• 18.09.2008 10:17

  • von Stefan Ziegler

Berger auf Fahrersuche

Kaum hat Sebastian Vettel dem Toro-Rosso-Team den ersten Sieg beschert, schon will das italienische Team die Weichen für 2009 stellen

(Motorsport-Total.com) - Er siegt - und geht: Sebastian Vettel sorgte mit seinem Sieg beim Großen Preis von Italien für eine große Sensation, wird seinem Rennstall aber nicht mehr lange erhalten bleiben. Für 2009 hat der Youngster bei A-Team Red Bull unterschrieben und wird sein Cockpit bei Toro Rosso räumen. Gerhard Berger und Franz Tost schauen daher bei den Testfahrten einigen Kandidaten möglichst genau auf die Finger - GP2-Pilot Sébastien Buemi und Routinier Takuma Sato wurden zu Versuchsfahrten eingeladen.

Titel-Bild zur News: Takuma Sato

Takuma Sato testet den Toro Rosso STR3 - letzte Chance für den Japaner?

Wie Berger gegenüber 'Motorsport aktuell' betonte, ist er nicht auf der Suche nach einem neuen Sebastian Vettel. "Den gibt es zurzeit nicht", meinte der Österreicher - womit die Fahrerfrage bei Toro Rosso aber noch immer nicht geklärt ist. Sébastien Bordais konnte zuletzt mit tollen Leistungen überzeugen, könnte also beim Team bleiben. Mindestens ein Cockpit ist aber zu vergeben.#w1#

"Die Fahrer, die ich heute kriegen kann, sind auch im November noch da", ist sich Berger sicher und gibt sich in Punkto Cockpitbesetzung extrem gelassen. "Vielleicht geht ja doch bei irgendeinem noch die Türe auf, an den wir heute noch gar nicht denken", fuhr der ehemalige Rennfahrer geheimnisvoll fort - Fernando Alonso wird es jedenfalls nicht sein: "Der ist für uns zu teuer."

Buemi oder Sato wären natürlich Kandidaten auf einen Vertrag bei Toro Rosso. Sollte Bourdais allerdings bleiben, werden dem Schweizer die besseren Chancen eingeräumt: Berger wünscht sich ein ausgeglichenes Fahrerduo um einen erfahrenen Piloten und einen talentierten Youngster. Und 2009 könnte der ehemalige ChampCar-Meister Bourdais auf seine Slicks-Erfahrungen bauen...

Wie auch immer sich Berger und Tost abschließend entscheiden, noch ist die Zukunft des kleinen italienischen Rennstalls noch nicht vollkommen in trockenen Tüchern - das Kundenauto-Verbot lässt grüßen. Trotz der möglicherweise schwierigen Zeiten, die vor seinem Rennstall liegen, steckt Berger aber noch lange nicht den Kopf in den Sand und schmiedet schon wieder neue Pläne.

"Ich habe als Fahrer aber nie den WM-Titel geschafft", meinte der Österreicher, "also gibt es als Teamchef für mich noch etwas zu tun." Doch dafür muss freilich die Finanzierung stimmen: "Um einmal ein Rennen zu gewinnen, reicht unser Budget. Aber wenn du regelmäßig gewinnen willst, kommst du am Geld nicht vorbei. Da sind uns die Hersteller einfach ein paar Schritte voraus."