Schumacher: "Habe mich nie für unbesiegbar gehalten"

Michael Schumacher wusste, dass seine Siegesserie einmal reißen würde, glaubt aber weiter "fest daran, dass wir zurückkommen"

(Motorsport-Total.com) - Michael Schumacher hat die Pleite mit Ferrari in dieser Saison offenbar geahnt: "Ich habe mich nie für unbesiegbar gehalten. Wir alle wussten, dass unsere Erfolgssträhne sowieso schon ungewöhnlich lange anhielt und irgendwann zu Ende gehen würde. Daher schockt mich das jetzt nicht so, wie viele vielleicht meinen", sagte der siebenmalige Formel-1-Weltmeister in einem Interview des Magazins 'Bunte'.

Titel-Bild zur News: Michael und Corinna Schumacher

Seine Frau Corinna gibt Michael Schumacher Rückhalt und viel Kraft

Im Sport gebe es keine Garantie für Erfolg, meinte Schumacher. Seine Triebfeder sei mehr der Spaß am Wettkampf als irgendwelche Titel, "obwohl ich gern zugebe, dass meine Siege diesen Spaß noch erhöhen." Der 36-Jährige hat die Hoffnung auf bessere Zeiten aber längst nicht aufgegeben. Schumacher: "Ich glaube fest daran, dass wir zurückkommen. Dafür geben wir vollen Einsatz."#w1#

Die sportliche Talfahrt habe aber keine Auswirkungen auf sein Privatleben, betont Schumacher. Im Gegenteil: "Meine Balance ist meine Familie, meine Frau Corinna und unsere beiden Kinder. Sie fangen mich auf, geben mir Kraft, schenken mir Freude." Gleiches gelte allerdings auch für die Ferrari-Familie: "Es tut gut, zu sehen, dass es jetzt keine Schuldzuweisungen gibt, sondern alle die Köpfe eher noch enger zusammenstecken - wie in einer guten Familie."

Der Streit mit seinem Bruder Ralf nach dem riskanten Manöver in Monaco sei beigelegt: "Wir sind beide leidenschaftliche Rennfahrer, jeder kämpft für sich und sein Team", sagt der Weltmeister. "Das hat aber nichts mit unserem privaten Verhältnis zu tun. Dass wir Brüder sind, vergisst man auch im Rennen zu keinem Zeitpunkt. Aber es ist doch nur logisch, dass wir ab und zu auch mal anderer Meinung sind. Trotz lieben wir uns als Brüder."

Rechnerisch hat Michael Schumacher in dieser Saison so gut wie keine Chance mehr auf eine erfolgreiche Titelverteidigung. Nach dem siebenten WM-Lauf auf dem Nürburgring belegt er in der Gesamtwertung mit 16 Punkten nur den achten Platz. Sein Rückstand auf den führenden Spanier Fernando Alonso (Renault) beträgt 43 Zähler.

Bereits am Sonntagabend reiste Schumacher nach Nordamerika, wo innerhalb einer Woche die Grands Prix von Kanada in Montreal (12. Juni) und der USA in Indianapolis (19. Juni) stattfinden.