Heidfeld hat die Herzen von WilliamsF1 im Sturm erobert

"Erfahrung und Coolness", so Patrick Head gegenüber 'F1Total.com', hat Nick Heidfeld Pizzonia voraus - Surer sieht keine Schwächen

(Motorsport-Total.com) - Ausgerechnet der von Mercedes erst lange Jahre geförderte und dann fallen gelassene Nick Heidfeld schnappte vergangenen Samstag Kimi Räikkönen die Pole Position am Nürburgring weg. Seither ist der Mönchengladbacher der Mann der Stunde - und selbst bei WilliamsF1, wo man ihm zunächst eher skeptisch gegenüber gestanden war, hat er inzwischen alle Herzen im Sturm erobert.

Titel-Bild zur News: Nick Heidfeld

Alle lieben Nick Heidfeld: Plötzlich ist er Deutschlands neuer Formel-1-Star...

Zwar ist nach wie vor der Australier Mark Webber der erklärte Liebling von Frank Williams und Patrick Head, doch Heidfeld ist längst nicht mehr nur das ungeliebte Stiefkind, das man im Winter vor allem auf Druck von BMW hin unter Vertrag genommen hat. Mit zwei zweiten Plätzen in Monte Carlo und am Nürburgring und den dabei gesammelten 16 WM-Punkten ist "Quick Nick" sogar der erfolgreichste Pilot der letzten beiden Grands Prix.#w1#

Head: Heidfeld keine reine Erfindung von BMW

Dass WilliamsF1 Ende des vergangenen Jahres ursprünglich schon Testfahrer Antonio Pizzonia einen Stammvertrag geben wollte, ist kein Geheimnis. Dass Heidfeld jedoch eine reine Erfindung von BMW sei, bestritt Patrick Head, 30-Prozent-Teilhaber von WilliamsF1, im exklusiven Interview mit 'F1Total.com', welches am Donnerstag und Freitag in voller Länge veröffentlicht wird: "Ich denke nicht, dass das der Fall war", gab er zu Protokoll.

"Am Ende der letzten Saison haben wir uns darüber unterhalten, ob wir einen anderen Fahrer mit Antonio vergleichen würden. Wir haben uns entschieden, dass Nick einen Versuch wert wäre. BMW hat dieser Entscheidung zugestimmt, aber sie haben uns das nicht als Vorschlag unterbreitet. Wir haben dann entschieden, dass Nick das Cockpit bekommen sollte, nicht Antonio - vor allem aufgrund seiner Erfahrung und Coolness", erklärte der 58-Jährige.

Die Entscheidung zugunsten von Heidfeld sei aber denkbar knapp ausgefallen: "Der Speed der beiden auf eine schnelle Runde und auf Long-Runs gesehen war sehr ähnlich. Bei einem Test war Nick um ein paar Sekundenbruchteile besser, beim nächsten Antonio. Man konnte da keine klare Linie erkennen. Wir haben uns aber für Nick entschieden, weil er mehr Erfahrung hat und weil er die abgeklärteren Entscheidungen trifft", so Head.

Jetzt liebt auch die 'Bild'-Zeitung "unseren Nick"...

Heidfeld selbst hält sich lieber im Hintergrund, reißt nicht so oft seinen Mund auf wie seine Kollegen - und steht deshalb nur selten im Rampenlicht, was die Massenmedien angeht. Im Anschluss an seine Galavorstellung am Nürburgring, wo er als einziger Spitzenfahrer ohne Fehler blieb, verneigte sich jedoch sogar die 'Bild'-Zeitung, die ansonsten eher den Schumacher-Brüdern nahe steht, vor ihm. In seinem sechsten Formel-1-Jahr ist "Quick Nick" plötzlich Everybody's Darling...

'F1Total.com'-Experte Marc Surer sieht Heidfeld derzeit auch im internen Stallduell gegen Mark Webber vorne: "Webber galt als zukünftiger Champion, aber Heidfeld hat ihn jetzt relativ gut im Griff. Ich glaube, dass sich derjenige von den beiden durchsetzen wird, der die glücklichere Hand bei der Strategie und derartigen Dingen hat. Im Rennen verliert Nick nichts gegen Webber. Webbers Spezialität sind einfach diese Superrunden in der Qualifikation", so der Schweizer.

"Seine Schwächen hat Nick abgelegt", analysierte der ehemalige Formel-1-Pilot weiter. "Als er noch bei Sauber war, blieb er meistens auf dem Platz stecken, auf dem er sich qualifiziert hat. Er konnte sich im Rennen kaum verbessern, aber inzwischen beweist er das Gegenteil. Vielleicht fuhr er damals immer die falsche Strategie. Ich sehe jetzt jedenfalls keine Schwächen mehr bei ihm, denn er arbeitet hart, ist technisch gut und fährt starke Rennen."

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