Abt über Calado: "Ich weiß, was er kann"

GP2-Pilot Daniel Abt empfindet angesichts James Calados Force-India-Chance keinen Neid für seinen aktuellen Teamkollegen: "James ist ein Jahr voraus"

(Motorsport-Total.com) - Daniel Abt liegt nach sieben von elf Rennwochenenden seiner GP2-Debütsaison auf Rang 22 der Gesamtwertung. Die bisher beste Platzierung des 20-Jährigen ist ein im Sprintrennen auf dem Bahrain International Circuit herausgefahrener siebter Platz. Während Abts ART-Teamkollege James Calado vor wenigen Wochen sein Testdebüt im Formel-1-Cockpit gab, will sich der Deutsche mit diesem Schritt noch Zeit lassen.

Titel-Bild zur News: Daniel Abt

Daniel Abt will vor einem Formel-1-Test erst die nötige GP2-Erfahrung sammeln Zoom

"Fast alle Teams nehmen dafür Geld und wir haben in diesem Jahr nicht den Sinn darin gesehen, einen großen Batzen Geld für so einen Tag auszugeben", spricht Abt im Gespräch mit 'Motorsport-Total.com' auf den Young-Driver-Test in Silverstone an. Bei diesem saß Calado für Force India im Cockpit und überzeugte das Team derart, dass er kurz vor einer Anstellung als dritter Fahrer steht.

Davon, dass sich Calado die Testchance bei Force India erkauft hat, kann allerdings keine Rede sein. "Der muss nichts zahlen, aber er hat natürlich den Todt (Nicolas; Anm.) zur Hand, der gute Kontakte zu Force India hat", weiß Abt. Der Sohn von FIA-Präsident Jean Todt, der bereits Jules Bianchi als Testfahrer bei Force India unterbrachte, hält laut Abt "große Stücke" auf Calado.

Derzeit spricht einiges dafür, dass Calado noch in diesem Jahr zu ersten Freitagseinsätzen im Team von Vijay Mallya kommen könnte. Die guten Beziehungen von ART-Mitbesitzer Nicolas Todt zu Force India lässt Abt aber nicht als alleinigen Grund gelten. "Ich glaube, er hat sich beim Young-Driver-Test auch recht gut angestellt und dadurch hat er den Platz bekommen", urteilt der Deutsche über seinen Teamkollegen.

James Calado

Abts GP2-Teamkollege James Calado fuhr beim Young-Driver-Test für Force India Zoom

Von Neid auf Calado will Abt nichts wissen: "James ist ein Jahr voraus. Er hat im letzten Jahr auch noch kein Formel-1-Auto gefahren. Er ist drei Jahre älter als ich - oder vier Jahre fast. Vom dem her gönne ich es ihm schon. Ich weiß, was er kann, und halte viel von ihm. Er ist ein netter Kerl und ist einer der Fahrer, denen ich das am meisten gönne, wenn sie diese Chance bekommen."

Was seine eigenen Zukunftsperspektiven betrifft, stellt der Deutsche für die Saison 2013 klar: "Die Konzentration gilt der GP2." Gleichzeitig hält der Rookie fest, dass er sich für die Saison 2014 durchaus einen Formel-1-Test vorstellen kann. "Im nächsten Jahr muss man schon mal in die Richtung gehen. Dann kann man weitersehen, was sich daraus ergibt", so Abt.