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Wer letzte Nacht am besten geschlafen hat: Marc Marquez
Marc Marquez hat in Mugello wieder eindrucksvoll gezeigt, welch Ausnahmekönner er ist - Statt Pfiffen sollte man diesen großen Champion gebührend würdigen
Liebe MotoGP-Fans,

© Gold & Goose Photography/Getty Images
Marc Marquez hat in Mugello seinen 93. Grand-Prix-Sieg gefeiert Zoom
manchmal versucht Marc Marquez mit uns Tricks zu spielen. Wenn er zum Beispiel meint, dass ihm eine Strecke nicht so gut liege und er "verteidigen" und darauf achten muss, nicht zu viele WM-Punkte auf seine Konkurrenten zu verlieren.
Ich glaube aber, dass er das sogar ernst meint. Denn er ist anders als zu seinen erfolgreichsten Honda-Zeiten. Die schwere Armverletzung und die vielen harten Jahre haben ihn geprägt und gelehrt, demütig zu sein und vieles anders zu sehen.
Deshalb denke ich, dass er manchmal selbst davon überrascht ist, dass er auf Strecken, die ihm theoretisch nicht so gut liegen, dann doch derart überlegen ist. In Mugello hatte Marc Marquez zuvor erst einen MotoGP-Sieg gefeiert.
Dieses Wochenende war ein Statement seiner fahrerischen Überlegenheit. Ausgerechnet in Italien hat er seine 100. Poleposition und seinen 93. Sieg gefeiert. Man kann Marc Marquez mögen oder nicht, aber man sollte neidlos anerkennen, welch außergewöhnlicher Rennfahrer er ist.
Dass sich in Mugello zwischen dem Applaus auch Pfiffe und Buhrufe gemischt haben, ist sehr schade und sollte in der MotoGP keinen Platz finden. Denn jeder, der uns Fans bei Geschwindigkeiten jenseits von 350 km/h eine tolle Show zeigt, verdient unseren Respekt.
Einige von euch werden sicherlich erwartet haben, dass Francesco Bagnaia heute in unserer traditionellen Montagskolumne im übertragenen Sinne schlecht geschlafen hat. Aber wie ich schon nach Le Mans an dieser Stelle geschrieben habe, sollte man nicht ständig auf ihn draufhauen.
Denn eigentlich hätte Bagnaia in allen bisherigen neun Montagskolumnen in diesem Jahr der Hauptprotagonist sein können. Ich finde, die verzweifelten Blicke seiner Frau Domizia und seiner Schwester Carola haben gezeigt, wie schmerzhaft die Niederlage in Mugello war.
Bagnaia geht nach außen hin mit der Situation wie ein Gentleman um. Er sagt klar, dass Marc und Alex schlicht schneller sind. Dazu erklärt er uns Woche für Woche in Dauerschleife seine immer gleichen Probleme mit dem schlechten Gefühl für das Vorderrad.

© Ducati
Marc Marquez hat das Ducati-Heimspiel in Mugello dominiert Zoom
Ich glaube ihm, dass er dieses schlechte Gefühl spürt. Gemeinsam mit den Ingenieuren wurde beim Set-up alles versucht, aber selbst nach einem halben Jahr wurde keine Lösung gefunden. Vielleicht ist es auch eine Kopfsache, denn das kann auf diesem hohen Niveau den Unterschied machen.
Zu behaupten, Bagnaia sei ausschließlich wegen des besten Motorrads Weltmeister geworden, halte ich für falsch. Er ist einer der besten Rennfahrer und steht als würdiger Weltmeister in den Geschichtsbüchern.
Aber Marc Marquez ist einfach besser. Er ist einer dieser ganz großen Champions, von denen es in der Geschichte nur wenige gibt - die eine ganze Ära prägen. Ausnahmekönner, von denen noch in 50 oder 100 Jahren gesprochen wird.
Wir sind zwar noch nicht ganz bei Saisonhalbzeit, aber die Weltmeisterschaft ist im Prinzip entschieden. Nur Verletzungen könnten an der Reihenfolge auf den ersten drei Plätzen noch etwas ändern, aber das wünscht man natürlich keinem Fahrer.
Ich finde, wir sollten in den weiteren Rennen Marc Marquez diesen Respekt zollen, den er sich verdient, und es einfach genießen, einen der besten Rennfahrer aller Zeiten auf dem vielleicht Höhepunkt seiner Karriere zuschauen zu können.
Viele hätten in den schwierigen Jahren in seiner Situation das Handtuch geworfen. Dass er sich mit eisernem Willen zurückgekämpft hat und fahrerisch derart überlegen ist, ist eine ganz außergewöhnliche Geschichte, die wir noch unseren Enkelkindern erzählen werden - wie es so schön heißt.
Das verdient lauten Applaus!
Euer

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