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"Schätze die Geste sehr": Marc Marquez würdigt Tardozzis Reaktion auf Pfiffe
Marc Marquez bedankt sich bei Davide Tardozzi, dass er sich für alle Ducati-Fahrer einsetzt, nicht nur für ihn - Der Mugello-Sieg ist für den Spanier etwas Besonderes
(Motorsport-Total.com) - Mit Doppelsiegen im Sprint und im Grand Prix haben Marc und Alex Marquez dem Mugello-Wochenende ihren Stempel aufgedrückt. Dass zwei Spanier in Italien dominiert haben, quittierten einige Fans mit Pfiffen und Buhrufen.

© Ducati
Der Mugello-Sieg als Ducati-Fahrer ist für Marc Marquez etwas Besonderes Zoom
Am Samstag nach dem Sprint reagierte Ducati-Teammanager Davide Tardozzi aufgebracht und versuchte diese Fans zum Aufhören zu bewegen. "Zitti, zitti, e rosso!", rief er und deutete auf sein rotes Ducati-Shirt. Das heißt auf Deutsch übersetzt: "Ruhe, Ruhe - er ist rot!"
"Davide ist ein großartiger Teammanager", zeigt sich Marc Marquez dankbar für diese Geste. "Er hat mich nach dem Sprint unterstützt - aber eben auch die Fans, die 'Pecco' zugejubelt haben. Und das ist gut so."
"Es war auch schön, dass sie den Namen von 'Pecco' gerufen haben - er ist hier der Lokalheld. Buhrufe sind etwas, das man nicht kontrollieren kann. Aber nach dem Rennen, als Alex auf das Podium kam, wurde auch er von einigen ausgebuht."
"Und Alex hat nur denselben Nachnamen wie ich. Er hat nichts falsch gemacht", sagt Marc Marquez. "Ich schätze die Geste von Davide Tardozzi sehr, der versucht hat, mich zu verteidigen. In diesem Fall hat er mich verteidigt, aber er macht das für alle Ducati-Fahrer."
"Das kann ich sein, aber auch 'Pecco' oder früher Bastianini und Miller." Trotzdem sagt Marc Marquez zur allgemeinen Stimmung in Mugello: "Ehrlich gesagt ist es eines der Jahre, in denen ich mich am wohlsten gefühlt habe."
Die Bilder des aufgebrachten Tardozzi gingen um die Welt. "Unfaires Verhalten ist aus meiner Sicht nicht mehr zu rechtfertigen", hält Tardozzi im Gespräch mit Sky Italien fest, "wenn es immer noch auf Ereignisse von vor zehn Jahren zurückgeführt wird."
"Ich denke, es ist an der Zeit, damit abzuschließen und nach vorne zu blicken - insbesondere für Marc und Valentino - und positive Botschaften zu vermitteln. Marc hat ein außergewöhnliches Rennen gezeigt."
"Ich habe es sehr geschätzt, dass viele unter dem Podium 'Pecco, Pecco' gerufen haben. Wenn man Marc nicht mag, reicht es, nicht zu applaudieren. Aber Buhrufe sind für mich absolut unsportlich. Nach all der Zeit sollten zwei große Champions wie 'Vale' und Marc nach vorne blicken."
"Es wäre schön, wenn sie sich die Hand reichen würden - die Vergangenheit kann man ohnehin nicht mehr ändern. Wenn man Fan von jemand anderem ist - in Ordnung, dann verhält man sich ruhig. Aber das, was ich nach dem Sprint gehört habe, war nicht schön."
Ein besonderer Erfolg für Marc Marquez
Im Grand Prix erlebte Tardozzi in den ersten Runden ein enges Duell zwischen Marc Marquez und Bagnaia. Wie groß war seine Anspannung? "Ehrlich gesagt habe ich die ganze Zeit die Daumen gedrückt, dass nichts passiert."
"Aber ich finde, dass 'Pecco', Marc und Alex ein paar fantastische Runden gezeigt haben. Das war eine großartige Show für das Publikum." Am Ende durfte sich Tardozzi über den Sieg von Marc Marquez freuen.
Auch für den Spanier war das ein spezieller Moment: "Ich habe das ganze Wochenende gespürt, wie besonders dieses Rennen für das gesamte Ducati-Team ist - und ich fühle mich als Teil davon. Das hat mir eine Extra-Motivation gegeben, ums Podium zu kämpfen. Das war mein Hauptziel."

© Ducati
Das ganze Ducati-Team jubelte über den Heimsieg Zoom
"Dann habe ich im Rennen gemerkt: Der Sieg ist möglich. Ich habe hier oft gegen Ducati gekämpft - 2019 zum Beispiel gegen Petrucci und 'Dovi'. Aber diesmal war es einfacher - dank der Extra-Power auf der Geraden. Der Ducati-Motor funktioniert richtig gut."
In der Auslaufrunde blieb Marc Marquez vor der Ducati-Tribüne stehen, die sich bei der Correntaio-Kurve befindet. Dort rammte er eine Flagge mit dem Ducati-Logo ins Kiesbett - so wie es Jorge Lorenzo 2018 nach seinem Sieg mit einer Lorenzo-Flagge gemacht hat.
"Ich habe in dem Moment nicht bewusst an Lorenzo gedacht, aber ja - es wirkte wie bei ihm", lacht Marc Marquez. "Es ist halt Ducati-Territorium, eine Ducati-Kurve. Und wir haben mit der Ducati-Flagge gefeiert, weil dieses Jahr und diese Marke für mich super wichtig sind."
"Ich sehe dieses Wochenende wie Katar - ein unerwarteter Sieg. Eigentlich ist das eine Strecke, auf der ich eher verteidigen muss. Aber ich konnte angreifen und sogar gegen Alex - meinen aktuell stärksten Gegner - Punkte ausbauen."
Nach neun Rennwochenenden hat Marc Marquez 40 Punkte Vorsprung auf seinen Bruder Alex und bereits 110 auf Bagnaia.


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