Neukirchner: "Evo-Klasse ist der richtige Weg"

Ex-Superbike-WM-Pilot Max Neukirchner befürwortet das neue Evo-Format und erhofft sich vor allem bei der Elektronik niedrigere Kosten

(Motorsport-Total.com) - Seit der Übernahme der Dorna befindet sich die Superbike-WM im Umbruch. Nachdem die Serie jahrelang der MotoGP nacheiferte und die Kosten für die Teams mit der Zeit weiter anstiegen, wurde das Feld immer kleiner. In der vergangenen Saison erhielten die Fahrer, die es ins Ziel schafften, meist auch Punkte. Ab der neuen Saison soll das Starterfeld mit den deutlich kostengünstigern Evo-Bikes, die auf Superstock-Motorrädern basieren, etwas aufgestockt werden. Ab der Saison 2015 soll es dann nur noch Evo-Bikes geben.

Titel-Bild zur News: Max Neukirchner

Ducati-Pilot Max Neukirchner ärgern die hohen Kosten für die Elektronikpakete Zoom

"Es ist der richtige Weg, weil alles bezahlbar sein muss", bemerkt Max Neukirchner im Gespräch mit 'Motorsport-Total.com'. Der Ducati-Pilot war in der vergangenen Saison Stammpilot, hatte gegen die Werkspiloten aber meist das Nachsehen. "Es ist nicht mehr normal, was heutzutage alleine für die Elektronik an Geld investiert werden muss, um ein perfektes Paket zu bekommen", kritisiert er. "Gerade als Privatteam ist das im Grunde unmöglich."

"Es muss wieder bezahlbar werden, damit auch private Teams einen Anreiz haben, an der Serie teilzunehmen", fordert Neukirchner, der in der neuen Saison in der IDM an den Start gehen wird und versucht, mit Ducati die Meisterschaft zu gewinnen. Neben den Evo-Bikes gibt es in der WM eine weitere Neuerung: Die Zeiten, in denen pro Saison um die 30 Motoren verbraucht wurden, sind vorbei. Mit dem Saisonbeginn müssen die Motoren deutlich höhere Laufleistungen vertragen.


Fotostrecke: Statistiken zur Superbike-WM 2013

Maximal acht Motoren darf jeder Fahrer pro Saison einsetzen. Die Ingenieure reagieren mit niedrigeren Drehzahlen, um die Belastungen zu reduzieren. Doch wer leidet unter dieser Regeländerung am meisten? Neukirchner geht davon aus, dass alle Hersteller bei der Performance Federn lassen und das Kräfteverhältnis an der Spitze nicht von den höheren Laufleistungen beeinflusst wird.

"Das Ducati-Werksteam hat im Vorjahr auch sehr viele Motoren verbraucht", erinnert er sich. "Es wird sich irgendwo aufheben. Beinahe alle Hersteller haben viele Motoren verbracht - egal ob Aprilia, Kawasaki oder Ducati. Man musste das ein bisschen zurückschrauben. Ich denke, dass sich am Kräfteverhältnis nicht viel verändern wird, weil alle darunter leiden werden."