GP Spanien

Barcelona in der Analyse: Verstappen unmittelbar vor Rennsperre!

Formel-1-Liveticker zum Nachlesen: +++ McLaren-Doppelsieg in Barcelona +++ Max Verstappen sorgt für Skandal +++ Weltmeister jetzt unmittelbar vor Rennsperre +++

18:06 Uhr

Verstappen unmittelbar vor Rennsperre

Inzwischen hat die FIA ihr offizielles Urteil zur Zehn-Sekunden-Strafe veröffentlicht. Das ist deshalb besonders spannend, weil Verstappen eben nicht nur die Zeitstrafe bekommen hat, sondern auch noch drei Strafpunkte.

Damit steht Verstappen jetzt also bei insgesamt elf Strafpunkten. Bei noch einem weiteren Zähler bekommt er demnach eine Rennsperre. Der Weltmeister muss ab jetzt höllisch aufpassen.

21:12 Uhr

Feierabend

Damit sind wir nach diesem ereignisreichen und kontroversen Rennsonntag am Ende unseres Tickers angekommen. Für euch geht es aber wie gewohnt noch weiter mit der großen Videoanalyse zum Rennen.

Folgende Themen Kevin Scheuren und Christian Nimmervoll für euch im Gepäck:

-Verstappen rastet aus!
-Ergebnis & WM-Stand
-Hätte Verstappen gewinnen können?
-Flexiwings: Was hat die TD wirklich geändert?
-Hamilton am Boden zerstört
-Hülkenberg sensationell P5
-Fragen der Kanalmitglieder

Hier melden wir uns morgen früh mit einer neuen Tickerausgabe zurück, um die weiteren Themen aus Barcelona aufzuarbeiten. Viel Spaß nachher mit den Kollegen, habt noch einen schönen Abend und bis dann!



21:05 Uhr

Verstappen entgleitet die WM

Max Verstappen liegt nach dem heutigen Rennen 49 Punkte hinter WM-Spitzenreiter Oscar Piastri. Das sind umgerechnet fast zwei volle Rennsiege, und erwähnenswert ist das deshalb, weil Verstappen in einer Weltmeisterschaft seit 2020 nicht mehr so einen großen Rückstand hatte.

Die Saison 2020 beendete er 133 Punkte hinter Weltmeister Lewis Hamilton. Seitdem betrug der größte Rückstand, den Verstappen in einer Fahrer-WM hatte, 46 Zähler. So weit lag er nach dem Australien-GP 2022 hinter Charles Leclerc - wurde am Ende aber bekanntlich trotzdem noch Weltmeister.

Einen Rückstand von 49 Punkten hat der Niederländer bislang aber noch nie aufgeholt.


20:57 Uhr

Leclerc: Podium eine "schöne Überraschung"

Der Monegasse fuhr nach seinem Heimrennen vor einer Woche heute bereits zum zweiten Mal in Folge aufs Podium und erklärt: "Es ist nicht so, dass ich überglücklich über einen zweiten oder dritten Platz bin."

"Aber es fühlt sich trotzdem gut an, weil ich das vor dem Wochenende nicht erwartet hatte", gesteht er und erinnert: "Ich wusste, dass ich gestern das Quali geopfert hatte, um heute im Rennen stark zu sein."

"Und es scheint sich ausgezahlt zu haben", sagt er zufrieden, auch wenn er natürlich nur "mit ein bisschen Glück" auf dem Podium gelandet sei, denn ohne das Safety-Car hätte das wohl nicht geklappt.

"Es ist eine schöne Überraschung. Ich bin sehr glücklich über unser Wochenende", so Leclerc, "aber nicht über unsere Gesamtleistung", stellt er klar. Denn bei der Performance müsse Ferrari noch immer "einen Schritt machen."


20:47 Uhr

Stroll soll in Kanada fahren

Bei Aston Martin hofft man derweil, dass Lance Stroll bei seinem Heimrennen in zwei Wochen wieder fit sein wird. Mike Krack erklärt: "Wir müssen abwarten, was die nächsten Tage bringen. Soweit ich weiß, wird es in den nächsten Tagen weitere Tests und Untersuchungen geben."

Im Hinblick auf das Rennen in Montreal sei es aber "ziemlich simpel", so Krack: "Plan A ist es, Lance im Auto zu haben." Sollte das nicht klappen, dann brauche man einen Plan B, aber Ziel sei es erst einmal, dass Plan A funktioniere.

"Momentan" denke man daher noch nicht über einen möglichen Ersatz nach. "Wir warten ab, was die nächsten Tage bringen, und dann treffen wir eine Entscheidung", so Krack.


20:37 Uhr

Gasly: Ohne Trinken in die Punkte

Der Franzose wurde Achter und schaffte es damit erst zum zweiten Mal nach Bahrain in die Top 10. Er habe allerdings "sehr hart" dafür arbeiten müssen, denn unter anderem habe sein Trinksystem nicht funktioniert.

"Ich bin mit den Punkten zufrieden. Wir wussten, dass es am Sonntag schwieriger werden würde, denn wir hatten etwas mehr Probleme mit dem Reifenabbau und damit, die Reifen so lange wie die anderen am Leben zu halten", erklärt er.

Die Punkte seien jetzt "sehr wichtig für das Team", so Gasly, "vor allem am Ende des Triple-Headers." Bitter ist allerdings, dass man in der WM trotzdem auf den letzten Platz abstürzte.

Weil Nico Hülkenberg als Fünfter satte zehn Punkte für Sauber holte, liegen die Franzosen mit nur elf Zählern jetzt wieder ganz am Ende.


20:28 Uhr

Poker zahlt sich nicht aus

Mit Liam Lawson, Gabriel Bortoleto und Esteban Ocon gab es nur drei Fahrer, die sich hinter dem Safety-Car keine neuen Reifen mehr holten. Gelohnt hat sich das aber für keinen, sie beendeten das Rennen auf P11, P12 und P16.

"Wir sind unter dem Safety-Car auf gebrauchten Reifen draußen geblieben, weil wir sonst am Ende des Feldes gelandet wären", erklärt Ocon, der so zwischenzeitlich Elfter war, am Ende aber eben wieder auf P16 zurückfiel.

Bortoleto hatte gerade erst wenige Runden vor dem Safety-Car neue Reifen bekommen, und Lawson erklärt: "Wir haben die Safety-Car-Linie vielleicht um eine halbe Sekunde verpasst." Und danach war es dann zu spät für einen Wechsel.


20:17 Uhr

Mercedes: P4 "besser als erwartet"

"Insgesamt war es ein schwieriges Wochenende für uns", resümiert Toto Wolff und erklärt: "Normalerweise haben wir bei wärmeren Bedingungen Probleme und das Reifenmanagement ist unser Hauptproblem, wenn der Asphalt so heiß ist wie hier in Barcelona."

"Platz 4 für George ist natürlich nicht das Ergebnis, das wir uns erhofft hatten. Aber es ist besser, als wir vor dem Rennen erwartet hatten", gesteht er, und auch Andrew Shovlin, bestätigt: "Wie erwartet hatten wir heute in Barcelona mit einer sehr heißen Strecke zu kämpfen."

"George hätte jedoch um einen Podiumsplatz mitkämpfen können", betont er und erklärt: "Seine Pace sah gut genug aus, um in den letzten Runden Charles Leclerc in seinem Ferrari einzuholen. Aufgrund der überhitzenden Reifen war es jedoch schwierig für ihn, nah genug heranzukommen, um einen Überholversuch zu wagen."

"Nach dem unglücklichen Verlust von Positionen auf der ersten Runde hat es für ihn leider nicht mehr ganz gereicht, um sich auf Platz drei zurückzukämpfen", so Shovlin. Kimi Antonelli sah die Zielflagge derweil gar nicht, weil sein Auto Öldruck verlor. Für ihn war es bereits die dritte Nullnummer in Serie.


20:03 Uhr

Williams: Rennen nach der ersten Runde gelaufen

Nach Bahrain war es für Williams heute die zweite Nullnummer des Jahres. Teamchef James Vowles erklärt: "Unser Rennen war bereits in der ersten Runde vorbei, nachdem beide Frontflügel gebrochen waren."

"Wir haben die Stopps so schnell wie möglich durchgeführt. Von diesem Zeitpunkt an waren wir nicht mehr schnell genug. Wir müssen überprüfen, welche Schäden es an anderen Stellen des Autos gab", erklärt er.

Carlos Sainz berichtet zudem, dass sein Motor überhitzt habe, wenn er hinter anderen Autos gefahren sei. Bei freier Fahrt habe die Pace zumindest etwas besser ausgesehen, "aber insgesamt war das Wochenende nicht sehr positiv."

Alexander Albon ergänzt: "Wir müssen uns diese Strecke ansehen und verstehen, warum sie eine solche Herausforderung für uns ist." Denn bereits vor dem Wochenende rechnete Williams damit, hier Probleme zu haben.

Und so kam es dann auch wieder. Damit ist Williams in Barcelona weiterhin seit 2016 ohne einen einzigen Punkt.


19:51 Uhr

Norris: Beim Start bewusst nichts riskiert

Der Brite verlor beim Start zunächst eine Position gegen Max Verstappen und erklärt: "Ich konnte einfach keinen Windschatten finden." So kam Verstappen vorbei, doch er verteidigte sich in Kurve 1 auch nicht übermäßig hart.

"Es war ein langes Rennen. Wir wussten, dass unsere Pace stark sein würde. Deshalb musste ich in Kurve 1 nichts allzu Riskantes tun", erklärt Norris, der später ja in der Tat wieder an Verstappen vorbei kam.

Und gegen seinen Teamkollegen vorne hätte er wohl selbst bei einem besseren Start keine Chance gehabt. "Oscar fuhr heute ein sehr gutes Rennen und hatte gestern einen guten Tag", lobt er.

"Ich hatte die Pace, um mit ihm mitzuhalten, aber nicht genug, um zu versuchen, ihn einzuholen und unter Druck zu setzen", gesteht Norris.


19:40 Uhr

Alonso: Trotz P9 nicht ganz zufrieden

Der Spanier wurde heute Neunter und holte damit endlich seine ersten WM-Punkte in diesem Jahr. Trotzdem habe er "gemischte Gefühle", sagt er und erklärt, dass er zwar endlich gepunktet habe.

Gleichzeitig habe er aber auch "etwas mehr" erwartet als P9. "Ich fühlte mich im Qualifying konkurrenzfähiger als im Rennen", verrät er und erklärt, er habe massiv mit dem Reifenverschleiß zu kämpfen gehabt.

"Nach sieben Runden im Stint war der linke Vorderreifen durch", berichtet er, "und dann fehlte uns Topspeed, so dass wir auf den Geraden viel verloren haben. Ich habe kein einziges Überholmanöver mit DRS gemacht."

"Die Überholmanöver fanden alle in Kurve 3 auf der Außenseite statt. Das ist kein normaler Ort zum Überholen, aber wir müssen diese Art von Manövern erfinden", so Alonso.

Das müsse man für die Zukunft in den Griff bekommen, fordert er. Immerhin habe man dann am Ende aber noch etwas Glück mit dem Safety-Car gehabt.


19:31 Uhr

Fahrer des Tages

Eine kleine Randnotiz noch: Max Verstappen wurde heute zum offiziellen Fahrer des Tages gewählt. Vermutlich gingen die meisten Stimmen aber noch vor dem Zwischenfall ein. Ich bin ja mal gespannt, was bei unserer Notenvergabe morgen herauskommt.


19:25 Uhr

Ergebnis final

Nach dem Urteil zum Verstappen-Leclerc-Crash haben nun auch die Rennkommissare endlich Feierabend. Gerade wurde nämlich das finale Rennergebnis veröffentlicht. Heißt: Weitere Strafen wird es nicht mehr geben, des Resultat ist endgültig.

Wir können also ein bisschen durchatmen und dann gleich noch die weiteren Themen des Rennens besprechen.


19:20 Uhr

Horner: Werden das intern regeln

Der Red-Bull-Teamchef hat in seiner Medienrunde inzwischen ebenfalls über die Verstappen-Russell-Szene gesprochen und erklärt: "Ich hatte noch keine Gelegenheit, mit Max zu sprechen, aber offensichtlich waren die Stewards der Meinung, dass er eine Kollision verursacht hat."

"Das ist etwas, das wir intern diskutieren und prüfen werden", so Horner, der erklärt, man habe deutlich gemerkt, "wie frustriert [Max] war". Auffällig: Er nimmt Verstappen nicht explizit in Schutz und sagt, dass die Strafe falsch sei.

Und zur Forderung von Nico Rosberg nach einer Disqualifikation sagt er lediglich mit einem Schmunzeln: "Nico ist ziemlich sensationell in der Art, wie er kommentiert. Ich belasse es dabei."


19:12 Uhr

Keine weitere Strafe

Immerhin hier darf Verstappen durchatmen: Das kleine Scharmützel mit Leclerc nach dem Re-Start gibt keine weitere Strafe für einen der beiden Fahrer. Damit ist auch klar, dass der Monegasse sein Podium behält. Hier das kurze Urteil im Wortlaut:

"Wagen 1 verlor in Kurve 14 die Traktion und musste daher seine Position gegenüber Wagen 16 auf der Strecke verteidigen. Wagen 16 setzte zum Überholen von Wagen 1 auf der Start-Ziel-Geraden an. Beide Fahrzeuge bewegten sich leicht aufeinander zu, was in der Mitte der Strecke zu einer leichten Kollision führte."

"Beide Fahrer waren der Ansicht, dass es sich um eine vermeidbare Kollision handelte, die möglicherweise zu einem schweren Unfall hätte führen können. Allerdings war keiner der beiden Fahrer ganz oder überwiegend schuld."

"Unter diesen Umständen haben wir keine weiteren Maßnahmen ergriffen."


19:07 Uhr

P6: Hamilton hat "keine Erklärung"

Während der Teamkollege aufs Podium fuhr, wurde der Rekordweltmeister am Ende sogar von Nico Hülkenberg im Sauber überholt. "Der heutige Tag war definitiv nicht das, was ich mir erhofft hatte", gesteht Hamilton.

Er berichtet: "Ich bin mit einem guten Gefühl ins Rennen gegangen, nachdem das Qualifying ziemlich gut gelaufen war und das Auto besser funktionierte. Aber die Balance fühlte sich während des gesamten Rennens nicht gut an und uns fehlte von Anfang an die Pace."

"Wir haben keine Erklärung dafür", grübelt er, "also müssen wir uns die Daten und die zugrunde liegenden Probleme ansehen." Im internen Ferrari-Rennduell gegen Charles Leclerc steht es jetzt 1:6 aus seiner Sicht.


18:58 Uhr

Warum bekam Verstappen harte Reifen?

Das wollen wir natürlich auch noch auflösen. Denn theoretisch hätte er hinter dem Safety-Car auch noch einmal weiche Reifen aufziehen können. Laut Helmut Marko hätte dieser Satz über bereits "sieben Runden" drauf gehabt.

Daher entschied man sich bei Red Bull lieber für den harten Reifen, doch damit war der Weltmeister nach dem Restart dann ein leichtes Opfer. "Der hat überhaupt keinen Grip gehabt, der hat ja fast das Auto verloren", so Marko bei Sky.

Trotzdem rechtfertigt er die Entscheidung. "Wir hatten nur mehr den harten Reifen, und der war ganz sicher der falsche Reifen, war vor allem im Warm-Up ganz schlecht", betont der Österreicher.