Argentinien und Mexiko liebäugeln mit Grand Prix

In Argentinien und in Mexiko gibt es Bestrebungen, die Formel 1 zurückzuholen: Wer hinter dem Kurs nahe Buenos Aires steckt und was sich in Mexiko Stadt tut

(Motorsport-Total.com) - Erst 2009 hatte Bernie Ecclestone angedeutet, dass er über eine Rückkehr der Formel 1 nach Argentinien nachdenkt, doch seitdem ist diesbezüglich nicht viel passiert. Jetzt nehmen die Argentinier aber einen neuen Anlauf, um die Königsklasse des Motorsports nach dem Abschied 1998 wieder zurückzuholen.

Titel-Bild zur News: Robert Kubica

Der letzte Formel-1-Auftritt: Robert Kubica fuhr 2008 Demorunden in Mexiko

Hinter dem Projekt steht das Architektenbüro Populous, das für den Umbau des Traditionskurses in Silverstone viel Lob einheimste. Die gefeierten Architekten erhielten daraufhin den Zuschlag, einen FIA-Grad-1-Kurs in Argentinien zu bauen, der perfekte Rahmenbedingungen für Formel-1- und Motorrad-WM-Läufe bieten soll.

Argentiniens neues Motorsport-Mekka

Daher würde die Formel 1 nicht mehr auf den winkeligen Kurs in Buenos Aires zurückkehren, sondern auf den Velociudad Argentina Circuit in Zarate, unweit der Hauptstadt. Die Strecke soll 5,5 Kilometer lang sein - eine Streckenführung wurde in einem Video bereits präsentiert, dabei soll es sich aber vorerst nur um ein Konzept handeln und nicht um das endgültige Layout.

Der Bau der Anlage soll zwei Jahre lang dauern. Hintergrund des Projektes ist laut Angaben der Betreiber nicht, die Formel 1 zurückzuholen, sondern die Förderung argentinischer Rennfahrer und Teams. Erst in einem fortgeschrittenen Stadium wird man Versuche starten, Ecclestone von einem Grand Prix zu überzeugen.

Whiting überprüft Autodromo Hermanos Rodriguez

Auch in Mexiko dürfte es Bestrebungen für ein Formel-1-Rennen geben. Die Landsleute von Sauber-Pilot Sergio Perez warten bereits länger als die Argentinier auf ein Comeback im Kalender - der letzte Grand Prix fand 1992 im Autodromo Hermanos Rodriguez statt. Doch FIA-Rennleiter Charlie Whiting stattete dem Kurs in Mexiko Stadt erst kürzlich einen Besuch ab und informierte die Betreiber, was man tun müsse, um den für die Formel 1 notwendigen FIA-Grad-1-Status wieder zu erlangen.

Die Zeit wäre günstig, schließlich gibt es mit Perez nach 30 Jahren Pause endlich einen durchaus talentierten heimischen Piloten, Telmex-Boss Carlos Slim zählt inzwischen in der Formel 1 zu den Schlüsselpersonen. Der Kurs war schon zu Formel-1-Zeiten für seine überhöhte, ultraschnelle Zielkurve namens Peraltada gefürchtet, die immer wieder für böse Unfälle gesorgt hatte. Eine Rückkehr in die Formel 1 würde mit Sicherheit einen Umbau der Kurve erfordern.