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Australien-Grand-Prix: Umzug unwahrscheinlich

Weil das Geld für den Bau einer Rennstrecke fehlt, ist ein Umzug des Australien-Grand-Prix von Melbourne nach Avalon unwahrscheinlich

(Motorsport-Total.com) - Alle Jahre wieder wird die Zukunft des Australien-Grand-Prix diskutiert, weil das Rennen im Melbourner Albert-Park seit Jahren für Millionenverluste sorgt, die aus öffentlicher Hand kompensiert werden. Daher kam in den vergangenen Tagen die Idee auf, dass man statt der temporären Grand-Prix-Anlage im Albert-Park im gut 50 Kilometer entfernten Avalon eine permanente Rennstrecke bauen könnte.

Titel-Bild zur News: Melbourne

Alle Jahre wieder wird der Grand Prix in Melbourne in Frage gestellt

Diese scheint jedoch schon wieder Geschichte zu sein: "Man sagt mir, dass eine solche Rennstrecke 300 Millionen Dollar (umgerechnet mehr als 200 Millionen Euro; Anm. d. Red.) kosten würde. Das sind 300 Millionen, die wir nicht haben", sagt Victorias Tourismusministerin Louise Asher. "Selbst wenn wir wollten, hätten wir dieses Geld in der Hauptstadt momentan nicht. Außerdem haben wir uns anderen Projekten verschrieben."

Hinzu kommt, dass ein anderer Schauplatz als die City von Melbourne den Werbewert des Rennens für den Tourismus der Stadt reduzieren würde: "Die City-Location war mit ein Grund dafür, dass der Grand Prix geholt wurde. Das ist mit den großartigen Fotos rund um den See Teil der Attraktion von Melbourne. Außerdem ist die Strecke nahe an den Hotels dran und alles liegt kompakt beisammen, auch der öffentliche Verkehr."

Den müsste man nach Avalon erst errichten, was viel Geld kosten würde. Aber: "Die Regierung hat ja auch gerade eine Milliarde Dollar (umgerechnet 700 Millionen Euro; Anm. d. Red.) in das Tenniszentrum investiert", unkt Ron Walker, Chef der Australian Grand Prix Corporation (AGPC), und spielt damit auf die Renovierung des Melbourne-Park an, in dem jedes Jahr das berühmte Grand-Slam-Turnier ausgetragen wird.

¿pbvin|512|3539||0|1pb¿Das Argument der Tourismuswerbung im internationalen TV lässt sich Walker ebenfalls nicht nehmen: "Wir sind im Free-TV. Ich betone das, denn Tennis läuft nur noch über Kabel, Football ebenfalls und Tiger Woods auch. Wir nicht. Das ist tolle Werbung für die Stadt." Außerdem sei Melbourne für die Formel 1 "wie Montreal. Montreal haben sie verloren, aber dann änderten sie ihre Meinung und wollten das Rennen unbedingt wieder haben."

Was die Zuschauerzahlen vor Ort angeht, würde sich Walker noch mehr Siege von Lokalmatador Mark Webber wünschen: "Das hilft, klar", stellt der AGPC-Chef fest. "Als Casey Stoner Weltmeister wurde, legten die Ticketverkäufe auf Phillip Island enorm zu, weil er ein Idol ist. Das gilt auch für Mark Webber. Wir haben ihm damals ein bisschen Geld von Foster's besorgt. Sollte er gewinnen, wäre das für die Ticketverkäufe fantastisch, aber darauf können wir uns leider nicht verlassen."