Bremsversagen: Marcel Schrötter muss bei 200 km/h vom Motorrad springen

Schrecksekunde bei der Supersport-WM in Jerez: Marcel Schrötter bedankt sich nach dem Bremsausfall im finalen Rennen bei seinen Schutzengeln

(Motorsport-Total.com) - Marcel Schrötter hatte im letzten Rennen der Supersport-WM-Saison 2023 alle Schutzengel auf seiner Seite, als er wegen eines Bremsversagens bei hoher Geschwindigkeit von seiner MV Agusta springen musste. Es war das unschöne Ende einer positiven Debütsaison in der seriennahen Meisterschaft (zum Rennbericht + finalem WM-Stand).

Titel-Bild zur News: Marcel Schrötter

Marcel Schrötter erlebte am Sonntag eine große Schrecksekunde Zoom

Vom dritten Startplatz aus hatte Schrötter in den beiden Jerez-Rennen gute Voraussetzungen, um noch einmal auf das Podium zu fahren. Am Samstag stürzte Schrötter selbstverschuldet und kam auf P15 ins Ziel. Das finale Rennen am Sonntag endete in den Airfences der letzten Kurve, weil die Bremse der MV Agusta nicht wie gewohnt zupackte.

"Es ist schade, dass das Wochenende so zu Ende gegangen ist", bedauert der Deutsche. "Natürlich stellt man sich das Ende der Saison anders vor, zumal ich mich von Anfang an sehr wohl gefühlt habe, auch wenn der Start ins Wochenende aufgrund der Bedingungen am Freitag nicht ideal war."

"Aber trotz der wenigen Runden, die wir fahren konnten, waren wir gut dabei. Wir waren sogar besser als an den meisten anderen Wochenenden", vergleicht Schrötter. "Natürlich war Bulega auch dieses Mal wieder überlegen, aber ich habe es in der Superpole aus eigener Kraft in die erste Startreihe geschafft. Das war ein guter Auftakt, bevor wir in die Rennen gingen."

Zwei Stürze beim Saisonfinale der Supersport-WM in Jerez

Den Sturz am Samstag nimmt Schrötter auf seine Kappe. "Ich war selbst schuld, was mir sehr leid tut, denn dadurch haben wir unsere Chancen auf den zweiten Platz in der Teamwertung verspielt", entschuldigt er sich bei seinem Team.

Marcel Schrötter

Entwarnung: Marcel Schrötter zog sich keine ernsten Verletzungen zu Zoom

"Auf jeden Fall war am Samstag viel Potenzial da, um als Zweiter auf dem Podium zu stehen. Auch am Sonntag habe ich mich recht wohl gefühlt, auch wenn es für mich in der Anfangsphase etwas schwieriger war", berichtet Schrötter. "Ich habe mich davon aber nicht beirren lassen, denn meine Stärken kommen erst nach drei oder vier Runden zum Tragen."


Fotos: Superbike-WM 2023: Jerez (Spanien)


"Leider gab es dann ein Problem mit der Bremse, das mein Rennen abrupt beendete. Obwohl der Ausfall sehr schmerzt, muss ich ehrlich sagen, dass es wichtiger ist, dass alle Schutzengel in dieser Situation bei mir waren. Denn wenn man bei 200 km/h plötzlich keine Bremsen mehr hat und abspringen muss, kann das sehr böse enden", weiß der langjährige Grand-Prix-Pilot.

Vorbereitungen für 2024 laufen: Erster Test in Portimao

"Trotzdem ist es schade, aber wie gesagt, mir geht es gut und das ist das Wichtigste. Also haken wird das Wochenende ab und nehmen das Positive mit", bemerkt Schrötter, der demnächst in Portugal einen Test absolviert, um sich für die kommende Saison vorzubereiten, in der er erneut für MV Agusta antritt.

"Ich freue mich schon auf nächste Woche, wenn wir in Portimao testen und hoffentlich viele nützliche Daten für die Winterpause sammeln. Und dann greifen wir nächstes Jahr wieder an. Vorher aber noch ein großes Dankeschön an das gesamte Team für die geleistete Arbeit, aber auch an alle Partner, Sponsoren und langjährigen Wegbegleiter, die in jeder Situation hinter mir gestanden haben", so der WM-Dritte der WSSP-Saison 2023.

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