Motoren-RRA: Problem erst nach 2013

Nicht nur die Teams, sondern auch die Motorenhersteller planen eine Sparvereinbarung, doch die neuen Turbos werfen diesbezüglich Fragen auf

(Motorsport-Total.com) - Red Bull setzt sich derzeit stark dafür ein, unabhängig von den Diskussionen um ein Ressourcen-Restriktions-Abkommen (RRA) für die Teams auch eine ähnliche Vereinbarung für die Motorenhersteller einzuführen. Denn die Weltmeister sehen eine Ungleichheit darin, dass etwa Renault gerade mal 170 Mitarbeiter in der Motorenabteilung in Viry-Chatillon beschäftigt, Mercedes in Brixworth aber 400.

Titel-Bild zur News: Jean-Francois Caubet

Jean-Francois Caubet ist ein Befürworter einer Motoren-Sparvereinbarung

Seit einer ersten Diskussionsrunde der Motorenhersteller in Silverstone (mit am Tisch saß auch PURE-Chef Craig Pollock) stehen die Eckpfeiler fest, die in das Motoren-RRA aufgenommen werden sollen: Mitarbeiterzahlen, Nutzung der Prüfstände, Anzahl der Testträger sowie Computerleistung. Renault, Mercedes und Ferrari "vertreten die gleiche Philosophie. Wir wollen vermeiden, dass es zur gleichen Situation wie vor drei oder vier Jahren kommt", erklärt Jean-Francois Caubet, Geschäftsführer der Formel-1-Abteilung des Motorenherstellers Renault (nicht zu verwechseln mit dem gleichnamigen Rennstall).

Doch offen ist noch, welche RRA-Regeln angewendet werden sollen, denn Renault hat nächstes Jahr mit vier Partnerteams logischerweise höhere Kosten als Ferrari und Mercedes (je drei) oder auch Cosworth (zwei). "Es gibt feste und variable Kosten", erklärt Caubet. "Wenn Motoren verkauft werden, sind das variable Kosten, also wäre es einfacher, die festen Kosten zu kontrollieren."

¿pbvin|512|4259||0|1pb¿Sprich: Man könnte sich auf einen Ressourcenumfang X einigen, der als Fixum für alle Motorenhersteller definiert wird, plus auf einen zusätzlichen Ressourcenumfang Y, der für jedes Partnerteam variabel zum festen Faktor X hinzuaddiert wird. Doch die Details einer solchen Vereinbarung gilt es noch zu klären.

Das größte Problem ist, dass die Entwicklung der 2014er-Turbos schon voll angelaufen ist. Caubet: "Es ist ein bisschen spät, denn die Investitionen für 2014 haben schon begonnen. Das Problem wird also sein, dass alle das RRA nach 2013 zu akzeptieren."