BMW WilliamsF1 Team: Gestärkt nach Kanada
Montreal war für das BMW WilliamsF1 Team fast immer ein gutes Pflaster, entsprechend positiv tritt das Team die Reise an
(Motorsport-Total.com) - Gestärkt durch die jüngsten Resultate, drei Podiumsplatzierungen und eine Poleposition in zwei Grands Prix, reist das BMW WilliamsF1 Team nach Nordamerika. Dort stehen die Großen Preise von Kanada und der USA innerhalb von nur acht Tagen auf dem Programm.

© BMW
Nick Heidfeld möchte auch in Kanada seine guten Leistungen fortsetzen
Jenseits des Atlantiks warten andere Bedingungen: Die Rennstrecken erfordern geringeren Abtrieb und hohe Motorleistung. Montreal ist nicht nur bei den Piloten beliebt. Das BMW WilliamsF1 Team hat vor allem an den Grand Prix 2001 die besten Erinnerungen, damals feierte die deutsch-englische Partnerschaft einen ihrer frühen Siege auf dem 'Circuit Gilles Villeneuve'. Doch auch negative Erfahrungen: Im vergangenen Jahr wurde beide Autos des BMW WilliamsF1 Teams wegen unzulässiger Bremsenbelüftungen disqualifiziert.#w1#
"Ich freue mich auf den Einsatz in Kanada. Nicht nur, weil die Rennstrecke in Montreal klasse ist, ich mag auch die Stadt und die Leute dort. Der Kurs wird sich in diesem Jahr anders präsentieren. Er wurde gerade frisch asphaltiert, von daher weiß niemand so genau, was uns erwartet", so Nick Heidfeld, der weiter auf seiner Erfolgswelle schwimmen möchte. "Wir werden wiederum einige neue Komponenten am Auto haben. Ich hoffe, sie funktionieren wieder auf Anhieb, und ich hoffe, Michelin stellt uns erneut gutes Reifenmaterial zur Verfügung.""
Montreal erinnert Webber an Melbourne
Auch Mark Webber möchte vom Aufwärtstrend profitieren: "Montreal erinnert mich in vielerlei Hinsicht an Melbourne, weil die Stadt die Formel 1 jedes Jahr so herzlich empfängt. Die Strecke vermittelt das Gefühl von einem Stadtkurs, sie ist von vielen Mauern gesäumt und fahrerisch sehr anspruchsvoll. In der Stadt und an der Strecke herrscht immer eine tolle Atmosphäre. Ich glaube, jedes Team reist gerne zum Grand Prix nach Kanada."
"Der Kurs verlangt gute Bremsen, gute Traktion und jede Menge Motorleistung für die langen Geraden. Um hohen Topspeed zu erreichen, werden wir ein anderes Abtriebsniveau fahren als bei den bisherigen Saisonrennen", fuhr der Australier fort. "Montreal war in der Vergangenheit ein gutes Pflaster für das Team. Ich selbst bin zwar im vergangenen Jahr nicht ins Ziel gekommen, war aber 2003 in den Punkten. Ich freue mich auf das Rennen. Ich hoffe, wir setzen dort unsere positive Entwicklung fort und sammeln wieder fleißig WM-Zähler."
"Traditionell bedeutete der Grand Prix in Kanada Saisonhalbzeit. Das ist in diesem Jahr nicht ganz der Fall", begann Sam Michael, der Technischer Direktor von WilliamsF1. "Nach den Podiumsplatzierungen bei den Rennen in Monaco und auf dem Nürburgring sowie guten Testtagen in Silverstone freuen wir uns auf den achten Grand Prix der Saison. Die Strecke in Montreal verlangt wenig Luftwiderstand, sie wird dominiert von langen Geraden zwischen vielen langsamen Kurven und Schikanen. Es gibt zwei gute Überholmöglichkeiten. Kein Kurs ist härter in Bezug auf den Verschleiß und die Temperaturen der Bremsen."
Weitere Verbesserung für den Nordamerikaauftritt
"Im Zuge der Weiterentwicklung des FW27 haben wir weitere Aerodynamik-Veränderungen vorgenommen. Sie betreffen Front- und Heckflügel sowie einige Verkleidungselemente", erklärte der Australier die Neuerungen. "Außerdem haben BMW und WilliamsF1 weitere Untersuchungen und Anstrengungen bezüglich unserer Starts angestellt. Wir hoffen, dass wir uns auch in dieser Hinsicht gegenüber unseren bisherigen Leistungen verbessern."
BMW Motorsport Direktor Mario Theissen setzt unterdessen auf eine Fortsetzung des Aufwärtstrends aus den vergangenen Rennen: "Wir hoffen, in Kanada unseren Aufwärtstrend fortsetzen zu können. Die Strecke hat uns in der Vergangenheit immer gelegen. Auf den langen Geraden des 'Circuit Gilles Villeneuve' sind Standfestigkeit und Leistung des BMW P84/5 Motors extrem gefordert. Laut unserer Messdaten haben wir dort 2004 mit 343,2 km/h den dritthöchsten Topspeed im Vergleich der Rennen gefahren. Schneller waren wir nur in Monza und in Indianapolis. Die längste Volllastpassage in Montreal misst 995 Meter, der Volllastanteil über eine komplette Runde lag mit 55 Prozent im mittleren Bereich. Ein gewisses Risiko stellt das Laub der Bäume dar, weil es die Kühler verstopfen kann. Ansonsten rechnen wir nicht mit außerordentlichen thermischen Belastungen. Selbst bei Sommerwetter sollten die Motoren auf den Geraden noch ausreichend Kühlluft bekommen."
"Die Atmosphäre beim Grand Prix in Montreal ist immer wieder etwas Besonderes", fuhr Theissen fort. "Zum einen, weil Fahrerlager und Rennstrecke so malerisch liegen. Zum anderen, weil die ganze Stadt die Formel 1 willkommen heißt. Es gibt jede Menge Veranstaltungen am Rennwochenende. Dazu gehört auch die 'BMW M-Night', für die am Samstagabend eine Straße in der Innenstadt gesperrt wird."

