Scott Redding nach erstem Ducati-Test hungrig: "Will um die WM kämpfen!"

Grandioser Auftakt beim WSBK-Wintertest in Jerez: Ducati-Rückkehrer Scott Redding will die BMW-Jahre vergessen machen und an die Form von 2021 anknüpfen

(Motorsport-Total.com) - Scott Redding blickt auf ein sehr erfolgreiches Ducati-Comeback zurück. Der 32 Jahre alte Brite schob sich bereits am ersten Tag des WSBK-Tests in Jerez (Spanien) in die Top 3 und deutete damit an, dass er deutlich besser mit dem Ducati-Superbike harmoniert als mit der BMW, die er von 2022 bis 2024 pilotierte (zum ausführlichen Testbericht).

Titel-Bild zur News: Scott Redding

Zurück auf Ducati: Scott Redding sieht in der WSBK 2024 eine große Chance Zoom

Redding bezeichnet den ersten Testtag mit der Ducati als "beeindruckende Erfahrung", vor allem weil er sich im Herbst 2024 aus vertraglichen Gründen in Geduld üben musste. "Ich konnte das Motorrad Ende letzten Jahres nicht testen und war richtig gespannt darauf", schildert der Brite, der damals noch bei BMW unter Vertrag stand.

Im Winter bereitete sich Redding mit einer Serien-Ducati vor. Nach drei Jahren mit der BMW M1000RR musste sich Redding wieder an den Charakter der Ducati Panigale V4R gewöhnen. Überrascht war der ehemalige Vizeweltmeister, wie unterschiedlich sich die Serien-Ducati und die WSBK-Version anfühlen.

Scott Redding erkennt deutliche Unterschiede zur Ducati aus der WSBK 2021

"Der Unterschied war ziemlich groß. Ich erwartete, dass sich das Motorrad wie meine Serienmaschine anfühlt, mit der ich trainiere, und mich an die 2021er-Rennversion erinnert. Doch das war nicht der Fall. Die Ergonomie ist ganz anders mit dem Tank und dem Sitz", vergleicht Redding.

Scott Redding

Scott Redding startete 2020 und 2021 für das Ducati-Werksteam Zoom

Auch im Vergleich zur Werks-Ducati, die er 2020 und 2021 pilotierte, hat sich viel getan. "Über die Jahre hat sich das ziemlich stark verändert, was normal ist", kommentiert Redding. Im Vergleich zur BMW, die mit ihrem Reihenmotor eine ganz andere Charakteristik hat als die Ducati mit dem V4-Motor gibt es ebenfalls gewaltige Unterschiede.


Fotos: WSBK 2025: Vorsaisontest in Jerez


"Die Leistungsentfaltung und die Bremsen reagieren anders als bei dem Motorrad, das ich die vergangenen drei Jahre fuhr", bestätigt Redding. "Ich war zu Beginn überrascht, weil ich eine andere Erwartung hatte. Doch mit der Zeit fühlte ich mich wohler."

Warum Scott Redding mit P3 am ersten Tag nicht komplett happy war

Den ersten Testtag in den Top 3 zu beenden, kam für Redding weniger überraschend als für die Außenstehenden. "Mein Ziel war es, den ersten Tag auf P1 zu beenden", erklärt Redding gegenüber WorldSBK.com. "Das war vielleicht etwas ambitioniert, doch man muss sich hohe Ziele setzen."

Schlussendlich lag Redding gut eine halbe Sekunde hinter Ducati-Markenkollege Nicolo Bulega. Doch Reddings Runde war nicht perfekt. "Bei meiner schnellsten Runde hatte ich gelbe Flaggen, das kostete etwas Zeit", schildert der MGM-Bonovo-Pilot. "Es bereits am ersten Tag in die Top 3 geschafft zu haben, obwohl die anderen bereits hier testen konnten, macht mich sehr happy."

Scott Redding

Noch Luft nach oben: Scott Redding brachte keine perfekte Runde zusammen Zoom

Redding fuhr seine schnellste Runde mit dem SCQ-Reifen, war aber auch mit dem Rennreifen konstant schnell. "Ich war überrascht, wie schnell ich mit dem Rennreifen war. Das war einer der positivsten Aspekte des Tages", freut sich der Ducati-Rückkehrer.

Scott Redding will mit MGM-Ducati um die Weltmeisterschaft kämpfen

Und was nimmt sich Redding für die WSBK 2025 vor? In seinen beiden Ducati-Jahren gewann Redding bereits zwölf Rennen und schaffte es insgesamt 37 Mal aufs Podium. "Ich will zwölf weitere Siege! (lacht; Anm. d. Red.)", bemerkt Redding.

Die Voraussetzungen bei MGM-Ducati stuft er als sehr gut ein, wenn er von den finanziellen Aspekten absieht. "Mein Ziel ist, um die Weltmeisterschaft zu kämpfen. Ich wäre aber auch zufrieden, wenn ich es in die Top 3 schaffe, weil im Laufe einer Saison viel passieren kann", schaut Redding voller Optimismus auf die neue Saison.

Scott Redding

Scott Redding mit dem neu aufgestellten MGM-Ducati-Team Zoom

"Ich weiß, dass ich schnell genug bin. In den vergangenen drei Jahren habe ich mich zu einem besseren Fahrer entwickelt", ist der ehemalige BMW-Pilot überzeugt. "Ich muss an mich glauben. Mein Team glaubt an mich. Ich habe das Motorrad, das ich mir gewünscht habe. Wenn ich in diesem Jahr nicht an der Spitze kämpfen kann, dann werde ich diese Chance wohl nie erhalten."

Auf Grund des schlechten Wetters am Donnerstag sind Verbesserungen am zweiten Testtag unmöglich. Redding nutzt die Chance, um Erfahrungen im Nassen zu sammeln. Kommende Woche folgt ein weiterer Test in Portimao (Portugal), bevor das Material die Reise nach Australien antritt.