• 23.04.2006 18:08

  • von Fabian Hust

Ferrari will die Wende eingeläutet haben

Nach dem hart erkämpften ersten Saisonsieg beim Heimrennen in Imola möchte Ferrari von nun an auch bei den kommenden Rennen konkurrenzfähig sein

(Motorsport-Total.com) - Nachdem Michael Schumacher beim Großen Preis von San Marino im vergangenen Jahr Runden lang nicht an Fernando Alonso vorbeikam, der damals im langsameren Auto saß, wendete sich in diesem Jahr das Blatt und der Kerpener konnte seinerseits im langsameren Auto den Renault-Star hinter sich halten und so seinen ersten Saisonsieg einfahren. Zur Mitte des Rennens kämpfte der Deutsche mit massiven Problemen, war teilweise um bis zu drei Sekunden pro Runde langsamer als zuvor - um so süßer schmeckte anschließend der Sieg. Teamkollege Felipe Massa beendete das Rennen auf dem vierten Rang.

Titel-Bild zur News: Michael Schumacher Jean Todt

Todt wusste schon gar nicht mehr, wie sich das anfühlt...

Michael Schumacher: "Ich bin sehr glücklich! Das Ergebnis zeigt, dass sich Arbeit auszahlt und dass sich die Anstrengung, die von allen geleistet wird - im Team und von unseren Partnern - eine Belohnung eingebracht hat. Der Schlüsselmoment war die Tatsache, dass ich nach dem zweiten Boxenstopp vorne war."#w1#

"Wie wir vergangenes Jahr gesehen haben, ist das Überholen auf dieser Strecke praktisch unmöglich, solange der Kerl vorne nicht einen Fehler macht. Dank meiner vielen Jahre an Erfahrung wusste ich, dass ich Alonso hinter mir halten möchte, aber in meinem Tempo, ich nicht voll fahre und das habe ich getan."

"Zu dieser Zeit hatte ich etwas Graining, sowie das schon im Freien Training der Fall gewesen ist, nun müssen wir herausarbeiten, was dieses verursacht hat. Ich hoffe, dass wir diesen Standard in den kommenden Rennen aufrecht erhalten können und ich denke, dass wir von nun an sehr konkurrenzfähig sein werden."

Felipe Massa: "Es war ein sehr schwieriges Rennen, aber es hat sich schlussendlich für Ferrari zum Guten gewendet. Michaels Sieg und mein vierter Platz machen dies zu einem sehr netten Ergebnis. Ich wäre gern ebenfalls auf dem Podium gestanden, aber ich bin mit diesem Ergebnis immer noch zufrieden, denn es war wichtig, so viele Punkte nach Hause zu fahren. Ich hatte auf meinem zweiten Rennabschnitt ein paar Probleme, aber im dritten konnte ich wieder so viel Druck machen, wie ich das wollte."

Technikdirektor Ross Brawn: "Natürlich sind wir mit diesem Ergebnis sehr zufrieden. Vor unseren Fans gewinnen, ist etwas sehr Besonderes. Es war ein sehr hartes Rennen und das Team hat bei Michaels letztem Boxenstopp großartige Arbeit geleistet, der ihn auf die Strecke zurück vor Alonso gebracht hat."

"Wir hatten im zweiten Teil des Rennens ein paar Probleme, möglicherweise wegen der Reifen, und wir konnten die Geschwindigkeit nicht aufrechterhalten, die wir im ersten Rennabschnitt hatten. In diesen Runden fuhr Michael perfekt, schaffte es, Alonso hinter sich zu halten. Felipe fuhr ein starkes Rennen. Er hatte ein paar schwierige Momente, aber er erwies sich als fähig, ihnen in guter Form aus dem Weg zu gehen, er fuhr sehr gut."

"Dies ist dank der großartigen Arbeit vom Team, von Bridgestone und von Shell ein fantastisches Ergebnis. Es ist der erste wahre Sieg für ein Auto, das von Aldo Costa entwickelt wurde, was besonders befriedigend ist. Lasst uns hoffen, dass dies ein gutes Omen für den Rest der Saison ist."

Ferrari-Rennleiter Jon Todt: "Als ich auf dem Podium stand, sagte ich zu Michael, dass ich mich nicht mehr an dieses Gefühl erinnern kann, da der letzte Sieg schon so lange zurückliegt! Dieses Ergebnis kommt in Liebenswürdigkeit für all die harte Arbeit, die in den vergangenen Wochen vom Team und unseren Partnern geleistet worden ist, vor allem von Bridgestone und Shell. Dies hat uns diesen guten Ausgang vor vielen Fans und Angestellten ermöglicht, die hier eine eigene Tribüne belegt haben."

"Michael sicherte sich einen fantastischen Sieg, der vom guten vierten Platz von Felipe abgerundet wurde. Wir waren davon ausgegangen, dass es kühler sein würde und die Hitze hat uns etwas leiden lassen, dies zeigt einfach, wie auch die kleinste Temperaturschwankung die Hackordnung verändern kann."

"Es ist vielleicht etwas seltsam zu sagen, aber in Australien wollten wir es heißer und es war kühl und hier hatten wir das Gegenteil! Dieses Ergebnis war für die Zukunft sehr ermutigend und ist eine großartige Motivation. Es sind noch 14 Rennen zu fahren und wir wissen alle, dass wenn alle Teile dieses vertrackten Puzzles am richtigen Ort sind, dann können wir auf Siege hoffen, um unsere Ziele zu erreichen."