Heidfeld möchte noch diese Saison Rennen gewinnen

Nach zwei Podestplätzen en suite träumt Nick Heidfeld schon davon, noch diese Saison regelmäßig um Grand-Prix-Siege zu fahren

(Motorsport-Total.com) - Mit 16 Punkten aus den vergangenen beiden Rennen ist Nick Heidfeld der Mann der Stunde in der Formel 1. Selbst die britischen Medien, die seinen Wechsel zum BMW WilliamsF1 Team zunächst kritisch beäugt hatten, feiern ihn nun in den Himmel, aber "Quick Nick" selbst hat noch nicht genug: Jetzt soll bald auch der erste Sieg her.

Titel-Bild zur News: Nick Heidfeld

Nick Heidfeld ist nach seinen zwei zweiten Plätzen derzeit in aller Munde

"In Sachen Performance bewegen wir uns in die richtige Richtung, aber wir sind noch zu weit weg", erklärte er im Interview mit 'Autosport-Atlas'. "Ich finde es merkwürdig dieses Jahr: Von Rennen zu Rennen ändert sich viel, jedes Mal ist jemand anderer vorne. Auch der Abstand variiert stark. In unserem Team steckt Potenzial, schließlich hat es in den letzten paar Jahren Weltmeisterschaften und Rennen gewonnen."#w1#

"Das Problem ist, dass wir zu Saisonbeginn nicht stark genug waren. So einen Rückstand aufzuholen, ist nicht einfach, denn wir sind ja nicht die Einzigen, die rund um die Uhr im Windkanal arbeiten. Wir müssen uns also schneller verbessern als die anderen Teams. Es sieht so aus, als müssten wir hauptsächlich die Aerodynamik modifizieren, was heutzutage in der Formel 1 der wichtigste Bereich ist. Aber wir konzentrieren uns nicht nur darauf", fügte Heidfeld an.

Eine Wende, wie sie sich der Deutsche wünscht, ist dem BMW WilliamsF1 Team 2003 schon einmal gelungen, als Juan-Pablo Montoya nach einem verkorksten Saisonstart aus dem Nichts heraus in Monaco gewann und im Sommer plötzlich zum Seriensieger avancierte. Der Kolumbianer schrammte damals sogar nur knapp am WM-Titel vorbei. Nun fragen sich in Deutschland alle: Ist das auch für Heidfeld möglich?

"Ich war in den letzten Jahren in vielen verschiedenen Teams, aber ich habe noch nie erlebt, dass bei jedem Rennen so viele neue Teile kommen", bestätigte er, dass hinter den Kulissen unter Hochdruck gearbeitet wird. "Früher war ich happy, wenn wir bei einem Rennen drei oder vier neue Sachen bekommen haben. Jetzt sind es wahrscheinlich bei jedem Rennen zehn, immer mindestens vier oder fünf. Das ist schon beeindruckend."

"Mit einem kleinen Team bleibt man dort stehen, wo man am Saisonbeginn ist, aber das BMW WilliamsF1 Team hat in den letzten Jahren gezeigt, dass es das Blatt wenden und später in der Saison trotzdem Rennen gewinnen kann", fuhr der 28-Jährige fort. "Bevor ich zum Team gekommen bin, habe ich an Siege geglaubt, genau wie alle anderen. Nach der Präsentation war ich skeptisch. Aber die Saison ist schließlich noch nicht vorbei."