• 03.06.2005 10:44

  • von Marco Helgert

Bittet Jordan um Strafverlegung?

Das Jordan-Team darf in Montreal kein drittes Auto einsetzen, die Teamführung würde die Strafe aber lieber in Indianapolis antreten

(Motorsport-Total.com) - So hatte sich das Jordan-Team den Kurzeinsatz des Renault-Testfahrers Franck Montagny auf dem Nürburgring nicht vorgestellt: Der Franzose sollte seine Eindrücke vom Boliden dem Team vermitteln, doch das Ungemach begann nach dem Trainingsfreitag in der Eifel: Offenbar erlaubte man Montagny, sechs verschiedene Reifensätze im Laufe der zwei Trainingssitzungen zu verwenden. Nach Reglement sind für den Freitagstester aber nur vier Sätze erlaubt.

Titel-Bild zur News: Robert Doornbos

Der Verzicht auf das dritte Auto wäre für Jordan in Kanada besonders hart

Die Strafe der FIA folgte auf dem Fuß: Die Rennleitung entschied, dass das Jordan-Team beim kommenden Rennen in Kanada kein drittes Auto einsetzen dürfe. Das Jordan-Team machte gegenüber den Rennkommissaren geltend, dass dies versehentlich passiert sei, auf keinen Fall absichtlich. Die FIA aber blieb hart.#w1#

"Es wurde kein unfairer Vorteil gesucht und unserer Meinung nach auch nicht genutzt. Wir entschuldigen uns bei der FIA für diese Fehleinschätzung", erklärte der Sportliche Leiter des Teams, Trevor Carlin. Die Strafe hat das Team letztlich akzeptiert, nun bemüht man sich aber offenbar um einen Aufschub.

Das Rennen in Kanada findet in der Wahlheimat des Jordan-Besitzers Alexander Shnaider statt. Gerade hier wäre es wichtig, möglichst viel Präsenz zu zeigen. Zudem soll Shnaider in Verhandlungen mit einigen kanadischen Sponsoren stehen. Gerüchten zufolge soll die Teamführung daher darum gebeten haben, die Strafe erst in Indianapolis anzutreten. Eine Entscheidung ist aber noch nicht gefallen.