Razgatlioglu demütigt erneut die WSBK-Gegner: "Hätte noch zulegen können"
BMW feiert dank Toprak Razgatlioglu den achten Sieg in Folge: Nach dem Erfolg bei der Superbike-WM in Most gesteht er, nur zu Beginn von Lauf eins gepusht zu haben
(Motorsport-Total.com) - Achter Sieg in Folge und das in dominanter Art und Weise: BMW-Speerspitze Toprak Razgatlioglu fährt weiterhin in seiner eigenen Welt. Bei der Superbike-WM in Most triumphierte der Türke mit großem Vorsprung im Samstags-Rennen (zum Rennbericht) und gestand nach seinem Erfolg, nicht viel riskiert zu haben.

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Toprak Razgatlioglu feierte einen weiteren Start/Ziel-Sieg Zoom
Bereits in der Superpole gab Razgatlioglu das Tempo vor und fuhr fast sieben Zehntelsekunden schneller als der Rest. Richtig zufrieden war er allerdings nicht, denn die Schallmauer von 1:30 Minuten verpasste er hauchdünn.
"Im Qualifying probierte ich, eine 1:29er-Runde zu fahren. Bei meiner ersten Runde kam ich beinahe zu Sturz", spielt er einen Rutscher über beide Räder in Kurve 1 an, den er in spektakulärer Art und Weise abfing. "Wenn ich diesen Fehler nicht gemacht hätte, dann wäre ich eine 1:29er-Runde gefahren. Eine 1:30.0er-Runde ist nicht schlecht, doch ich bin nicht happy damit."
Der Save erinnerte an die Glanzzeiten von MotoGP-Superstar Marc Marquez, der in der Vergangenheit für ähnlich spektakuläre Aufnahmen sorgte. Razgatlioglu freut sich, dass er den Fans derartige Bilder bieten konnte. "Ich sollte das an jedem Wochenende tun. Jeder genießt das", kommentiert er, gestand aber wenig später, dass es auch für ihn eine Schrecksekunde war.
Erinnerungen an den Reifenschaden: Razgatlioglu nahm Tempo raus
Der Sieg im Samstags-Rennen war für Razgatlioglu praktisch nur Formsache, denn bereits am Freitag wurde klar, dass das Renntempo der Startnummer 54 weit über dem der Gegner liegt. Entsprechend entspannt konnte Razgatlioglu in Lauf eins starten.
"Ich absolvierte am Freitag eine Rennsimulation, die gut war. Im Rennen heute fuhr ich wie gestern, pushte aber ein bisschen stärker. In den finalen fünf Runden habe ich das Gas etwas zugedreht, um den Hinterreifen zu schonen. Ich habe keine guten Erinnerungen an das vergangene Jahr", spielt er den Reifenschaden an, der damals einen möglichen Sieg im zweiten Rennen kostete.
Großes Risiko musste Razgatlioglu im Samstags-Rennen nicht eingehen. "Ich fahre immer entspannt, denn ich muss nichts Verrücktes machen. Wenn mich jemand eingeholt hätte, dann hätte ich mehr gegeben", so Razgatlioglu.

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Toprak Razgatlioglu fuhr mit einem Wheelie über den Zielstrich Zoom
"Ich hätte noch zulegen können, doch als ich sah, dass ich einen Vorsprung habe, fuhr ich normal. Ich pushte nur in den ersten Runden ein bisschen", gesteht der BMW-Pilot und fügt hinzu: "Es ist mir egal, ob ich mit sieben Sekunden oder mit einer Zehntelsekunde Vorsprung gewinne."

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Toprak Razgatlioglu befindet sich auf Kurs zum zweiten WM-Titel Zoom
Seinen Sieg feierte Razgatlioglu dieses Mal mit einem langen Wheelie. "Es langweilt mich, jedes Mal einen Stoppie zu machen. Dieses Mal habe ich die Traktionskontrolle deaktiviert und einen Wheelie gemacht. Das ist mal etwas anderes", scherzt der Türke.
Schlechte News für die Gegner: Razgatlioglu kann sich weiter steigern
Obwohl Razgatlioglu beim WSBK-Wochenende in Most klar dominiert, sieht er noch Luft nach oben. Bereits am Freitag beklagte er die starke Stoppie-Neigung der BMW in Kurve 1. Das Team machte eine Änderungen, um in der Bremszone ein stabileres Fahrverhalten zu ermöglichen.

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Toprak Razgatlioglu sieht noch Raum für Verbesserungen Zoom
"Wir haben etwas probiert, doch es war nur ein kleiner Schritt", bemerkt Razgatlioglu. "Ich benötige ein Motorrad, das sich gut umlegen lässt. Deshalb verwenden wir weiterhin eine ziemlich weiche Front. Mit dem Fahrverhalten in Kurve 1 bin ich nicht wirklich zufrieden, aber ich konnte mich anpassen."
Er sieht auch bei der Traktionskontrolle noch Raum für Verbesserungen. "Ich wünsche mir in Linkskurven etwas mehr Traktionskontrolle. Das werden wir anpassen. Abgesehen davon funktioniert das Motorrad gut", freut sich der Seriensieger, der seine Führung in der WM auf 56 Punkte ausbaute.


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