Wurz gibt 'Paragon' nicht die Schuld an der Krise

Testfahrer Alexander Wurz über die Krise bei McLaren-Mercedes und warum nicht die neue Superfabrik daran schuld ist

(Motorsport-Total.com) - Obwohl bei McLaren-Mercedes zuletzt ein Aufwärtstrend verzeichnet wurde, kann von einer echten Entspannung der Lage noch keine Rede sein. Kritiker sehen die Ursachen für die silberne Talfahrt in den verschiedensten Dingen, so auch in der neuen Superfabrik 'Paragon'. Dies entkräftete nun aber Alexander Wurz, der Edelreservist des Teams.

Titel-Bild zur News: Alexander Wurz

Alexander Wurz gesteht Fehler des Teams ein, ist aber recht zuversichtlich

Der Österreicher gab gegenüber dem 'Sportmagazin' zwar zu, man habe "die Hausaufgaben nicht gemacht", 'Paragon' sei dafür aber nicht verantwortlich: "'Paragon' schwirrt seit zehn Jahren im Kopf von Ron Dennis herum, das hat ihn in der Entstehungsphase mehr gefordert als jetzt, wo es fertig ist. Insgesamt arbeiten bis zu 1.500 Leute an unseren Autos. Da ist Ron schon in der Lage, Aufgaben zu delegieren, und er will - wie jeder andere Mitarbeiter im Team auch - nur eines, nämlich gewinnen."#w1#

'Paragon' sei zwar "nicht viel größer als etwa das Renault-Werk in Enstone" versicherte Wurz, aber dennoch für Formel-1-Verhältnisse wie eine neue Dimension: "Es ist wie eine Raumstation, ein technisches Novum, in dem ja nicht nur die Formel-1-Autos gebaut werden, sondern etwa auch die Mercedes SLR. Es gibt irre Spielereien - eine Belüftungsanlage, eine Kühlung, die über den künstlichen See im Garten funktioniert und so weiter."

Die neue Fabrik, in die das McLaren-Team schon fast vollständig umgezogen ist, übertrifft alle gängigen Standards und selbst das ohnehin schon beachtliche bisherige Werk in Woking um Längen. Neben einer Zusammenführung aller Projekte der TAG-McLaren-Gruppe unter ein Dach erhofft man sich davon eine Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit, sobald die Anlage wirklich komplett für die Entwicklung genutzt werden kann.

Spätestens 2005 will McLaren-Mercedes den Anschluss an die Spitze ja wieder gefunden haben - laut Wurz mit Rennleiter Norbert Haug und Fahrer Juan-Pablo Montoya. Gerüchte, wonach Montoya schon aus seinem Vertrag auszubrechen versucht, stimmen demnach nicht: "So ein Gerücht ist nicht mehr aus der Welt zu schaffen", meinte Wurz. Und zu Haug: "Er hat einen guten Draht zu Mercedes-Chef Prof. Hubbert. Da geht es um die Langfristigkeit des gesamten Motorsport-Engagements."