GP Bahrain
Bahrain-Freitag in der Analyse: Ist Mercedes wirklich so schlecht?
Formel-1-Liveticker zum Nachlesen: +++ Verstappen setzt Bestzeit am Freitag +++ Ferrari will um Pole mitkämpfen +++ Mercedes sieht sich deutlich hinten +++
#FragMST
Steffen möchte wissen, wie viele "Joker" die Teams beim Brechen der Sperrstunde zur Verfügung haben. Da gibt es in diesem Jahr Unterschiede, weil das Wochenende in dieser Hinsicht in drei Phasen unterteilt ist.
Für das Brechen der Sperrstunde 42 bis 29 Stunden vor dem Start von FT1 gibt es acht Joker, zwischen 18 und vier Stunden vor FT1 sind es sechs, und zwischen 13 und drei Stunden vor FT3 sogar nur zwei.
Hamilton kündigt an: Bin 2022 aggressiver
Und auch die letzte PK-Frage geht noch einmal an den Rekordweltmeister. Unser Chefredakteur Christian Nimmervoll möchte wissen, ob er in diesem Jahr anders gegen Verstappen fahren werde, nachdem die beiden auf der Strecke 2021 mehrfach aneinandergeraten sind.
Hamilton überlegt kurz und antwortet dann nur mit einem Satz: "Ich werde dieses Jahr ein aggressiverer Fahrer sein." Klare Ansage! Damit ist die Fahrer-PK durch. In weniger als 90 Minuten beginnt dann auch schon FT1.
Hülkenberg muss früher weg
Der Aston-Martin-Pilot muss die PK früher verlassen, weil er noch den Extraktionstest der FIA absolvieren muss. Bei diesem muss der Pilot das Cockpit in einer vorgegeben Zeit verlassen, sonst darf er nicht starten.
Hintergrund ist, dass ein Fahrer körperlich in der Lage sein muss, sich selbst aus dem Auto zu befreien. Das ist bei Unfällen wie dem von Romain Grosjean 2020 in Bahrain im Zweifel lebenswichtig.
Hamilton: Denke nicht über Revanche nach
Der entthronte Weltmeister stellt klar, dass es für ihn 2022 nicht um Revanche gehe. Er habe sich einfach zum Ziel gesetzt, in diesem Jahr seine bestmögliche Leistung abzuliefern. Was 2021 passiert ist, das spielt für ihn bei der Herangehensweise an die neue Saison laut eigener Aussage keine Rolle.
Hamilton: Hätte mit Corona nicht fahren können
Das Thema zieht sich durch alle PK-Teile. Hamilton hatte am Ende der Saison 2020 bekanntlich Corona und stellt klar, dass es für ihn damals unmöglich gewesen sei, ein Formel-1-Auto zu fahren. Er sei "sehr krank" gewesen.
Und selbst beim folgenden Rennen habe er sich nicht fit gefühlt und es geradeso ins Ziel geschafft. Man dürfe die Krankheit nicht auf die leichte Schulter nehmen und müsse zudem auch in die Vorbildfunktion denken.
Deshalb sehen wir auch weiterhin alle Fahrer mit Masken, obwohl es 2022 im Paddock offizielle keine Maskenpflicht mehr gibt.
Hamilton: Keine größeren Updates
Der Rekordchampion erklärt, dass man natürlich die Daten vom Test ausgewertet und eine Menge über den W13 gelernt habe. Ein größeres Updatepaket habe man aber nicht dabei. Es sei noch immer "das gleiche Auto" wie beim Test.
Aber von Russell haben wir ja vorhin auch schon gehört, dass der W13 durchaus "Potenzial" habe. Es geht wohl nur darum, dieses zu finden. Und dann könnte Mercedes ganz schnell wieder ganz weit vorne dabei sein ...
Hülkenberg: "Viele Herausforderungen" beim Comeback
Der Deutsche macht auch gleich den Anfang im letzten Teil der PK. Er wolle es "Runde für Runde" und "Session für Session" angehen, erklärt er. Die größte Herausforderung werde es sein, wieder ein "Gefühl" für das Auto bekommen.
Insgesamt gebe es aber "viele Herausforderungen". Dazu zähle natürlich auch die Fitness, denn er ist 2020 am Nürburgring zuletzt in der Formel 1 gefahren, seitdem saß er nur im Simulator. Auch in anderen Serie ist er nicht gefahren.
Bei seinem Comeback sollte man also keine Wunder erwarten.
Er ist da!
Nico Hülkenberg ist natürlich inzwischen in Bahrain angekommen und hat auch schon eine Sitzprobe im AMR22 absolviert. Gleich sitzt er dann in der PK, in Kürze beginnt der letzte Teil.
Russell: Mercedes kann (theoretisch) gewinnen
Der Mercedes-Pilot wird noch einmal konkret auf die Hamilton-Aussage vom Test angesprochen, dass die Silberpfeile aktuell nicht siegfähig seien. Spannend: Hier rudert der Brite dann schon wieder etwas zurück.
Zwar habe Hamilton recht, dass man Rückstand habe. Aber das heiße nicht, dass man das Rennen nicht trotzdem gewinnen könne. Das habe das Team 2021 gezeigt, als man in Bahrain mit einem langsameren Auto siegreich war.
Außerdem könne es sein, dass man seine Probleme bereits heute löse. Es könne aber genauso noch "drei, vier oder fünf Monate" dauern. Daher seien konkrete Prognosen unmöglich.
Russell: Porpoising ein großes Problem
Der Neuzugang erklärt, dass der neue Mercedes "Potenzial" habe. Allerdings habe man noch großes Problem mit dem Porpoising. Das sei auch für jeden am TV sichtbar. Und er wisse nicht, wie lange es dauern werde, dieses Problem zu lösen.
Zum Glück für Mercedes sei der Kalender zum Start des Jahres noch halbwegs entspannt, sodass man Zeit habe, daran zu arbeiten. Er geht offenbar nicht davon aus, dass Mercedes von Beginn an ganz vorne dabei sein wird.
Was Verstappen davon hält, das haben wir ja eben schon gehört ...
Keine Prognosen
Alle Fahrer werden natürlich in der PK unter anderem gefragt, was sie von der neuen Saison erwarten. Im Prinzip gibt aber niemand eine Prognose gab. Die Antworten sind immer ähnlich: neue Autos, niemand weiß, wo er steht, Tests nicht repräsentativ und so weiter. Die üblichen Aussagen halt, weshalb wir es uns sparen, diese 20-mal aufzulisten.
Familienglück
Teil 2 der PK, der ziemlich von Diskussionen über Corona geprägt war, ist damit auch beendet. Wir blicken in der Pause auf diesen "Familienschnappschuss" von Kevin Magnussen und Tochter Laura, die vor etwas mehr als einem Jahr das Licht der Welt erblickt hat.
Nun durfte sie zum ersten Mal in einem Formel-1-Cockpit Platz nehmen!
Ricciardo: Hätte er fahren können?
Auch in Teil 2 der Pressekonferenz kommt die Frage auf, ob man in Zukunft mit Corona fahren sollen dürfte. Perez spricht sich dafür aus, dass die Fahrer das selbst entscheiden sollten. Als Fahrer wisse man, was man sich zumuten könne.
Ricciardo erklärt in dem Zusammenhang, dass er vor einer Woche "ziemlich ausgeknockt" gewesen sei. "Ich hätte Probleme gehabt", gesteht er. Und Bottas ergänzt, dass man fahren sollen dürfe - sofern man dabei niemanden anstecken könne.
Aber könnte man das wirklich garantieren?
Ricciardo: "Gutes Gefühl" vor Comeback
Den Bahrain-Test verpasste der Australier mit einer Coronainfektion. Das sei natürlich "nicht ideal" gewesen, weil er dadurch einige Zeit im Auto verpasst habe. Wie groß wird da der Nachteil beim ersten Rennen für ihn sein?
"Das wird die Zeit zeigen", sagt Ricciardo, der erklärt, er habe sich beim ersten Test in Barcelona im Auto wohlgefühlt und "viele Runden" gedreht. Dieses "gute Gefühl" nehme er nun mit zum Saisonauftakt, weshalb es "in Ordnung" sei.
Noch länger raus war Kevin Magnussen - nämlich mehr als ein Jahr. Der Däne erklärt aber, es habe sich nicht angefühlt wie 15 Monate. Vielmehr habe er sich wie nach einer normalen Winterpause gefühlt.
Nur seinen Nacken habe er nach seinen ersten beiden Tagen im Auto ziemlich gespürt.
Neue TV-Grafiken
Teil 1 der PK ist damit auch durch und wir nutzen die Chance, schnell einen Blick auf das neue Grafikpaket der Formel 1 zu werfen. Für die TV-Übertragungen wurden die Grafiken zur neuen Saison nämlich noch einmal aufpoliert. Sehr schick!
Neues Wochenendformat besser?
Offiziell gibt es den Medien-Donnerstag nicht mehr. Doch die Fahrer sind noch keine Fans der Änderung. Mehrere Piloten merken an, dass sie gestern trotzdem einiges zu tun gehabt hätten - auch ohne die Pressekonferenz.
Verstappen schlägt im Spaß daher vor, dass man es den Teams verbieten solle, am Donnerstag an die Strecke zu kommen. Denn ansonsten müsse er trotzdem Termine für das Team absolvieren.
Und die Pressekonferenz fällt ja auch nicht komplett weg. Stattdessen sorgt sie dafür, dass die Fahrer nun am Freitag früher als vorher aufstehen müssen. Verstappen wäre daher eine Rückkehr zum alten Format lieber.
"Dann kann ich wenigstens etwas länger schlafen", grinst er.


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