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Heidfeld und der neu erarbeitete Respekt
Nick Heidfeld eroberte die Herzen im BMW WilliamsF1 Team im Sturm: Überraschende Leistungen - Theissen zieht Vergleich zu Schumacher
(Motorsport-Total.com) - Noch zu Beginn der Saison stand das BMW WilliamsF1 Team wegen ihrer Fahrerwahl ein wenig in der Kritik. Mit Mark Webber und Nick Heidfeld entschied man sich für Piloten, die auf den großen Durchbruch in der Formel 1 noch warteten. Doch spätestens nach dem Eifel-Wochenende lässt sich ein äußerst positives Fazit ziehen. Auch wenn der FW27 nicht jenes Siegerauto ist, welches sich alle Beteiligten wünschten, ließen sich Webber und Heidfeld nicht davon entmutigen und gaben ihr Bestes.

© BMW
Nick Heidfeld sorgt im BMW WilliamsF1 Team für Begeisterung
Innerhalb des Teams ist das Ansehen der beiden dadurch umso mehr gewachsen, auch, weil sich beide nicht in der Öffentlichkeit zu harscher Kritik hinreißen lassen. "Wir haben eine besonders starke Fahrerpaarung", bestätigte Sam Michael, der Technischer Direktor von WilliamsF1, gegenüber 'Autosport-Atlas'. "Nick und Mark arbeiten gut zusammen. Beide haben ihre Stärken und das scheint ihnen entgegenzukommen. Und es wird immer besser, während das Auto schneller wird."#w1#
Das bessere Ende hatte bisher Heidfeld, dabei erhielt der Mönchengladbacher erst sehr spät den Zuschlag für das Cockpit. Doch im Rennen sind er und Webber meist eng beisammen. "Ihre Wege, die Dinge anzugehen, sind verschieden, aber das Ergebnis ist letztendlich sehr ähnlich", so Michael weiter. "Sie bringen sich beide sehr stark ein und sind nach sechs Rennen noch neu im Team, aber sie haben sehr gute Arbeit geleistet und uns sehr beeindruckt."
Aber während man mit der Verpflichtung von Webber von vornherein zufrieden war, mauserte sich Heidfeld zum heimlichen Star der ersten Rennen. "Nicks Rennauftritte haben wohl alle überrascht, speziell in Malaysia und Monaco", so der 34-Jährige. "Wenn man sich seine Überholmanöver ansieht, dann sind sie sehr ruhig. Es scheint, als habe er immer die Kontrolle, auch wenn er am Limit ist."
Theissen: "Nicks Arbeitsweise ähnelt der von Michael Schumacher"
"Als er in Monaco in der Schikane Fernando Alonso schnappte, dachte ich: "Er hat keine Chance, so noch den Scheitelpunkt zu erwischen.'", fuhr er fort. "Aber am Ende hat es gepasst, und er erweckte nicht den Anschein, als ob er es zu diesem Zeitpunkt nicht unter Kontrolle hätte. Auch was er während der hektischen Phasen in Malaysia machte, war sehr beeindruckend. Er scheint jemand zu sein, der sofort einen Weg sucht, einen Konkurrenten zu überholen, wenn er erst einmal dahinter ist."
Webbers Stärke wiederum ist eindeutig das Qualifying. Der Australier ist in der Lage, das mögliche Limit ohne viel Eingewöhnungszeit zu finden - vor allem im Qualifying. "Nick ist da konservativer, wahrscheinlich denkt er daran, was er verlieren würde, wenn er das Qualifying komplett verhaut", erklärte BMW Motorsport Direktor Mario Theissen. "Auf der anderen Seite begeistern mich seine Leistungen im Rennen. Er ist in der Lage, ein Rennen anzuführen. Er kann mit den Dingen, mit denen er umgehen muss, gut klarkommen. Und wenn der richtige Zeitpunkt da ist, dann überholt er auch erfolgreich."
"Nicks Arbeitsweise ähnelt der von Michael Schumacher", so Theissen. "Sie sind beide sehr an der Weiterentwicklung des Autos und der Arbeit mit dem Team interessiert. Von allen Fahrern, mit denen ich gearbeitet habe, verbringt Nick die meiste Zeit mit den Ingenieuren. Manchmal ist man fast geneigt, ihn in der Nacht nach Hause zu schicken, als noch mehr Mitwirkung bei der Weiterentwicklung von ihm zu verlangen. Das ist etwas, was bei Michael recht ähnlich ausgeprägt ist."

