Alex Marquez widerspricht Kritikern: "Natürlich will ich Marc schlagen!"

Greift Alex Marquez im Duell mit Marc bewusst nicht an, weil es sein Bruder ist? - Der Gresini-Fahrer widerspricht dieser Annahme - und spricht über das WM-Duell

(Motorsport-Total.com) - Die Marquez-Brüder dominieren bisher die erste Hälfte der MotoGP-Saison 2025 nach Belieben. Mit fünf Grand-Prix-Siegen und acht Sprint-Siegen hat Marc klar die Nase vorne, denn Alex konnte bislang lediglich einen Grand Prix und einen Sprint für sich entscheiden. Aber mit vielen zweiten Plätzen hat Alex immer noch Anschluss in der WM, wobei sein Rückstand mit 40 Punkten etwas mehr als ein Rennwochenende beträgt.

Titel-Bild zur News: Alex Marquez, Marc Marquez

Meistens sieht Alex Marquez nur das Hinterrad seines Bruders Marc Zoom

Zuletzt mehrten sich Stimmen, wonach Alex anders gegen seinen Bruder kämpft und vielleicht nicht so viel riskiert, wie zum Beispiel gegen Francesco Bagnaia. Und dass aus diesem Grund das WM-Duell der beiden Brüder bereits entschieden sei.

Nach Mugello meinte Bagnaia: "Es ist klar, dass Alex mit seinem Bruder vorsichtiger ist - aber das ist normal." Er ordnet ein: "So ist es auch bei mir mit den Fahrern aus der VR46-Akademie. Es ist ganz normal, so läuft das eben."

Auch vor dem Rennwochenende im legendären Assen wurde Alex nach dem Bruderduell befragt und widerspricht Kritikern entschieden: "Ich habe das Gefühl, dass von außen manche versuchen, einen Krieg oder einen Konkurrenzkampf zwischen Marc und mir zu konstruieren."

"Das ist das, was sich manche ein Stück weit wünschen - sie wollen einen Zweikampf sehen. Den gibt es ohnehin: Wir sind Brüder, wir kämpfen unser ganzes Leben lang gegeneinander. Natürlich will man seinen Bruder schlagen, vor ihm sein, besser sein als er - im Leben allgemein."

"Im Moment ist er schneller als ich. Und deshalb heißt es oft: 'Alex greift ihn nicht an.' Aber ich greife ihn nicht an, weil ich gar nicht rankomme", betont der jüngere Marquez ohne Umschweife. "Vielleicht ist er ein oder zwei Zehntel schneller."

"Und wenn jemand vor dir ein bis zwei Zehntel schneller ist, dann ergibt sich keine Überholmöglichkeit. Wenn sich eine Gelegenheit ergibt - wie im Sprint in Silverstone -, dann werde ich angreifen. Aber wenn er schneller ist, ist ein Kampf unmöglich."

Alex Marquez, Marc Marquez

Ein gewohntes Bild: Marc Marquez Erster und Alex Marquez Zweiter Zoom

"Ich fahre einfach clevere Rennen", findet Alex Marquez. "Und momentan ist die Strategie nicht schlecht. Ich bin der Einzige, der mit Marc kämpfen kann - denn der Dritte, 'Pecco', liegt bereits 110 Punkte hinter Marc. Insofern funktioniert unsere Strategie derzeit."

Marc Marquez: "Alex kann jeden schlagen"

Marc Marquez betont an jedem Rennwochenende, dass sein jüngerer Bruder in diesem Jahr sein härtester Konkurrent ist. Und er sagt auch regelmäßig, dass die Situation kommen wird, wenn er einmal keine Chance gegen Alex haben wird.

"Ja. Denn er hat mich ja dieses Jahr schon in Rennen geschlagen, er liegt nur 40 Punkte hinter mir, und hat mich auch zu Hause in ein paar Trainings geschlagen", sagt Marc. "Alex kann jeden schlagen - wie er es auch in der Vergangenheit gezeigt hat."

"Was Alex da leistet, ist beeindruckend. Ich kenne meinen Bruder: Wenn er das richtige Material hat, kann er alles erreichen. Sein Potenzial ist enorm. Deshalb hat er auch die Moto3 gewonnen. Man kann sagen, dass Moto3 wegen des Windschattens manchmal eine Lotterie ist."

"Aber er hat auch die Moto2 gewonnen. Und jetzt, in diesen ersten neun Rennen, ist er einer der härtesten Gegner, denen ich je gegenüberstand: unglaublich schnell, sehr konstant, mit klaren Stärken."

"Was er also mit dem Gresini-Team zeigt, überrascht mich nicht - ich habe selbst in diesem Team gearbeitet. Es ist extrem gut, extrem professionell, das Niveau ist sehr hoch. Und was er aktuell zeigt, ist einfach stark."