• 23.04.2004 19:51

Zukunft der Formel 1 wieder offen

Die in der 'GPWC' vereinigten und in der F1 vertretenen Hersteller haben die Verhandlungen mit den Banken abgebrochen

(Motorsport-Total.com/sid) - Die Einigung zwischen fünf in der Königsklasse vertretenen Automobilherstellern und den Banken über die Zukunft der Formel 1 ist wieder hinfällig. BMW, DaimlerChrysler, Ferrari, Ford und Renault, die sich zur 'GPWC' zusammengeschlossen haben und im vorigen Jahr Pläne für eine eigene Rennserie entwickelt hatten, haben am Freitag ihre Verhandlungen mit Vertretern der Formel-1-Holding SLEC über ein gemeinsames Memorandum, auf das man sich erst im Dezember vorigen Jahres geeinigt hatte, abgebrochen.

Titel-Bild zur News: GPWC Holdings BV

Die 'GPWC' hat die Verhandlungen mit den Banken abgebrochen

"Als wir realisiert haben, dass unser Engagement zur Entwicklung des Memorandum von den anderen Parteien nicht geteilt wurde, mussten wir im besten Interesse des Sports eine Entscheidung treffen und die Verhandlungen beenden", erklärte DaimlerChrysler-Vorstand Jürgen Hubbert als Vorsitzender der 'GPWC' in einem schriftlichen Statement.#w1#

Als Grund für den Abbruch der Gespräche wurde in der Mittelung genannt, dass sich die SLEC-Anteilseigner nicht auf Schlüsselpunkte des Memorandums verständigen konnten. 75 Prozent der Anteile von SLEC halten die Bankhäuser 'Bayerische Landesbank' und 'JP Morgan' und 'Lehman Brothers', die die Anteile aus der Kirch-Pleite übernommen hatten. Die restlichen 25 Prozent sind im Besitz der Familie von Formel-1-Promoter Bernie Ecclestone.

Eigentlich hätten die Hersteller gemäß des Memorandums Anteile von den Banken übernehmen und mehr Einfluß innerhalb von SLEC erhalten sollen. Zumdem sollte ein neuer Verteilungsschlüssel für die Einnahmen der Königsklasse erarbeitet werden, bei dem die Teams mehr als bisher beteiligt werden sollten.

Zurzeit bekommen die Renställe gemäß des noch bis 2007 laufenden so genannten Concorde Agreements, der "Verfassung" der Formel 1, lediglich 47 Prozent der TV-Gelder und nichts aus anderen Einnahmequellen wie Merchandising oder dem Paddock Club für besonders betuchte Zuschauer.

In den Finanzplänen der 'GPWC 'für eine eigene Serie würde ein deutlich höherer Anteil aller Einnahmen in die Kassen der Teams fließen. Die Konzerne hatten als gemeinsame Ziele langfristige Stabilität der Bühne Formel 1, größtmögliche Medienpräsenz, mehr Transparenz in der Vermarktung und vor allem eine bessere Beteiligung der Teams an den Einnahmen der Königsklasse formuliert.