• 18.04.2002 21:42

  • von Reinhart Linke

Barrichello: "Habe mich noch nie so wohl gefühlt"

Ferrari-Fahrer Rubens Barrichello im Gespräch über den San-Marino-Grand-Prix, den F2002 und den Spanien-Grand-Prix

(Motorsport-Total.com) - Ferrari-Fahrer Rubens Barrichello fuhr in Imola eines seiner stärksten Rennwochenenden seit langem. Zunächst verpasste er im Qualifikationstraining die Pole Position nur um 0,064 Sekunden, obwohl er nur drei seiner vier Versuche nutzte. Im Rennen drehte er zudem die schnellste Rennrunde, verlor in der ersten Rennhälfte aber zuviel Zeit hinter BMW-Williams-Fahrer Ralf Schumacher, so dass er am Ende nicht mit um die Spitze fahren konnte. Mit seinem zweiten Platz hinter Michael Schumacher ermöglichte er aber den ersten Ferrari-Doppelsieg seit 1982 in Imola.

Titel-Bild zur News: Schumacher und Barrichello

Barrichello feierte zusammen mit Schumacher in Imola einen Doppelsieg

Barrichello: "Habe bisher mein bestes Jahr für Ferrari"

Zuvor hatte Rubens Barrichello die ersten drei Saisonrennen durch einen Unfall (Melbourne) und zwei technische Defekte in Kuala Lumpur (Motorschaden) und Sao Paulo (Hydraulikdefekt) nicht beenden können und kam damit ohne Punkte zum Rennen nach Imola. "Wenn man einige Rennen ohne Punkte beendet, bekommt man das Gefühl, punkten zu müssen", erklärte der Brasilianer. "Aber ich war nicht besorgt, denn abgesehen von der Tatsache, dass ich einige enttäuschende Rennen hatte und nicht in die Punkte kam, habe ich bisher ein sehr gutes Jahr gehabt. Bis jetzt würde ich sagen, dass es mein bestes Jahr ist, seit ich für Ferrari fahre."

Der 29-Jährige meint: "Ich glaube, dass ich sehr konkurrenzfähig und ruhig bei der Arbeit bin, wobei ich mich auch sehr amüsiert habe. Nur hatte ich bisher bis Imola nicht die Chance, es zu zeigen. Ich bin sehr glücklich, wie es lief. Auch das Team ist mit meiner Leistung zufrieden."

Da die folgenden Rennen alle in Europa stattfinden, haben die Rennfahrer weniger mit Zeitumstellungen zu kämpfen als zwischen den ersten drei Saisonrennen, wo einige Fahrer zwischen den Grand Prixs nach Europa zum Testen kamen. "Es ist vor allem eine richtige Entlastung", betont Rubens Barrichello, der in Imola seinen 150. Formel-1-Grand-Prix bestritt. "Imola war mein erstes Rennwochenende mit dem F2002. Ab sofort denke ich nur an Verbesserungen. Aber wir dürfen nicht denken, dass die Meisterschaft ab sofort einfach wird. Imola war ein sehr gutes Rennen, weil Bridgestone mit den Reifen einen Schritt nach vorne gemacht hat und das neue Auto ausgezeichnet ist."

Barrichello: "Habe mich im Auto noch nie so wohl gefühlt"

Obwohl Rubens Barrichello im Vergleich zu Michael Schumacher bisher wesentlich weniger Erfahrungen im F2002 sammeln konnte, spricht der WM-Dritte von 2001 in den höchsten Tönen über sein neues Auto: "Ich fahre das beste Auto, dass ich je in meiner Karriere gefahren habe. Ich habe mich in diesem Jahr mit meinem Auto noch nie so glücklich gefühlt wie in Imola. Ich konnte die ganze Zeit Druck machen. Etwas unglücklich verlor ich am Start einen Platz gegen Ralf Schumacher."

Auch dank der besseren Reifen konnte der Pastaliebhaber den BMW-Williams-Fahrer aber beim Boxenstopp überholen. "Der Reifenkrieg", so fuhr der Sieger des Deutschland-Grand-Prixs von 2001 fort, "ist gut für die Show, weil es Rennen gibt, in denen ein Auto mit einem weniger guten aerodynamischen Paket den besseren Reifen haben könnte oder umgekehrt. Das Problem für die Show ist nur, dass wir zu Strecken kommen, die großartig zu fahren sind, aber wo das Überholen schwierig ist." Schon in Imola sahen die Fans so ein Rennen. Der vierfache Pole-Setter weiter: "Einen Fahrer vor einem kann man dann nur überholen, wenn man zwei Sekunden schneller ist, sonst ist es sehr schwierig."

Rubens Barrichello fühlt sich auf Barcelona gut vorbereitet

Während die beiden Ferrari-Testteams in dieser Woche schon in Monza und Mugello getestet haben, hat Rubens Barrichello frei. "Seit Januar habe ich ständig für das Team getestet, weshalb man zu mir und Michael sagte, dass wir eine Pause haben", erklärte der Paulista. "Dies ist nur möglich, weil wir seit diesem Jahr einen zusätzlichen Testfahrer haben."

Trotzdem fühlt sich Rubens Barrichello gut auf den fünften Saisonlauf am 28. April in Barcelona vorbereitet. Die Pause kommt zu einer "guten Gelegenheit, weil ich bereits vier Tage in Barcelona getestet habe, also bin ich auf den Spanien-Grand-Prix vorbereitet und kann eine kurze Pause genießen. Das wichtigste ist, dass das Team die Entwicklungsarbeit nicht unterbricht".

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