• 16.09.2008 09:04

  • von Stefan Ziegler

Ascanelli: "Das zeigt, dass wir es draufhaben"

Toro-Rosso-Cheftechniker Giorgio Ascanelli über den Sieg von Sebastian Vettel beim Heimspiel in Monza und die Entwicklung des Teams

(Motorsport-Total.com) - Es liest sich beinahe wie ein modernes Formel-1-Märchen - die Geschichte des ehemaligen Minardi-Teams wurde in Monza um ein weiteres herausragendes Kapitel erweitert, das einem Happy End nahe kommt: Sebastian Vettel fährt zum Sieg im Autodromo di Monza und Toro Rosso feiert den ersten Podestplatz überhaupt - auch für Cheftechniker Giorgio Ascanelli ein bewegender Moment. Der Italiener freut sich über die Fortschritte, die Vettel bei Toro Rosso gemacht hat und ist gespannt auf die Zukunft.

Titel-Bild zur News: Sebastian Vettel und sein Team beim Feiern

Sebastian Vettel und die Toro-Rosso-Truppe lagen sich in Monza in den Armen

Dabei standen die Vorzeichen nach der Pole-Position nicht unbedingt gut - vor allem nicht, wenn es trockene Verhältnisse gegeben hätte. "Ich bin niemals zuversichtlich", kommentierte Ascanelli seine Stimmung vor dem Rennen gegenüber 'Autosport.com'. "Alles kann jederzeit schiefgehen. Wenn es trocken gewesen wäre, dann hätten wir höchstens auf den dritten Platz schielen dürfen." Doch es kam ganz anders...#w1#

Der Regen meinte es gut mit Sebastian Vettel und Toro Rosso: "Wir wussten, dass wir eine Chance haben würden und der Bursche hat sie genutzt. Ich denke, er hat großartige Arbeit geleistet. Das lief so glatt wie ein Babypopo", schwärmte Ascanelli, der erst "zwei oder drei Runden vor Schluss" an das große Glück glauben wollte.

"Ich war mir nicht sicher, was sich an der Regenfront noch tun würde. Wir haben den Regen gebraucht, um mit den Reifen gut hauszuhalten", erläuterte der Cheftechniker von Toro Rosso, das dank der zehn Punkte von Vettel sogar die A-Mannschaft von Red Bull in WM-Wertung überholte. Ascanelli scherzhaft: "Wir werden ihnen in den kommenden Rennen genug Raum lassen, dass sie ihre Ziele erreichen können."

Von einer Neuauflage des Monza-Knallers geht Ascanelli indes keineswegs aus: "Ich bin mir sicher, dass man so etwas nicht wiederholen kann, aber es wird bestimmt einen positiven Effekt haben. Das zeigt, dass wir es draufhaben und das ist eine schöne Nachricht. Und wenn ich das sagen darf: Es ist klasse zu sehen, wie das kleinste Budget auf dem schnellsten Kurs der Welt gewinnt."

"Toll ist auch, dass Herr Mateschitz für seine Bemühungen entlohnt wird. Und es zeigt auch, dass man eines Tages für seine harte Arbeit entlohnt wird." Letzteres trifft nicht zuletzt auf Vettel zu, der sich in Monza von seiner allerbesten Fahrerseite präsentierte. "Er hat Erstaunliches an den Tag gelegt", lobte Ascanelli abschließend. "Ich bin in meinen alten Tagen in der glücklichen Lage, einen Champion heranwachsen zu sehen."

"Das habe ich noch niemals zuvor erlebt, aber das ist eine großartige Sache. Ich fühle, dass ich auch etwas dazu beigetragen habe. Er muss allerdings noch ein paar Lektionen lernen, wobei das Wichtigste wohl sein wird, nicht selbstzufrieden zu werden. Ich bin mir sicher, dass er mit beiden Beinen auf dem Boden bleiben, seinen Kopf frei halten und tolle Arbeit abliefern wird."

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