Red Bull und Coulthard nehmen Verhandlungen auf

Entgegen der ursprünglichen Planung des Teams könnte David Coulthard auch 2006 für Red Bull in der Formel 1 an den Start gehen

(Motorsport-Total.com) - Eigentlich hat Red Bull Routinier David Coulthard nur für das Aufbaujahr 2005 verpflichtet, um von seiner Erfahrung profitieren zu können. Entgegen der ursprünglichen Planung des Teams könnte der Schotte aber auch 2006 an den Hörnern des roten Bullen kurbeln. Verhandlungen über eine einjährige Verlängerung seines Vertrags sind dieser Tage angelaufen.

Titel-Bild zur News: Helmut Marko mit David Coulthard

Helmut Marko kann sich vorstellen, auch 2006 mit Coulthard weiterzumachen

"Seine Leistungen in dieser Saison waren exzellent", schwärmte Teamchef Christian Horner gegenüber 'Autosport-Atlas' vom 13-fachen Grand-Prix-Sieger, "und David ist ein perfekter Referenzwert für unsere Youngsters." Und auch Coulthard selbst will bleiben: "Ich kann mir vorstellen, meinen Vertrag zu verlängern. Seit Beginn unserer Zusammenarbeit sind fünf Monate verstrichen, bis zum Ende des derzeitigen Vertrags sind es ebenfalls fünf Monate", sagte er.#w1#

Beendet Coulthard Ende 2006 bei Red Bull seine Karriere?

Erstmals deutete der 34-Jährige außerdem an, dass er seine Karriere möglicherweise bei Red Bull beenden wird: "Solange ich das Verlangen verspüre und das Talent habe, in der Formel 1 zu fahren, gibt es keinen Grund zum Aufhören, und ich werde mich so lange dem Team verpflichten, wie sich das Team mir gegenüber verpflichtet", so der langjährige McLaren-Mercedes-Pilot. Allerdings sei angemerkt, dass er auch keine wirklichen Alternativen zu seinem derzeitigen Arbeitgeber hat.

Dass er ein weiteres Jahr bei Red Bull bekommen könnte, hat Coulthard unter anderem den nicht allzu berauschenden Leistungen der Red-Bull-Junioren zu verdanken: Zwar gab ihm Christian Klien bei den ersten drei Rennen einiges zu denken auf, doch Vitantonio Liuzzi blieb bei seinen vier Auftritten unter den Erwartungen. Dieser Meinung ist zumindest 'F1Total.com'-Experte Marc Surer: "Mir haben die Highlights gefehlt", bewertete der ehemalige Formel-1-Pilot die Leistungen des 23-Jährigen.

Und weiter: "Dass er ab und zu mal vor Coulthard fuhr, hing meistens nur mit dem Rennverlauf zusammen. Bisher hat mich Liuzzi nicht beeindruckt. Das, was er als Freitagstestfahrer gezeigt hat, beweist nur, dass man einen Vorteil hat, wenn man mit mehr Reifen und mehr Drehzahl und so weiter fahren kann. Irgendwann einmal eine gute Runde zu fahren, ist nicht schwierig, aber die Leistung auf den Punkt zu bringen, das hat er nicht gut hinbekommen", so Surer.

Fahrer für 2006 sollen bis Ende August feststehen

Laut Helmut Marko, der bei Red Bull Motorsportbeauftragter ist und sich neben dem Formel-1-Team auch um den Juniorenkader kümmert, soll "bis Ende August" feststehen, wer 2006 die beiden Red-Bull-Ferrari-Autos lenken wird. Der Österreicher, der in seiner aktiven Karriere selbst neun Grands Prix bestritten hat, liebäugelte eigentlich mit Klien und Liuzzi in den Stammcockpits und dem Amerikaner Scott Speed im Freitagsfahrzeug, doch dazu scheint es nun eher nicht zu kommen.

"Wir sind eigentlich davon ausgegangen, dass die Jungen viel schneller an Coulthard dran sein würden, aber das ist leider nicht der Fall", erklärte Marko kürzlich im 'ORF'-Interview. "Coulthard ist derjenige, der für uns die Kastanien herausholt. Es gibt ein Aufflackern, aber im Rennen ist Coulthard besser. Liuzzi hat ihn zwar in Imola geschlagen, aber da war an Coulthards Auto nicht alles okay. Sonst ist leider keiner von den Jungen im Rennspeed mit Coulthard mitgekommen."