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WSBK-Spritlimit: BMW erwartet nicht, dass Ducati am meisten leiden wird
In der WSBK 2025 wird der maximale Spritfluss begrenzt: BMW-Technikdirektor Chris Gonschor bestätigt, dass diese Regel die Kräfteverhältnisse ändern kann
(Motorsport-Total.com) - Die neue Fuel-Flow-Regel ist die aus technischer Sicht wohl wichtigste Änderung der Superbike-WM 2025. Beim Saisonstart darf der maximale Spritfluss nur noch 47 Kilogramm pro Stunde betragen. Besonders für den hoch drehenden V4-Motor der Ducati ist das keine gute Nachricht. Wir haben uns mit BMW-Technikdirektor Chris Gonschor über diese Regel und deren Auswirkungen unterhalten.

© WorldSBK.com
Sehen die Fans erneut ein Kopf-an-Kopf-Duell zwischen BMW und Ducati? Zoom
Bereits im Laufe der WSBK-Saison 2024 war den Herstellern klar, dass es 2025 eine Limitierung geben wird. Die Motorräder wurden in der vergangenen Saison mit Messgeräten ausgestattet, die dabei helfen sollten, einen konkreten Wert zu definieren.
"Es ist nicht so, dass wir auf Grund der Limitierung auf 47 kg/Stunde eine Schockstarre eingenommen haben", kommentiert Gonschor. "Die Größenordnungen waren ja in Diskussion. Es war ein sehr sauberer Prozess. Klar war aber auch, dass niemand 'Hurra!' schreit. Das war aber auch nicht das Ziel. Es ist für uns unterm Strich keine große Überraschung."
Weniger Spritfluss: Einige Hersteller werden stärker leiden als andere
Klar ist, dass die neue Regel vor allem die durstigen Motoren betrifft. "Es gibt natürlich Hersteller, für die es eine große Herausforderung darstellt. Andere Hersteller standen vor einer weniger großen Herausforderung", bestätigt der BMW-Technikdirektor. "In dem Zuge fand man einen Kompromiss. Es wurde ein Wert definiert, der allen eine Hausaufgabe mitgibt. Diese ist für einige größer, für andere weniger groß."

© BMW Motorrad
Chris Gonschor kann noch nicht abschätzen, welche Hersteller am stärksten leiden Zoom
Gonschor erwartet in der WSBK 2025 langsamere Rundenzeiten. "Es ist momentan nicht klar, das zu beziffern. Es wird auch von den Strecken abhängen", erwartet der BMW-Verantwortliche. "Es wird uns aber sicher schwer fallen, in der Saison 2025 neue Rundenrekorde aufzustellen. Das wird auch den Wettbewerbern so gehen. Ich möchte aber nicht prophezeien, dass es unmöglich sein wird."
BMW-Technikdirektor erwartet weiterhin große Markenvielfalt im Parc Ferme
Stellt sich abschließend die Frage, welcher Hersteller am meisten Performance verliert. Gonschor tut sich schwer und ist sich nicht sicher, dass die hoch drehende Ducati am meisten leiden wird. "Ich würde nicht behaupten, dass die Regeländerung klar vorhersehbare Folgen haben wird. Es ist eine Herausforderung für alle", kommentiert er.

© Ducati
In der WSBK 2024 konnten Ducati, BMW und Kawasaki Rennen gewinnen Zoom
"Meine Erwartung ist, dass das Feld näher zusammenrückt. Das ist ja auch die Intention und das ergibt auch Sinn. Das befürworten wir auch. Der Wettbewerb wird besser, gut für die Fans vor Ort und am Fernseher. Im Vorjahr sah man immer wieder verschiedene Hersteller im Parc Ferme und das wird sicher so weitergehen", prophezeit Gonschor.
Neben der Reduzierung der Geschwindigkeiten und der Angleichung der verschiedenen Superbikes verfolgen die Serienverantwortlichen mit dem neuen Fuel-Flow-Limit ein weiteres Ziel: Mit der Limitierung der Spritflussmenge kann ein dominanter Hersteller in Zukunft eingebremst werden. Das Fuel-Flow-Limit folgt auf das Drehzahllimit, das in den vergangenen Jahren für einige kontroverse Diskussionen sorgte.


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