• 25.01.2002 17:43

WilliamsF1 im Portrait

Lesen Sie alles über das WilliamsF1-Team, das erfolgreichste Formel-1-Team der 80er und 90er Jahre

(Motorsport-Total.com) - WilliamsF1 ist das erfolgreichste Formel-1-Team der 80er und 90er Jahre. Das 1977 von Frank Williams und Patrick Head gegründete Team hat neunmal die FIA Formel-1-Weltmeisterschaft der Konstrukteure gewonnen und siebenmal die FIA Formel-1-Weltmeisterschaft der Fahrer. Der erste Grand-Prix-Sieg gelang 1979 in Silverstone, der 100. Sieg wurde 1997 ebenfalls beim britischen Grand Prix gefeiert.

Titel-Bild zur News: BMW-WilliamsF1 Logo

Seit der Saison 2000 heißt das Team von Frank Williams "BMW WilliamsF1-Team"

Rund 400 Angestellte sind in Grove mit Planung, Konstruktion, Forschung und Entwicklung sowie Bau und Einsatz der Formel-1-Rennwagen beschäftigt. Bei einem hohen Eigenfertigungsanteil der WilliamsF1-Fahrzeuge bilden die Motoren und Reifen die wesentlichen Ausnahmen.

Auch fernab der Rennstrecken kam das Team zu Ehren: 1981 und 1994 wurde das Team mit dem ?Queen?s Award for Export Achievement?, einer königlichen Auszeichnung für im Ausland erfolgreiche britische Unternehmen, geehrt. 1999 wurde Frank Williams in den Ritterstand erhoben, bereits 1986 wurde ihm der Titel Commander of the British Empire zuteil.

2002 begeht das Unternehmen sein 25-jähriges Bestehen mit der Eröffnung eines Multimillionenprojektes: Ein Konferenzzentrum und ein Museum, das die erfolgreiche Firmengeschichte dokumentiert, werden in Betrieb genommen.

Die Geschichte

WilliamsF1 wurde 1977 als Williams Grand Prix Engineering von Frank Williams und Patrick Head gegründet. Mit 17 Mitarbeitern bereiteten sie ihren Formel-1-Einstieg in einer kleinen Industrie-Halle in der Station Road in Didcot, Oxfordshire, vor. Zum Saisonstart 1978 war der erste von Patrick Head konstruierte Formel-1-Wagen fertig, der FW06. Frank Williams hatte Sponsoren für das Projekt und den Australier Alan Jones als Fahrer gewinnen können. Der FW06 mit Jones am Steuer war auf Anhieb wettbewerbsfähig.

1979 setzte das Team einen zweiten Wagen für Clay Regazzoni ein. Beim Grand Prix in Silverstone fiel Jones in Führung liegend aus, und Regazzoni erzielte den ersten Sieg in der jungen Geschichte des Teams. Es war der Beginn einer Erfolgsserie: Jones gewann vier der sechs verbliebenen Saisonrennen.

In den 80er Jahren vier Mal Weltmeister der Konstrukteure

In den 80er Jahren wurde WilliamsF1 das Team, das es zu schlagen galt. Mit einer von keinem anderen Team erreichten Zuverlässigkeit eilte die Mannschaft von Sieg zu Sieg und gewann in den Jahren 1980, ?81, ?86 und ?87 die Weltmeisterschaft der Konstrukteure.

Der ehrgeizige Plan für 1982 sah vor, den Konstrukteurspokal als erstes Team zum dritten Mal in Folge zu erobern. Dies gelang zwar nicht, aber dafür gewann Neuzugang Keke Rosberg ? der Finne ersetzte den zurückgetretenen Jones ? auf Anhieb die Fahrer-Weltmeisterschaft.

1983 waren die vorerst letzten Tage der Saugmotoren in der Formel 1 gekommen. Die Saison wurde ein zäher Kampf, erhellt lediglich von einem furiosen Rosberg-Sieg in Monaco. Schließlich gab Frank Williams die Kooperation mit Honda bekannt, das anglo-japanische Turbo-Projekt erlebte sein Debüt in Kyalami, Südafrika.

1984 wurde vor allem ein Lehrjahr im Umgang mit Turbo-Fahrzeugen, der Höhepunkt war Keke Rosbergs Sieg in Dallas, USA. Ebenfalls in jenem Jahr bezog das Team größere und modernere Räumlichkeiten, anderthalb Kilometer vom früheren Sitz in Didcot entfernt.

1985 Siege mit Honda, Rosberg und Mansell

1985 brachte umfassende Neuerungen: Der FW10 mit Honda-Motor hatte ein komplett neu gestaltetes Kohlefaser-Chassis, und Nigel Mansell war Rosbergs neuer Teamkollege. Beide fuhren je zwei Mal zum Sieg. Rosberg gewann den USA East Grand Prix in Detroit, Mansell erzielte seine ersten beiden F1-Siege direkt hintereinander in Brands Hatch und Kyalami, Rosberg machte den Hattrick für das Team mit seinem Sieg in Australien komplett.

Kurz vor dem Saisonstart 1986 traf das Team ein harter Schlag: Auf dem Rückweg von Testfahrten im französischen Paul Ricard kam Frank Williams? Wagen von der Straße ab und überschlug sich. Die Verletzungen kosteten ihn fast sein Leben und fesselten ihn an den Rollstuhl. Frank Williams zog sich nicht darauf zurück, sein Schicksal zu betrauern. Er brachte die Kraft auf, um seinen Platz in der Führung des Unternehmens wieder einzunehmen.

1986 kam der Brasilianer Nelson Piquet ins Team und ersetzte Rosberg. Piquet kam rasch mit dem FW11 zurecht und holte beim Saisonauftakt den ersten Sieg. Insgesamt verbuchte das Team 1986 neun Siege und gewann die Weltmeisterschaft der Konstrukteure.

Konstrukteurs- und Fahrertitel 1987

1987 blieb der Erfolg dem Team treu: wieder neun Siege ? sechs durch Mansell, drei durch Piquet mit dem weiter entwickelten FW11. Diesmal gewann das Team nicht nur den Konstrukteurstitel, obendrein sicherte sich Piquet seine dritte Fahrer-Weltmeisterschaft, und Mansell wurde im zweiten Jahr hintereinander Zweiter.

Zur Saison 1988 gab es zahlreiche Veränderungen. Mansell bekam mit dem routinierten Italiener Riccardo Patrese einen neuen Teamkollegen, und die Verbindung mit Honda ging zu Ende. Im FW12 arbeitete nun ein 3,5-Liter-Judd-Saugmotor. Mechanische Probleme machten in dieser Saison manch eine Hoffnung zunichte. Dennoch gelangen Mansell zweite Plätze in Silverstone und Jerez, während Patreses bestes Ergebnis Platz vier in Adelaide wurde.

Die Partnerschaft mit Renault ab 1989

Frank Williams war klar, dass man in dieser neuen Formel-1-Ära der Saugmotoren die Unterstützung eines großen Motoren-Herstellers brauchte. Im Juli 1988 unterschrieb er einen Dreijahres-Vertrag mit Renault für den Erhalt neuer V10-Triebwerke. Die Exklusivrechte auf die Motoren waren zunächst nur für 1989 vereinbart, aber noch im selben Jahr, anlässlich des Grand Prix von Kanada, gab Renault bekannt, dass man auch in den Jahren 1990 und ?91 ausschließlich das britische Team beliefern werde.

Patrick Head, der Technische Direktor, maßschneiderte den FW13 für den neuen Renault-Motor. Der Belgier Thierry Boutsen ersetzte Mansell als Partner von Patrese. Beim Grand Prix von Kanada erzielte Boutsen bei strömendem Regen seinen ersten Sieg und damit auch den ersten Erfolg für die neue Partnerschaft. Unter ähnlich schwierigen Wetterbedingungen siegte Boutsen beim Finale in Adelaide. Auch Patrese hatte eine großartige Saison: Er stand sechs Mal auf dem Podium, führte in mehreren Rennen und beendete das Jahr als WM-Dritter. In der Konstrukteurs-WM belegte das Team Platz zwei.

1990 brachte einen guten Saisonstart: Platz drei für Boutsen im FW13B in Phoenix, Bilderbuch-Erfolg für Patrese beim dritten Saisonrennen in Imola ? der Italiener gewann nach sieben Jahren wieder einen Grand Prix. Boutsen hatte seinen großen Auftritt in Ungarn: Er eroberte seine erste Poleposition und verwandelte sie in einen eindrucksvollen Start-Ziel-Sieg. Mit diesen zwei Siegen und weiteren Podiumsplatzierungen beendete das Team die Saison auf Rang vier der Konstrukteurs-Weltmeisterschaft.

Mansell kehrt zurück und bricht Rekorde

Mitten in der Saison 1990 gab der für Ferrari fahrende Nigel Mansell, der bis dahin bereits 28 GP gewonnen hatte, nach einem enttäuschenden Silverstone-Rennen seinen Rücktritt bekannt. Frank Williams überzeugte Mansell, seine Meinung noch einmal zu ändern. So kam Mansell zurück zu dem Team, für das er anschließend mehr Rennen gewinnen sollte als jeder andere Fahrer. Den ersten Eindruck vom FW13B bekam Mansell am 20. November 1990 in Estoril. Dann wartete er ungeduldig auf die Fertigstellung des FW14, dem neuesten Werk von Patrick Head, zu dessen Konstrukteursteam damals bereits Adrian Newey gehörte. Der FW14 hatte ein brandneues Renault RS3-Triebwerk und ein halbautomatisches Getriebe.

Mit Canon-Unterstützung war die Mannschaft 1991 ein Siegerteam ? Mansell errang fünf, Patrese zwei Siege. Das Team um Frank Williams war das einzige, das McLaren Paroli bieten konnte und beendete die Saison in der Konstrukteurs- und in der Fahrer-Weltmeisterschaft auf Platz zwei; Patrese wurde hinter Mansell WM-Dritter.

1992 änderten sich die Zeiten erneut: Beim Saisonauftakt in Südafrika landeten Mansell und Patrese einen Doppelsieg mit den neuen FW14B, der ein aktives Fahrwerk besaß und das vielleicht höchst entwickelte Rennauto war, das je gebaut wurde. Für Mansell war dies der Beginn einer einzigartigen Siegesserie. Er wurde der erste Pilot, der die ersten fünf Rennen einer Saison gewinnen konnte. Und damit nicht genug, er wurde auch der erste Fahrer, der in einer Saison neun Rennen gewann und 14 Mal von der Poleposition startete.

Ein zweiter Platz in Ungarn reichte ihm zum Weltmeistertitel, damit war seit James Hunt 1976 erstmals wieder ein Brite Formel-1-Champion. Beim Grand Prix von Belgien wurde der Konstrukteurstitel für WilliamsF1 und Renault unter Dach und Fach gebracht ? der erste für Renault. Dass Patrese in der WM Zweiter wurde, setzte dieser Bilanz die Krone auf.

Mit Prost und Hill 1993 der fünfte Konstrukteurs-Titel

1993 gab es eine komplett neue Fahrerbesetzung: Der dreifache Weltmeister Alain Prost und der offizielle Testfahrer Damon Hill knüpften dort an, wo Mansell und Patrese aufgehört hatten. Das Team verteidigte den Konstrukteurstitel, Prost gewann die WM zum vierten Mal, und Hill in Ungarn seinen ersten Grand Prix. Bald nach dem Titelgewinn beschloss Prost, dass die Saison ?93 seine letzte aktive bleiben sollte. Nun entschloss sich der dreifache Weltmeister Ayrton Senna, zu Williams-Renault zu gehen. Zur WM 1994 präsentierte sich das Team im Rothman-Design mit Senna, Hill und dem neuen Testfahrer David Coulthard.

Imola 1994

Beim dritten Saisonrennen, dem Grand Prix von San Marino in Imola, starb der Brasilianer Ayrton Senna. Er lag in Führung, als sein Wagen in der berüchtigten Tamburello-Kurve von der Strecke abkam und an eine Betonmauer prallte. Die Motorsport-Welt war wie betäubt. Das ihm nahestehende Team war nach dem Tod des Rennfahrers, den viele für den besten aller Zeiten hielten, am Boden zerstört. Dass sich die Mannschaft aus diesem tiefen Tal wieder ganz nach oben kämpfen konnte, zeigt ihre Stärke.

Als Zeichen der Hochachtung für den verstorbenen Senna wurde beim nächsten Rennen in Monaco nur ein Auto eingesetzt. Vier Wochen nach dem tragischen Tag in Imola gewann Hill den GP von Spanien in Barcelona und widmete seinen Sieg Ayrton Senna und dem Team. Bei diesem und weiteren acht Rennen fuhr Coulthard das zweite Auto.

Für die anderen vier Grands Prix ? Frankreich, Spanien, Japan und Australien ? kehrte Nigel Mansell aus den USA zurück, wo er in der IndyCar-Serie engagiert war. Nach seinem Erfolg in Barcelona und fünf weiteren Siegen sowie einer strittigen Kollision in Adelaide, verlor Hill die Weltmeisterschaft um einen einzigen Punkt an Michael Schumacher. Mansell gewann das Finale in Australien. Dass das Team den Konstrukteurstitel trotz der tragischen Ereignisse dieser unvergesslichen Saison verteidigen konnte, war ein weiterer Beleg seiner Stärke.

1995 teilten sich Hill und Coulthard fünf Siege, wobei der junge Schotte Coulthard in Portugal mit dem FW17 den ersten Grand Prix seiner Karriere gewann. Hill war der einzige, der mit Schumacher um den Fahrertitel kämpfen konnte, musste sich aber beim Pazifik-Grand-Prix in Aida gegen den Deutschen geschlagen geben. Zwar war das Team enttäuscht, keinen von beiden Titeln gewonnen zu haben, aber mit seinem Sieg beim Finale in Adelaide sorgte Hill immerhin für einen positiven Saisonabschluss.

Umzug von Didcot nach Grove

1995 waren die Räumlichkeiten in Didcot entschieden zu klein geworden. Die Suche nach einer passenden neuen Heimat führte Mitte des Jahres zum Erfolg: Der ideale Bauplatz fand sich im gut 15 Kilometer entfernten Grove. Im Winter ?95/?96 zog das Team um, der letzte Akt war der Transport des Windkanals von Didcot nach Grove am Wochenende des Grand Prix von San Marino 1996. Die neue Fabrik in Grove wurde am Dienstag, dem 29. Oktober 1996, durch ihre königliche Hoheit Prinzessin Anne offiziell eröffnet.

Jacques Villeneuve, Sohn des verstorbenen Gilles Villeneuve und 1995 gerade IndyCar-Champion geworden, kam 1996 ins Team. Wenngleich schon die Testergebnisse vor der Saison vielversprechend waren, zeigte der FW18 sein ganzes Potenzial doch erst beim Auftakt in Melbourne.

Jacques Villeneuve avancierte sofort zum Star: Er fuhr auf Anhieb auf die Poleposition, Damon Hill auf Startplatz zwei. Die beiden hatten die Konkurrenz im Qualifying um mehr als eine halbe Sekunde distanziert und dominierten auch im Rennen. Hill gewann vor Villeneuve, nachdem der Kanadier in
den letzten Runden wegen eines Problems mit einer Ölleitung vom Gas gehen musste.

1996 mit Hill und Villeneuve auf Weltmeisterkurs

Hill gewann auch in Brasilien und Argentinien. Beim GP Europa auf dem Nürburgring konnte Villeneuve seinen ersten F1-Sieg feiern. Das Team gewann zwölf von 16 Rennen ? Hill acht, Villeneuve vier ? und hatte die Konstrukteurs-WM bereits in Ungarn in der Tasche.

In der Fahrer-Meisterschaft führte Damon Hill vom ersten bis zum letzten Rennen, Villeneuve war konstant Zweiter. Vor dem Finale in Suzuka hatten beide noch Titelchancen: Hill brauchte nur noch einen Punkt für seinen ersten WM-Titel. Villeneuve dagegen hätte sogar ein Sieg nur gereicht, wenn Hill nicht in die Punkteränge gefahren wäre. Am Ende landete Hill einen Start-Ziel-Sieg, Villeneuve fiel aus. Es war das sechste Mal, dass ein Williams-Pilot Weltmeister wurde.

1997 neuer Rekord mit dem neunten Konstrukteurs-Titel

1997 stieß der Deutsche Heinz-Harald Frentzen zu Villeneuve. Es zeichnete sich ab, dass die Luft an der Spitze in dieser Saison besonders dünn werden würde. Zur Saisonmitte lag WilliamsF1 noch immer hinter dem führenden Ferrari-Team. In Silverstone wurde der 100. Grand-Prix-Sieg des Teams gefeiert ? am gleichen Ort wie 18 Jahre zuvor der erste. Die Mannschaft kämpfte noch entschlossener. Beim 14. Rennen, dem Grand Prix von Österreich, meldete sich das Team an der Tabellenspitze zurück und sollte dort bleiben. Der neunte Konstrukteurstitel bedeutete einen Formel-1-Rekord, die Entscheidung war beim GP Japan gefallen. Der Gewinn der Fahrer-Weltmeisterschaft durch Jacques Villeneuve beim Finale in Jerez machte den Erfolg perfekt.

1998 änderte sich das Bild. Die Konkurrenz hatte einen Gang zugelegt, und schon beim Auftakt in Australien sah es so aus, als würde McLaren mit beiden Titeln auf und davon fahren. Eine Vielzahl neuer Regelungen für 1998 hatte die Teams vor neue Herausforderungen gestellt. Dazu gehörten die Reduzierung der Fahrzeugbreite von zwei Metern auf 1,80 Meter, noch anspruchsvollere Crashtests und Längsrillen in den Reifen. McLaren hatte sich diesen Neuerungen einfach am besten angepasst, der Rest des Feldes konnte nur Nachlauf spielen.

Frank Williams hatte sich 1997 von Renault verabschiedet ? nach einer außerordentlich erfolgreichen Partnerschaft, die den beiden Unternehmen neun Meistertitel gebracht hatte. Bis zur Formel-1-Rückkehr von BMW im Jahr 2000 fuhr das Team mit Mecachrome/Supertec-Motoren. Ohne Motorenpartner hatte man einen schweren Stand gegen das dominierende McLaren- und das hart angreifende Ferrari-Team. Am Saisonende fochten McLaren und Ferrari um die Weltmeisterschaft ? und das Winfield WilliamsF1 Team um Platz drei. Die kontinuierliche Weiterentwicklung am FW20 gab dem Team den letzten Schwung, um sich den dritten Platz der Konstrukteurswertung schließlich zu sichern.

Technisch sahen die Perspektiven für 1999 ähnlich aus, die Fahrerbesetzung dagegen wurde ausgetauscht. Der amtierende CART-Champion Alex Zanardi und Ralf Schumacher kamen ins Team. Zanardi hatte eine schwierige Saison. Der Wechsel von der CART-Serie in die aktuelle Formel 1 bereitete dem Italiener Probleme. Das Aufkommen der Rillenreifen und der schmaleren Spur hatte die Fahrer 1998 genötigt, ihre Fahrtechnik umzustellen, um diese neuen Autos kontrollieren zu können. Zanardi war gezwungen, in diesem Lernprozess rasch aufzuholen.

In der Anfangsphase hatte Zanardi Pech, beim Grand Prix in Belgien schien sich das Blatt zu wenden, er konnte endlich mithalten. Nach einer weiteren starken Leistung beim nächsten Rennen in Italien schien der Durchbruch geschafft, dann aber folgten weitere Enttäuschungen. Für den Italiener endete in Japan eine misslungene Saison mit einem Elektrik-Defekt in der ersten Runde.

1999 hat Ralf Schumacher seinen ersten GP-Sieg vor Augen

Indes war Ralf Schumacher im Begriff, der Star der Saison zu werden. Mit famosen Leistungen sammelte er regelmäßig Punkte und war beim Grand Prix von Europa auf dem Nürburgring schon dicht an seinem ersten Sieg, als ihn ein Reifenschaden aller Chancen beraubte. Er verdiente sich Platz sechs in der Fahrer-WM und führte das Team im Alleingang auf Platz fünf in der Konstrukteurs-Weltmeisterschaft.

Beginn der viel versprechenden BMW Ära

Mit dem neuen Jahrtausend begann für WilliamsF1 eine neue Ära. Nach fast zwei Jahren Arbeit hinter den Kulissen kehrte BMW in die Formel 1 zurück. Die auf fünf Jahre angelegte Partnerschaft begann 2000 äußerst viel versprechend: Das BMW WilliamsF1 Team belegte auf Anhieb Rang drei in der Weltmeisterschaft der Konstrukteure. Das zielstrebige Comeback von BMW brachte bereits 2001 eine reiche Ernte. Der FW23 war mit dem neuen Motor P80 auf einigen schnellen Strecken unschlagbar. Juan Pablo Montoya hatte Jenson Button ersetzt, Ralf Schumacher behielt seinen Platz. Das BMW WilliamsF1 Team erzielte vier Siege, darunter die F1-Premierenerfolge für beide Fahrer, und verteidigte WM-Platz drei mit deutlich mehr Punkten als im Vorjahr. Die Leistung war eine klare Botschaft: Mit BMW-Williams ist 2002 zu rechnen.