Nachwuchshoffnung Öttl: "Aragon war das Highlight"

In der kommenden Saison schauen die deutschen Fans noch intensiver auf Hoffnungsträger Philipp Öttl, der die Top 10 anvisieren möchte

(Motorsport-Total.com) - Kalex-KTM-Pilot Philipp Öttl beendete seine erste komplette Saison in der Motorrad-Weltmeisterschaft mit 37 Punkten auf Platz 18. Der Rookie beeindruckte ab der zweiten Saisonhälfte immer wieder mit starken Leistungen. Beim Rennwochenende in Aragon überraschte der Deutsche mit dem vierten Startplatz. Im Rennen holte sich Öttl zehn WM-Punkte für Platz sechs - sein bisher bestes WM-Ergebnis.

Titel-Bild zur News: Philipp Öttl

Philipp Öttl weiß, dass der Druck in der zweiten Saison größer sein wird Zoom

"Aragon war sicher das Highlight, denn ich war auf Startplatz vier und konnte dann mit den starken Spaniern mitfahren", blickt Öttl im Gespräch mit 'Motorsport-Total.com' zurück. Während Florian Alt und Toni Finsterbusch nicht in Schwung kamen, machte Öttl machte bereits beim Heimspiel am Sachsenring spürbare Fortschritte: "Dort haben wir das Motorrad umgestellt. Es war schon davor sehr gut, aber wir haben es nicht ganz hingebracht."

"Nach der Sommerpause habe ich in Brünn einen Motivationsschub bekommen. In Silverstone hat es dann auch noch nicht ganz geklappt, aber wir haben gewusst, dass der Speed da ist. In Misano habe ich es dann umgesetzt", bemerkt der 17-Jährige, der in der kommenden Saison konstant in den Top 10 landen möchte. Dazu möchte Öttl sowohl an seinem Fahrstil als auch an der Kalex-KTM arbeiten.

"Es gibt sicher noch fahrerische Sachen. Ich muss mir noch bessere Anhaltspunkte auf der Strecke für das Gas geben und bremsen suchen. Es ist schon gut, aber es ist ungenau. Ich muss auch noch präziser fahren", analysiert er. "Wie ich in Aragon mit der Spitze mitgefahren bin, habe ich gesehen, dass sie zwar ans Limit gehen, aber die Reifen etwas mehr schonen. Sie fahren sehr, sehr sauber. Das will ich auch noch schaffen."


Fotos: Valentino Rossi bei der Monza-Rallye-Show


"Das Motorrad können wir schon gut abstimmen, was man am guten Trainingsspeed sieht. Wir müssen alles noch verfeinern. Wir sind ein konkurrenzfähiges Team, es gibt überhaupt keine personellen Veränderungen. Das ist sehr positiv", freut sich die deutsche Nachwuchshoffnung. Durch Jonas Folgers Aufstieg in die Moto2 muss Öttl in der kommenden Saison die deutsche Fahne hochhalten.

"Wenn wir dort anfangen wo wir in dieser Saison aufgehört haben, dann wäre das schon sehr gut. Man muss auch sagen, dass schon jetzt Leute nach einem 14. Platz sagen, dass ich am Vormittag schneller war und irgendwo der Wurm drin sein muss. Das belastet mich noch am meisten. Vielleicht bringt mich das nächstes Jahr aus der Fassung, wenn es mal nicht so läuft. Wir haben seit Silverstone, Misano gute Rennen gezeigt", schildert Öttl. "Wenn man als Rookie zu Saisonbeginn 14. im Training ist, dann ist man glücklich. Die Leute sind keine Nasenbohrer und man braucht Erfahrung. Ich will auf jeden Fall an den Leistungen von diesem Jahr anschließen. Dann sehen wir weiter wie es sich entwickelt."