• 25.01.2002 17:48

Frank Williams: Portrait und Kurzinterview

Lesen Sie alles über den Williams-Teamchef und was der Brite machen würde, wenn er kein Formel-1-Teamchef geworden wäre

(Motorsport-Total.com) - Frank Williams wurde am 16. April 1942 im englischen South Shields geboren. Er ist verheiratet und hat drei Kinder. Die Familie lebt in Berkshire (GBR). Frank Williams interessiert sich in seiner knapp bemessenen Freizeit für Luftfahrt, Geschichte, Sprachen und Zeitgeschehen.

Titel-Bild zur News: Frank Williams

Frank Williams ist Formel-1-Teamchef aus Leidenschaft

Williams verbrachte den größten Teil seiner Jugend an der Grenze zu Schottland und besuchte ein Internat bei Dumfries. Von dort aus verfolgte er begierig die Leistungen von Mike Hawthorn und Peter Collins ? sein Interesse am Motorsport war geweckt. Zur Passion wurde es 1958, als er den Großen Preis von Großbritannien in Silverstone besuchte, eines seiner ersten Autorennen.

So weit er sich erinnern kann, machte Frank seine ersten Erfahrungen am Steuer eines Autos als 15-Jähriger mit dem Morris 1000 seiner Mutter. Frank hatte von Anfang an ein intensives Interesse am Automobil, die Rennleidenschaft wurde mit dem Erwerb eines Austin A35 geweckt, der vormals Graham Hill gehört hatte. Frank erinnert sich an einen Unfall in Mallory Park, nach dem ihn Jonathan Williams (nicht mit ihm verwandt) aus dem Auto zog und anschließend zu einer wichtigen Figur für ihn wurde, indem er Frank zahlreichen Persönlichkeiten aus dem Motorsport vorstellte. Nach und nach verlagerte sich Franks Interesse von den eigenen Rennaktivitäten hin zum Management.

Nachdem er verschiedene Autos für andere Fahrer vorbereitet und sein eigenes Formel-2-Team geführt hatte, setzte er 1969 seine Formel-1-Pläne in die Tat um. Sein enger Freund Piers Courage, der bereits 1968 bei ihm Formel 2 gefahren war, wurde im Debütjahr Achter in der Formel-1-Fahrerweltmeisterschaft. 1970 schlug das Schicksal zu: Courage kam beim Grand Prix von Holland in Zandvoort ums Leben, Williams hatte seinen Wagen für den italienischen Hersteller de Tomaso eingesetzt.

Mit großer Willensstärke und Zielstrebigkeit verfolgte Frank Williams seine Ziele trotz dieses großen persönlichen Verlustes weiter. 1978 wurde Williams Grand Prix Engineering gegründet, damit begann eine der erfolgreichsten Partnerschaften der Formel-1-Geschichte: Williams engagierte Patrick Head als Konstrukteur.

1986 erlitt Frank Williams auf dem Rückweg von einem Test auf der französischen Rennstrecke Paul Ricard einen Autounfall. Die schweren Verletzungen fesselten ihn an den Rollstuhl ? seinen eisernen Willen aber brachen sie nicht. Zusammen mit Patrick Head gewann er neunmal die FIA Formel-1-Weltmeisterschaft der Konstrukteure, siebenmal stellten sie den Weltmeister der Fahrer.

Als weitere Auszeichnungen empfing Frank Williams 1981 und 1994 den "Queen?s Award for Export Achievement", eine königliche Auszeichnung für im Ausland erfolgreiche Unternehmen. In der "New Years Honours List" von 1999 wurde Frank Williams in den Ritterstand erhoben, bereits 1986 war er mit dem Titel "Commander of the British Empire" geehrt worden. Außerdem gehört er zu den wenigen ausländischen Mitgliedern der französischen Ehrenlegion, eine Auszeichnung für die zusammen mit Renault errungenen Erfolge.

Fragen an Frank Williams

Frage: "Vermissen Sie in der heutigen Formel 1 etwas aus Ihren frühen Tagen in diesem Geschäft?"
Williams: "Ja, meine Jugend. Die Formel 1 ist ein extrem anstrengendes Geschäft, und es wäre wunderbar, all den Herausforderungen mit der Energie eines 20-Jährigen begegnen zu können."

Frage: "Wenn Sie sich aus allen Epochen der F1 eine ideale Kombination aus Fahrer, Motor, Chassis und Konstrukteur zusammenstellen könnten - wen würden Sie wählen?"
Williams: "Quis praesens nunc! (Jene, die ich gegenwärtig habe!)."

Frage: "Woran liegt es, dass England zu den führenden Motorsportnationen gehört?
Williams: "Die Briten scheinen ein besonderes Geschick für technische Kreativität zu haben. Aber auf jeden Fall muss man auch festhalten, dass Japaner, Deutsche, Franzosen, Italiener und andere Nationalitäten Führungsrollen in diesem durch und durch internationalen Sport haben."

Frage: "Wenn Sie einen anderen Beruf für sich wählen müssten,
welcher wäre das?"
Williams: "Ich denke, ich hätte es genossen, selbst Rennfahrer zu sein. Ich werde oft genug daran erinnert, dass ich nicht besonders begabt war in meinen frühen Rennsporttagen. Aber wenn ich mir das Talent dazu wünschen könnte, würde ich diesen Beruf lieben."

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