Ferrari auch im belgischen Regen zu langsam
Nach Schumachers Kollision rettete Barrichello immerhin vier WM-Punkte, aber Ferrari war auch in Spa-Francorchamps zu langsam
(Motorsport-Total.com) - Für Michael Schumacher war der Grand Prix von Belgien schon in der 14. Runde beendet: Nach der Safety-Car-Phase, in der er gleich zweimal an die Box gekommen war, schoss ihn in der Haarnadel La Source Takuma Sato von hinten ab. Teamkollege Rubens Barrichello kam zwar immerhin ins Ziel, konnte aber als Fünfter auch keine Bäume ausreißen.

© xpb.cc
Rubens Barrichello fuhr ein solides Rennen und sammelte vier WM-Punkte
"Das war ein chaotisches und verwirrendes Rennen", bilanzierte Teamchef Jean Todt. "Wir hatten gehofft, dass wir bei diesem Wetter weiter vorne landen könnten, aber dieses Jahr ist nicht einmal das Glück, welches im Motorsport auch eine fundamentale Rolle spielen kann, auf unserer Seite. Vielleicht hatten wir in den vergangenen Jahren einfach zu viel Glück, aber dann hoffe ich, dass wir bald wieder Kredit bekommen."#w1#
Nichts lief so, wie es sich Todt erhofft hatte...
"Zu Beginn des Rennens hielt Michael vorne mit, während Rubens weiter hinten seine Probleme hatte. Als das Safety-Car kam, zogen wir bei Michael Trockenreifen auf, aber ihm war schnell klar, dass dies nichts bringen würde, also kam er sofort wieder herein und wechselte auf Intermediates zurück. Sein Rennen dauerte danach allerdings nur noch eine Runde, bis ihm Sato von hinten reingefahren ist", seufzte der Franzose.
"Nach diesem Zwischenfall ruhten all unsere Hoffnungen auf Rubens, der zu diesem Zeitpunkt schon wieder in den Punkterängen lag", fuhr er fort. "Sein Rennen lief ganz normal, aber dann bauten seine Regenreifen stark ab, also musste er ein paar Runden vor Schluss hereinkommen und noch auf Trockenreifen wechseln. Die Zeit, die er dabei verloren hat, und die Zeit, die er zum Aufwärmen der Reifen gebraucht hat, kosteten ihm den vierten Platz."
Barrichello selbst ärgerte sich darüber aber nicht: "Unser Speed war heute sowieso nicht gut genug", gab er achselzuckend zu Protokoll. "Der einzige Grund, weshalb ich gepunktet habe, ist, dass wir uns bei den Boxenstopps richtig entschieden haben. Am Ende wurden die Regenreifen immer schlechter, also musste ich sie noch wechseln. Die Trockenreifen musste ich erst anwärmen, aber dadurch konnte mich Webber relativ leicht überholen. Wenn man bedenkt, was heute alles passiert ist, müssen wir mit vier Punkten zufrieden sein."
Schumacher noch immer sauer auf Sato
Schumacher äußerte sich weniger positiv: "Jeder Unfall ist unnötig, aber dieser hier schien unnötiger gewesen zu sein als gewöhnlich", schimpfte der Deutsche über Sato. "Natürlich bin ich darüber nicht glücklich, ich konnte nichts sehen und fühlte nur einen Schlag am Heck des Autos. Es war dumm, das Rennen auf diese Art beenden zu müssen, denn wir hatten gehofft, dass die wechselhaften Wetterbedingungen uns helfen könnten. Wir entschieden uns dazu, Trockenreifen auszuprobieren, aber es war sofort klar, dass man damit wie auf Eis fuhr. Wir versuchten heute konkurrenzfähig zu sein und sind diesem Ziel etwas näher gekommen, aber nicht nah genug."
Ross Brawn, Technischer Direktor von Ferrari, meinte: "Dies war ein Tag, an dem sich ein paar Möglichkeiten von selbst aufgetan haben, aber wir haben nicht alle davon genutzt. Zu Beginn des Rennens haben wir unsere Positionen gehalten, aber wir waren nicht so stark. Dann, als wir dachten, dass wir eine Chance ergreifen können und Trockenreifen am Auto von Michael ausprobieren können, als das Safety-Car auf die Strecke ging, realisierten wir, dass man auf keinen Fall mit ihnen Fahren kann", so der Brite.
"Die Rundenzeiten schienen darauf hinzuweisen, dass man mit Trockenreifen fahren kann, aber aus irgendeinem Grund war das nicht der Fall und wir mussten sofort zurückrüsten. Dann gab es den Unfall mit Sato. Rubens kämpfte zu Beginn des Rennens, dann wurde das Auto besser. Aber gegen Ende versuchten wir, auf Regenreifen draußen zu bleiben, aber sie wurden zu heiß und der Wechsel auf Trockenreifen kostete uns eine Position. Das einzig Gute heute war, dass wir unseren Vorsprung auf Toyota etwas ausgebaut haben", fügte er an.

