McLaren-Mercedes: Entscheidung am Dienstag

(Motorsport-Total.com) - Der Imageschaden und das Leiden des McLaren-Mercedes-Teams in den ersten neun Saisonrennen war beträchtlich. Als Titelaspirant wollte man zum ersten Rennen nach Australien reisen, mit einem mageren Punkt kehrte David Coulthard nach Hause. Es folgten Rennen, in denen die "Silberpfeile" stumpf und unzuverlässig ihre Runden drehten. David Coulthard und Kimi Räikkönen absolvierten magere 816 Rennrunden, nur die Jaguar- und Minardi-Piloten fuhren noch weniger.

© DaimlerChrysler

Auch David Coulthard testete den neuen MP4-19B in Jerez ausgiebig

Der Druck auf die Mannschaft wächst indes stetig an. Nicht zuletzt wegen des MP4-19B, jene Weiterentwicklung, die wieder für Erfolge sorgen soll. Fast 4.200 Testkilometer hat das weiterentwickelte Gefährt nun absolviert. Ob der MP4-19B schon gut genug ist, um in einer Woche in Magny-Cours an den Start zu gehen, entscheidet sich zu Beginn der kommenden Woche.#w1#

"Wir konnten unser Programm ohne Probleme abspulen. Das neue Auto ist auf jeden Fall ein Schritt nach vorne", bestätigte Kimi Räikkönen, doch letztendlich haben die Ingenieure das Sagen, ob die Weiterentwicklung standfest genug ist, um in Frankreich an den Start gehen zu können. "Die neuen Autos hatten vor Montreal und Indy noch ein paar Kinderkrankheiten, aber Kimi hat uns sehr geholfen, alle Schwächen auszubügeln. Jetzt sieht es gut aus", so McLarens Formel-1-Chef Martin Whitmarsh.

Wie gut es wirklich aussieht, das wird bis zum Dienstag in Woking und Stuttgart ausgewertet werden. Die Entscheidung, welche Boliden in die Lkws verladen werden, wird kurzfristig fallen. "Wir haben viel gelernt. Die endgültige Entscheidung über einen Einsatz in Frankreich fällt nach Sichtung aller Daten am kommenden Dienstag", bestätige Mercedes-Sportchef Norbert Haug der 'Bild am Sonntag'.

Sollte der McLaren-Mercedes MP4-19B in Magny-Cours an den Start gehen, steht das Team unter einem gehörigen Druck. Mit einer guten und vor allem zuverlässigen Vorstellung könnte man Kritiker und Fans wieder überzeugen, dass man im Geschäft der Großen doch noch mitmischen kann. Ein erneutes Desaster würde den Schaden von McLaren und Mercedes in der Öffentlichkeit jedoch noch vergrößern. Die Entscheidung dürfte den Verantwortlichen nicht leicht fallen.