BAR-Honda verteidigt Sato nach Kollision mit Schumacher

"Schumi" würde Sato am liebsten eine Therapie verpassen, doch BAR-Honda-Teamchef Nick Fry nimmt seinen Fahrer in Schutz

(Motorsport-Total.com) - Nach der Safety-Car-Phase wurde der heutige Grand Prix von Belgien in der 14. Runde wieder freigegeben - und bereits wenige Meter nach Start und Ziel kam es zur Kollision zwischen Takuma Sato und Michael Schumacher. Letzterer äußerte sich nach dem Crash nicht gerade löblich über seinen japanischen Kollegen, doch BAR-Honda-Teamchef Nick Fry hält übermäßige Kritik an seinem Schützling nicht für angemessen.

Titel-Bild zur News: Michael Schumacher und Takuma Sato

La-Source-Haarnadel, 14. Runde: Sato schiebt Schumacher von hinten an

"Ich habe nach dem Rennen mit Taku gesprochen. Er hat mir gesagt, dass er hinter einem Jordan und natürlich hinter Michael war. Sie sind beide nach innen gezogen, haben hart gebremst - und da haben bei Taku die Räder blockiert, sodass er Michael hinten reingefahren ist", meinte der Brite nach dem Rennen. "Es war einfach ein unglücklicher Zwischenfall. Bei diesen Bedingungen ist es sehr schwierig zu fahren. Taku hat ganz klar einen Fehler gemacht, aber das kann passieren."#w1#

Zuvor war Schumacher in einer ersten Stellungnahme hart mit Sato ins Gericht gegangen: "Ich habe mich auf den Jordan vor mir konzentriert und bilde mir daher ein, sehr spät gebremst zu haben, aber Takuma hat offensichtlich andere Grenzen", so der Deutsche. "Ich glaube, wir haben schon öfter Harakiriaktionen von ihm erlebt, und das heute war wieder mal eine. Wir haben in der Vergangenheit schon mit ihm gesprochen. Ich weiß nicht, welche Therapie ihm jetzt noch helfen kann."

Fry konterte, dass heute "viele Topfahrer" Fehler gemacht hätten, "und Michael darf sich da ja auch nicht ausnehmen, wenn man sich die Vergangenheit anschaut. Ich halte es daher nicht für fair, wenn er solche Dinge über Taku sagt." Dass es später zwischen Montoya und Pizzonia zu einem ähnlichen Zwischenfall gekommen ist, unterstreicht die schwierigen Bedingungen, die in Spa-Francorchamps geherrscht haben - vor allem hinsichtlich der Sichtverhältnisse.

Die Rennleitung brummte Sato nach Anhörung beider beteiligten Fahrer dennoch eine Rückversetzung um zehn Startpositionen für den Grand Prix von Brasilien auf, was der 28-Jährige nicht ganz nachvollziehen kann: "Der Zwischenfall mit Michael geschah in der ersten Kurve nach dem Restart", verteidigte er sich. "Mit kalten Reifen und kalten Bremsen war es sehr schwierig, das Auto zu verzögern. Leider habe ich ihn dabei getroffen."