulthard (16./+ 3,013/21 Runden).

Beim Blick auf die Nachzüglerteams fällt auf, dass Narain Karthikeyan schnellster Jordan-Toyota-Pilot war - sogar vor Freitagstester Robert Doornbos. Das Minardi-Cosworth-Stallduell entschied heute Patrick Friesacher um mehr als eine halbe Sekunde gegen Christijan Albers für sich. Und bei Sauber-Petronas hatte einmal mehr Jacques Villeneuve (20./19 Runden) das Nachsehen - der Kanadier büßte 0,574 Sekunden auf Felipe Massa (17./+ 3,031/18 Runden) ein.

Aus diesem Ergebnis die richtigen Schlüsse zu ziehen, ist nach nur zwei Trainingsstunden schwierig, allerdings scheinen die "Silberpfeile" und Renault - auch dank Michelin - wieder gut aufgestellt zu sein. Ferrari hat mit dem F2005 definitiv Fortschritte gemacht, wie groß diese sind, muss sich aber erst noch herausstellen. Auf jeden Fall steht uns dank der knappen Abstände ein spannendes drittes Rennwochenende der Saison 2005 bevor.