• 24.09.2008 15:49

  • von Roman Wittemeier

Red Bull: Berger fordert mehr Unterstützung

Teilhaber Gerhard Berger wünscht sich nach den jüngsten Erfolgen mit Toro Rosso mehr Unterstützung von Red Bull

(Motorsport-Total.com) - Gerhard Berger ist in einer blendenden Position. Nach den jüngsten Sensationserfolgen durch Sebastian Vettel kann der Toro-Rosso-Teilhaber in den Verhandlungen mit Red Bull ganz anders auftreten. Der Österreicher hat mit seiner kleinen Mannschaft deutlich mehr erreicht als das nominell erste Team der Red-Bull-Familie. Berger fordert nun mehr Unterstützung von Red-Bull-Besitzer Dietrich Mateschitz ein, also von jenem Mann, mit welchem er sich das Toro-Rosso-Team teilt. "Ich denke, Didi wird verstehen, dass das Team einen Schub braucht."

Titel-Bild zur News: Gerhard Berger

Gerhard Berger will seine Toro-Rosso-Mannschaft dauerhaft oben etablieren

"Wir haben bereits einen gewaltigen Satz nach vorne gemacht, aber jetzt brauchen wir die volle Unterstützung. Ich hoffe darauf", beschrieb Berger im italienischen Magazin 'Autosprint' angesichts dem drohenden Ende der Kundenautos. "Wir haben die nötige Infrastruktur geschaffen um erfolgreich zu sein und wir haben bewiesen, dass wir uns entwickelt haben. Vielleicht kam der Erfolg sehr früh, aber es ist wichtig, dass die Leute Selbstvertrauen bekommen und ein Gefühl der Gemeinschaft."#w1#

Der Erfolg der kleinen Toro-Rosso-Mannschaft hat den großen Bruder Red Bull nahezu überrannt. Bergers Team ist durch den Sieg von Vettel in Monza in der Konstrukteurs-Wertung am Team um den Top-Designer Adrian Newey vorbeigezogen. Einer der Väter des Aufschwungs ist Toro-Rosso-Technikchef Giorgio Ascanelli. Der Italiener sorgte sich um das Reglement, welches für ein Team mit Kundenauto grundlegende Veränderungen mit sich bringen könnte. "Wichtig ist Stabilität bei den Regeln", so Ascanelli in der 'Autosprint', "damit die Eigentümer einen Zukunftsplan festlegen können."

Wenn man für 2010 ein komplett neues Auto selbst bauen müsse, dann könne man damit nicht bis zum Jahr 2010 warten. In einem solchen Falle müssten die Ressourcen angepasst werden, die Mitarbeiterzahl bei Toro Rosso von derzeit 160 auf dann 230 erhöht werden. "Es hängt immer von den Zielsetzungen ab", so der Technikchef. "Wenn man nur dabei sein und nicht Letzter werden will wie es bisher der Fall war, dann ist es okay. Dann muss man nicht mehr investieren."

"Ferrari und McLaren haben 1.000 Leute, weil sie andere Zielsetzungen haben. Für 2009 stimmt unsere Struktur. Für 2010 brauchen wir das gleiche wie Force India, wenn nicht sogar noch mehr", erklärte Ascanelli die Voraussetzungen für ein gutes Abschneiden in der Zukunft. "Die arbeiten in drei Windkanälen, während ich mit einem zufrieden wäre. Ich müsste rund um die Uhr, an jedem Tag der Woche darin arbeiten können, aber es kann ein ganz einfacher sein. Ich brauche nicht 50 Millionen ausgeben wie es BMW und McLaren gemacht haben", sagte der Italiener, der anfügte, dass man bereits in entsprechenden Verhandlungen mit Windkanal-Betreibern sei.