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  • 04.07.2022 18:07

  • von Stefan Leichsenring

Citroen e-C4 X: 4,60 Meter langer Elektro-Crossover

Citroen stellt einen neuen Elektro-Crossover vor, der mit seiner Stufenheck-Architektur so einiges anders macht als die Konkurrenz

(Motorsport-Total.com/Motor1) - Citroen hat bisher mit dem Elektro-Berlingo, dem Elektro-Spacetourer, dem e-Jumper und dem Elektro-C4 schon vier Elektromodelle im Angebot. Mit dem e-C4 X folgt Anfang 2023 ein fünftes Elektroauto. Und das macht mit seiner Stufenheck-Architektur einiges anders als die Konkurrenz.

Titel-Bild zur News: Citroen e-C4 X: Das Exterieur

Citroen e-C4 X: Das Exterieur Zoom

Die Besonderheiten beginnen schon bei den Maßen: Mit 4,60 Meter Länge ist der Neuling fast so groß wie ein Mittelklassewagen à la Mercedes C-Klasse, doch er basiert auf der Kleinwagenplattform eCMP, nicht auf der größeren Basis EMP2, auf der zum Beispiel auch der etwa gleich große Peugeot 408 oder die neuen Elektroversionen von Opel Astra und Peugeot 308 beruhen.

Warum, das erklärt Produktmanager Nicolas Rolland vor allem damit, dass Citroen erschwingliche Elektroautos anbieten will, und da bietet eCMP wohl doch Vorteile gegenüber EMP2.

Design folgt den Status-Ansprüchen des Kunden

Wegen der kleinen Plattform ist auch der Radstand kurz: 2,67 Meter Abstand zwischen den Achsen bedeuten bei einem 4,60-Meter-Auto große Überhänge. Zum Vergleich: Der VW ID.3 ist nur 4,26 Meter lang, hat aber einen Radstand von 2,77 Metern.

4,60 Meter waren offenbar das Maximum, das die Ingenieure bei dem kleinen Radstand herausholen konnten. Warum es so groß sein musste? Nun, um viel Kofferraum bieten zu können, und vor allem, damit das Auto den eher konservativen Kunden ein gewisses Statusgefühl vermittelt.

Die Sache mit dem Status ist wohl auch der Grund, warum man sich für eine Stufenheck-Architektur entschieden hat. Der Silhouette nach könnte es sich auch um ein fünftüriges Schrägheck-Auto handeln.

Kleines Glasdach und "Advanced-Comfort-Federung"

Erst wenn man den Kofferraum öffnet, zeigt sich, dass die Heckscheibe nicht mit aufschwingt. Der Nachteil ist natürlich eine schlechte Nutzbarkeit des Gepäckabteils - einen Kühlschrank oder eine Kommode wird man mit diesem Auto wohl kaum transportieren können.

Wie auf dem Bild oben zu sehen, hat der 1,76 Meter große Autor im Fond ausreichend Platz. Wie üblich, stehen die Oberschenkel etwas nach oben, aber über dem Kopf bleiben etwa 4 bis 5 Zentimeter und vor den Knien schätzungsweise 10 Zentimeter (wenn der Vordersitz für die gleiche Körpergröße eingestellt ist).


Fotostrecke: Citroen e-C4 X: 4,60 Meter langer Elektro-Crossover

Ein recht kleines Glasdach lässt Licht ins Interieur, an dem Citroen sonst besonders die großzügig mit Schaum belegten Sitze hervorhebt. Die sollen zusammen mit der serienmäßigen "Advanced-Comfort-Federung" (bei der es eigentlich nicht um die Federn, sondern die Stoßdämpfer geht, aber das nur am Rande) für Komfort sorgen.

Die altbekannte Stellantis-Motorisierung

Innen gibt es ein recht modern wirkendes Cockpit mit einem kleinen Instrumentendisplay und einem 10-Zoll-Touchscreen in Querformat.

In der Mittelkonsole finden sich die bekannten Bedienelemente des Stellantis-Elektroantriebs: Eine Wippe für die drei Drive Modes (mit verschiedenem Ansprechverhalten des Gaspedals) und einer für die Getriebemodi P, N, R, D und B. Stärkere Rekuperation lässt sich auch hier nur über den B-Modus erreichen, ein richtiger One-Pedal-Driving-Modus fehlt.

Zum Elektroantrieb braucht man nicht mehr viel zu sagen: Es ist der altbekannte von Stellantis, mit 50-kWh-Batterie und 100-kW-Frontantrieb. Dass der Konzern nur eine einzige Akku-Motor-Kombination bieten kann (von der 75-kWh-Batterie in den Nutzfahrzeugen mal abgesehen), ist im Vergleich zur Konkurrenz ein arges Manko - man sehe sich nur mal die Vielfalt der Motoren und Akkus im VW-Konzern an.

Knappe Reichweite von 360 Kilometer

Auch im Fall des e-C4 X wäre bei dieser Länge wohl eine größere Batterie möglich gewesen, und auch 100 kW Antriebsleistung sind für ein so großes Auto ziemlich wenig. Aber mit einem Tempo-100-Sprint in 9,7 Sekunden kann man wohl leben. Knapper ist die Reichweite von 360 km nach WLTP-Norm.

Die Ladeleistungen reichen für die kleine Batterie aus: Mit dem serienmäßigen 7,4-kW-Bordlader soll der Akku in 7,5 Stunden wieder voll sein, der optionale 11-kW-Lader verkürzt die Ladedauer auf 5 Stunden. Und mit 100 kW Gleichstrom ist die Batterie nach 30 Minuten wieder zu 80 Prozent gefüllt.

Direkte Konkurrenz hat der e-C4 X derzeit keine. Bei Citroen werden Schrägheck-Autos wie der (bereits abgelöste) Hyundai Ioniq oder der Kia Niro EV genannt, weil die preismäßig am ehesten passen. Von der Stufenheck-Architektur her würde das Tesla Model 3 am besten passen, aber das ist mit 4,69 Metern etwas größer, mit rund 60.000 Euro wohl deutlich teurer und von Akku und Antrieb her um Welten besser.

Preis wahrscheinlich irgendwo zwischen 36.000 und 40.000 Euro

Zu den Preisen äußert sich Citroen noch nicht, doch da kann man sich an den anderen eCMP-Autos und der Konkurrenz orientieren: Den e-C4 gibt's ab etwa 36.000 Euro, den Peugeot e-2008 ab rund 38.000 Euro und den Niro EV ab etwa 40.000 Euro.

Vermutlich werden die Preise etwa in der Mitte dieser Spanne liegen. Übrigens: Als Verbrenner wird es den C4 X in Deutschland und anderen nordeuropäischen Ländern nicht geben, wohl aber in Frankreich, Italien, Spanien und erst recht im Mittleren Osten und Afrika - die Citroen ebenfalls zu den wichtigen C4-X-Märkten rechnet.

Motor: Elektromotor vorne mit 100 kW und 260 Nm

Beschleunigung 0-100 km/h: 9,7 Sek.

Höchstgeschwindigkeit: 150 km/h

Batterie: 50 kWh

Elektrische Reichweite: 360 km (WLTP)

Ladeanschluss: CCS2, bis 7,4 KW AC (optional 11 kW), bis 100 kW DC

Aufladezeit: 7,5h mit AC/7,4 kW oder 5h mit AC/11 kW, 30 min auf 80% mit DC

Länge: 4.600 mm

Breite: 1.800 mm

Höhe: 1.525 mm

Kofferraumvolumen: 510 Liter

Quelle: Citroen (per E-Mail)