Berger: "Wir schauen nicht auf Red Bull"
Toro-Rosso-Teilhaber Gerhard Berger rechnet sich realistische Chancen auf Platz sechs in der Konstrukteurs-Meisterschaft aus
(Motorsport-Total.com) - Formel 1 kurios: Toro Rosso liegt vier Rennen vor dem Saisonende in der Konstrukteurs-Meisterschaft vor dem "großen Bruder" Red Bull. Der Sensationssieg von Sebastian Vettel brachte das kleine Team am Schwesterteam vorbei. Team-Teilhaber Gerhard Berger rechnet sich gute Chancen aus, dass seine Mannschaft die sechste Position auch am Ende des Jahres belegen könnte. "Wir schauen aber nicht auf Red Bull", sagte der Ex-Formel-1-Pilot gegenüber 'formula1.com'. "Was wir sehen ist, dass wir in diesem Jahr schon einige Punkte durch Fehler verschenkt haben."

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Gerhard Berger bezieht im Streit um die Kundenautos eine klare Position
"Wir sollten schon einige Zähler mehr auf unserem Konto haben. Jetzt wollen wir in den verbleibenden vier Rennen noch möglichst viele Punkte holen. Ich glaube, wir haben eine realistische Chance auf Platz sechs", drückte der Österreicher seine Hoffnungen für den weiteren Verlauf der Saison aus. Fakt ist, Toro Rosso hat schnell Tempo aufgenommen, hat im Windschatten von Red Bull gute Arbeit geleistet, ist ausgeschert und vorbeigezogen.#w1#
David schlägt Goliath - solche Geschichten bringen Fans zum Staunen und Jubeln. Dabei war Toro Rosso immer als "Juniorteam" bezeichnet worden. "Wir sind Ex-Minardi", betonte Berger. "Unsere Aufgabe war es, aus Minardi ein Siegerteam zu formen, Junior hin oder her. Wir könnten auch einen hässlichen 95-Jährigen ins Auto setzen, das ist egal. Wenn er das Auto am schnellsten um die Strecke bewegt und die Punkte holt, ist das super für uns. Wir wollen aus dem Team eine leistungsorientierte Mannschaft machen."
Berger selbst bezeichnete sein Team als Beispiel für Effizienz. An der Zukunft und an den Plänen für die kommenden Jahre habe der Monza-Sieg allerdings nichts geändert: "Ich habe viele SMS und E-Mails bekommen, in welchen man uns zum Sieg in Monza gratulierte. Aber einen dicken Scheck habe ich bisher nicht bekommen." Daher müsse man das bisherige Konzept weiterverfolgen, obwohl schon bald ein Ende der Kundenautos droht.
"Die Diskussion um Kundenautos ist völlig falsch", stellte Berger klar. Und weiter: "Wir sind ja gar kein richtiges Kundenteam, sondern wir nutzen nur Synergien. Jeder Mensch, der denken kann, muss doch merken, dass diese Synergien wichtig sind. Man muss doch kein Geld verbrennen, wenn man es anders lösen kann. Wir machen das alles mit einem kleinen Budget und wenn wir damit eine gute Leistung abliefern können, dann fördert das die Show in der Formel 1 und schließlich kommen auch mehr Fans."

