Euphorie vom Freitag verflogen? Bautista in Lauf eins nur drittbester Ducati-Pilot

Weiterer Dämpfer für Superbike-Weltmeister Alvaro Bautista: Bei der Superbike-WM in Most verpasst der Titelverteidiger im ersten Rennen das Podium

(Motorsport-Total.com) - Ducati-Werkspilot Alvaro Bautista erlebte bei der Superbike-WM in Most einen durchwachsenen Samstag (zum Rennbericht). Nachdem der Spanier am Freitag vom Durchbruch sprach und vom zurückgefundenen Gefühl für seine Ducati Panigale V4R schwärmte (was Bautista am Freitag berichtete), folgte in Lauf eins nur ein vierter Platz. Damit war Bautista nur drittbester Ducati-Pilot. WM-Leader Toprak Razgatlioglu stürmte zum achten Sieg in Folge und setzte sich in der WM weiter ab (dabei fuhr Razgatlioglu noch nicht einmal am Limit).

Titel-Bild zur News: Alvaro Bautista

Alvaro Bautista wirkte nach dem ersten Rennen in Most etwas ernüchtert Zoom

Bereits in der Superpole am Vormittag ging es holprig los (zum Bericht). Bautista kam nicht über P7 hinaus und erhielt nach dem Qualifying noch eine Strafe, weil er Markenkollege Danilo Petrucci (Barni-Ducati) im Weg stand. Somit rückte der Weltmeister auf die zehnte Position und befand sich somit mitten im Feld.

Bautista war allerdings einer der Gewinner des Starts. Er schob sich direkt in die Top 5. "Mein Start war gut, doch dann gab es in der Schikane eine Berührung mit Petrucci", kommentiert der Spanier und fügt hinzu: "Er berührte meinen linken Flügel, der dabei abbrach."

"Ich weiß nicht, ob es daran lag oder nicht, aber ich hatte in den ersten Runden große Probleme, das Motorrad zu kontrollieren. Vor allem in den Rechtskurven war es schwierig. Im Training hatte ich dieses Gefühl nicht", grübelt Bautista, der nach seinem guten Start wieder etwas zurückfiel.


Fotos: WSBK 2024: Most (Tschechien)


In der zweiten Rennhälfte legte Bautista aber wieder zu. "Ich weiß nicht, ob ich mich anpasste oder ob ich einfach nur konstanter fuhr als die anderen Fahrer", sucht er nach dem Grund für die starke Form in der zweiten Hälfte des Rennens.

Gefühl für die Ducati "deutlich besser als bei den anderen Rennen"

Was ist von der Euphorie übrig, die Bautista am Freitag versprühte? "Das Gefühl für das Motorrad ganz gut, auf jeden Fall deutlich besser als bei den anderen Rennen. Doch das Motorrad verhält sich nach wie vor ziemlich träge bei den Richtungswechseln. Das war heute das Maximum", erklärt er.

Alvaro Bautista

Alvaro Bautista harmoniert in Most besser mit seiner Ducati Zoom

Wäre das Rennen ohne die Gridstrafe anders verlaufen? "Ohne die Strafe wäre es vermutlich nicht zur Berührung mit Petrucci gekommen. Dann hätte ich vielleicht beide Winglets gehabt. Vielleicht hat sich der fehlende Flügel stärker ausgewirkt, als ich gedacht habe", überlegt Bautista.

Titelverteidigung rückt für Alvaro Bautista in weite Ferne

In der Meisterschaft hat sich der Rückstand des Titelverteidigers auf bereits 67 Punkte vergrößert. Bautista gibt sich keinen Illusionen hin: "Ich muss realistisch sein. Das Motorrad unterscheidet sich stark von dem im Vorjahr. Man muss also bei Null beginnen."

Toprak Razgatlioglu

BMW-Pilot Toprak Razgatlioglu baute seine Führung in der WM weiter aus Zoom

"Die WM-Titel liegen in der Vergangenheit. Jetzt finden wir eine andere Situation vor. Es ist wie ein Neustart. Ich darf nicht an die Siege in der Vergangenheit denken. Wir müssen arbeiten und mein Selbstvertrauen aufbauen", nennt er seine Strategie.

Wie geht er damit um, nach zwei zum Teil dominanten Jahren jetzt so hart kämpfen zu müssen? "Man muss auch die positiven Aspekte dieses Moments sehen", so Bautista. "Wenn man nie aufgibt und härter arbeitet, um sich zu verbessern, dann wird man noch stärker. Es ist gut, diesen Moment durchzumachen. Natürlich wäre es schöner, zu gewinnen. Doch es ist eine Herausforderung."

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