• 05.06.2005 13:34

  • von Marco Helgert

Williams: "Es sind auch andere Motoren erhältlich"

Der WilliamsF1 Teamchef möchte sich nicht von BMW trennen, bestätigt aber die angespannte Lage im Team - was wird aus Nick Heidfeld?

(Motorsport-Total.com) - Szenen einer zerrütteten Ehe? Die Beziehungen zwischen BMW und WilliamsF1 Team sind seit einiger Zeit angespannt - kein Wunder, geriet man doch auch zu Beginn der Saison 2005 ins Hintertreffen. Zahlreiche Gerüchte und Mutmaßungen machten in den vergangenen Monaten die Runde. BMW wolle demnach das Sauber-Team nicht nur mit Motoren ausrüsten, sondern komplett übernehmen.

Titel-Bild zur News: Teamchef Frank Williams

Frank Williams möchte weiter mit BMW arbeiten: "Wollen uns nicht trennen"

WilliamsF1 Teamchef Frank Williams versucht die Gerüchteküche wieder abzukühlen, räumte im Interview mit der 'Bild am Sonntag' aber durchaus Probleme bei der Zusammenarbeit mit BMW ein. "Unsere früheren Teams mit Honda oder Renault waren wesentlich kooperativer und erfolgreicher. Da gab es nicht diese ständigen Schuldzuweisungen", erklärte er.#w1#

Ähnlich äußerte sich zuvor auch WilliamsF1 Team Teilhaber Patrick Head gegenüber 'FORMEL aktuell'. "Einige Leute bei BMW Motorsport wünschen sich eine andere Situation als die, die im Moment existiert", so der Engländer. Doch Williams stellte eines klar: "Wir wollen uns nicht trennen." Und da für 2006 auch ein Vertrag existiert, geht er davon aus, auch 2006 mit BMW Power anzutreten: "Wir haben immerhin einen gültigen Vertrag."

Die Gerüchte, wonach BMW ab der Saison 2006 das Schweizer Sauber-Team zunächst mit Motoren beliefern und dann eventuell komplett aufkaufen soll, lassen Williams offenbar kalt. "Das quält mich nicht wirklich. Wir würden unsere Partnerschaft mit BMW gerne fortsetzen. Aber es sind auch andere Motoren erhältlich", erklärte er. Zuletzt waren die Motorenhersteller Honda, Toyota und Cosworth im Gespräch.

Während es in der Beziehung zu BMW also kriselt, stieg in den vergangenen Rennen das Ansehen von Nick Heidfeld. "Nick hat bewiesen, dass er ein exzellenter Fahrer ist. Überaus talentiert, strategisch sehr intelligent, unglaublich in der Zusammenarbeit mit den Ingenieuren", so Williams, der dem Mönchengladbacher auch ganz große Erfolge zutraut. "Nick hat die natürliche Fähigkeit, Weltmeister zu werden. Es hängt nur vom Auto ab."

Trotz seiner guten Leistungen steht "Quick Nick" bei Williams offenbar vor einer unsicheren Zukunft. "Wir werden zur gegebenen Zeit überlegen, wie es 2006 weitergeht. Ich diskutiere nie über Verträge", so der Engländer weiter. Es ist kein Geheimnis, dass es eine Option auf den BAR-Honda-Piloten Jenson Button gibt, der anstelle von Heidfeld im kommenden Jahr das zweite Cockpit bei WilliamsF1 bekommen könnte. "Alles hängt von seinem Abschneiden bei BAR ab", so Williams. "Nicks Vorteil ist, dass er bezahlbar ist."