Anstrengendes Rennen für die Ferrari-Techniker

Während Michael Schumacher nach seinem Sieg in Imola verhältnismäßig frisch wirkte, waren Ross Brawn und Stefano Domenicali fix und fertig...

(Motorsport-Total.com) - Man könnte meinen, dass ein Formel-1-Rennen eigentlich für die Fahrer am anstrengendsten sein müsste, doch der heutige Strategiepoker von Imola verlangte auch den schlauen Köpfen am Ferrari-Kommandostand alles ab. So war es nicht weiter verwunderlich, dass die Herren Jean Todt und Co. fast erschöpfter wirkten als Sieger Michael Schumacher.

Titel-Bild zur News: Michael Schumacher, Luca Badoer und Ferrari-Mechaniker

Michael Schumacher bedankte sich nach dem Rennen bei seiner Crew

"Ich fühle mich wirklich leer, kann es noch gar nicht richtig genießen. Es braucht wahrscheinlich eine Stunde, bis ich wieder da bin", erklärte ein sichtlich gezeichneter Ross Brawn nach der Siegerehrung gegenüber 'Premiere'. Aber auch Teammanager Stefano Domenicali machte keinen besonders guten Eindruck: "Ich bin wirklich überglücklich, aber auch sehr müde! Es war ein sehr schwieriges Rennen, in der zweiten Hälfte eigenartig, weil wir nicht schneller fahren konnten."#w1#

"Unterm Strich", fügte der Italiener an, "brachte es aber das Resultat, das wir brauchten. Das war wichtig." Dies war übrigens auch dem überglücklichen Ferrari-Präsident Luca di Montezemolo anzusehen, der das Rennen von zu Hause aus verfolgt hatte und anschließend extra nach Imola kam, um den Triumph seiner Mannschaft in vollen Zügen zu genießen.

"Wir sind uns noch nicht ganz sicher, warum der zweite Reifensatz keine schnelleren Rundenzeiten zuließ." Ross Brawn

Als sich Brawn später wieder ein wenig erfangen hatte, analysierte der Technische Direktor der Roten aus Maranello das Rennen. Allerdings konnte auch er nicht erklären, was mit Schumacher im Mittelstint los war: "Wir sind uns noch nicht ganz sicher, warum der zweite Reifensatz keine schnelleren Rundenzeiten zuließ. Die ersten fünf bis zehn Runden waren stark, aber dann schwand die Performance", meinte er achselzuckend.

Fernando Alonso zog daraufhin seinen Boxenstopp vor, um dank freier Fahrbahn schneller fahren zu können, doch den Ferrari-Kommandostand traf dieser Strategiewechsel nicht unvorbereitet: "Wir mussten damit rechnen, dass Alonso vielleicht früher an die Box kommen würde, also waren wir darauf vorbereitet. Unsere Reaktion war, Michael ebenfalls früher als geplant hereinzuholen. Wir hätten sonst noch ein paar Runden fahren können", sagte Brawn.