Emotionales Ende eine Ära: Jonathan Rea stürzt im Abschiedsrennen für Kawasaki

Kein Happy-End bei der Superbike-WM in Jerez: Jonathan Rea liegt beim finalen WSBK-Rennen als Kawasaki-Werkspilot in Führung und stürzt

(Motorsport-Total.com) - Jonathan Rea verabschiedete sich mit einem 17. Platz von Kawasaki. Der Rekord-Weltmeister der Superbike-WM führte beim WSBK-Finale in Jerez das zweite Hauptrennen an, kam dann aber in Kurve 2 zu Sturz.

Titel-Bild zur News: Jonathan Rea

Jonathan Rea war neun Jahre lang Kawasaki-Werksfahrer in der WSBK Zoom

Das hielt Rea nicht davon ab, das Rennen zu Ende zu fahren. Mit abgebrochener Fußraste und verdrehtem Lenkerstummel kam er 31 Sekunden hinter Sieger Alvaro Bautista (Ducati) ins Ziel.

Am Sonntagvormittag erkämpfte sich Rea im Sprint einen dritten Platz. Dieser sollte das finale Top-3-Ergebnis mit Kawasaki sein. Zusammen mit Kawasaki schrieb Rea die Geschichte der Superbike-WM um. Von 2015 bis 2020 gewann Rea sechs Titel in Folge.

Sturz verhindert möglichen Sieg beim Kawasaki-Abschied

Entsprechend emotional war der Abschied in Jerez. "Es fühlt sich seltsam an, aber weniger auf Grund der Ergebnisse sondern weil ich ein unglaublich tolles Team verlasse", kommentiert der Nordire.

"Es war mein letzter Tag in Grün. Natürlich wollte ich mich nicht mit so einem Ergebnis verabschieden. Mein Team hat deutlich mehr verdient. Doch wir konnten erneut beweisen, dass die Kawasaki ZX-10RR viel Potenzial hat. Ich führte das Rennen an und hatte es ziemlich gut unter Kontrolle. Ich fuhr konstante Rundenzeiten", berichtet Rea.

"Ich dachte zwischenzeitlich, dass ich einen magischen Reifen erwischt habe. Das Motorrad fuhr so gut", staunt Rea und bedankt sich bei Crewchief Pere Riba für die Verbesserungen am Motorrad: "Pere traf eine ziemlich drastische Entscheidung und ließ etwas Grundlegendes am Motorrad ändern. Das funktionierte wirklich gut."

Jonathan Rea erklärt, warum er in Kurve 2 zu Sturz kam

Doch wie kam es zu dem Sturz zu Beginn der fünften Runde? "Wir wollten beim Abschied noch einmal richtig kämpfen. Leider rutschte mir das Vorderrad weg. Ich war am Kurveneingang etwas zu schnell und hätte die Linie ein bisschen öffnen sollen. Doch ich stürzte, weil ich zu viel Schräglage fuhr", beschreibt Rea.

Jonathan Rea

Crewchief Pere Riba wird Jonathan Rea nicht zu Yamaha folgen Zoom

"Obwohl meine Fußraste abgebrochen war und sich mein Lenkerstummel nach vorn verdreht hatte, konnte ich 1:41er-Zeiten fahren. Es enttäuscht mich umso mehr, wenn ich mir überlege, was möglich gewesen wäre. Doch so ist der Rennsport. Es steht stellvertretend für unsere Höhen und Tiefen in dieser Saison", bemerkt der sechsmalige Weltmeister.

Bei Kawasaki konnte Jonathan Rea seinen Traum leben

Nach dem Rennen wurde Rea von seinem Team mit einem großen Banner in der Boxengasse begrüßt. "Es war eine unglaubliche Zusammenarbeit. Ich bin sehr dankbar, dass ich damals zum Team stoßen konnte. Auf und neben der Strecke war es eine tolle Zeit. Sie haben mich auch in den schwierigen Zeiten unterstützt", bedankt sich Rea bei Kawasaki.


Fotos: Superbike-WM 2023: Jerez (Spanien)


"Es fühlte sich sechs Jahre so an, als würde ich einen Traum leben", erinnert sich der Rekord-Weltmeister an die Zeit zwischen 2015 und 2020. Doch die Zukunft von Rea heißt Yamaha. "Jetzt kann ich an meine Zukunft denken. Bis zum finalen Rennen konzentrierte ich mich darauf, für Kawasaki alles zu geben", erklärt er.

Am Sonntagabend traf sich Rea mit seiner Kawasaki-Crew zu einem Abschieds-Abendessen. "Es ist kein endgültiger Abschied. Diese Leute werden für immer meine Freunde sein. Wir sind im kommenden Jahr Nachbarn. Sie veranstalten tolle Abende in der Hospitality. Ich hoffe, dass ich weiterhin dort zum Abendessen eingeladen bin", scherzt der langjährige Kawasaki-Pilot.

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