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  • 09.09.2007 11:18

  • von Fabian Hust

Williams befürchtet wirtschaftlichen Schaden für die F1

Angesichts der nach wie vor nicht zu den Akten gelegten "Spionage-Affäre" befürchtet der Teamchef einen wirtschaftlichen Schaden für die "Königsklasse"

(Motorsport-Total.com) - Frank Williams ist ein Racer durch und durch, und aus diesem Grund empfindet es der Brite als schade, dass sich die Formel 1 im Moment mehr mit der "Spionage-Affäre" beschäftigt als mit dem spannenden Kampf um den WM-Titel auf der Strecken.

Titel-Bild zur News: Frank Williams

Frank Williams leidet derzeit mit seinem Kollegen und Freund Ron Dennis

Der Teamchef wartet wie alle anderen gespannt, was sich bei der Sitzung des Weltmotorsportrats am Donnerstag in Paris ergeben wird, wenn neue Beweise begutachtet werden sollen und eine Bestrafung gegen das britische-deutsche Team ausgesprochen werden könnte.#w1#

Es gebe jedoch immer einen Wissenstransfer, wenn ein Ingenieur ein Team wechselt: "Manchmal sind das sehr wenige Informationen, manchmal von sehr geringem Wert, und manchmal ist das eine oder zwei Zehntelsekunden pro Runde wert, das variiert", erklärt der Brite gegenüber 'autosport.com'.

Williams wundert sich wie viele andere, wie hunderte von Seiten vertraulicher Informationen aus dem Ferrari-Team geschmuggelt werden konnten - angeblich durch den Werkstattleiter Nigel Stepney: "Die meisten Teams sind clever genug, um sicherzustellen, dass niemand außer den ranghöchsten Mitgliedern das Gesamtbild kennt."

Dass die FIA die drei McLaren-Mercedes-Piloten Fernando Alonso, Lewis Hamilton und Pedro de la Rosa gebeten hat, dem Automobilweltverband möglicherweise vorhandene Beweise zu übermitteln, sei das gute Recht des Verbandes, schließlich gehöre die Formel-1-Weltmeisterschaft der FIA: "Sie haben das Recht, sie zu regeln, um sicherzustellen, dass jederzeit alles rechtmäßig und fair zugeht. Und das scheinen sie zu tun und sehr ernst zu nehmen."

Unabhängig davon, wie das Verfahren ausgeht, befürchtet Frank Williams einen Imageschaden für die Formel 1: "Das wird hoffentlich nicht so kommen, aber das steht an den meisten Tagen der Woche im Moment in der Zeitung. Ich habe einfach ein wenig Bedenken, dass es Sponsoren abschrecken wird, die bereits in der Formel 1 sind oder kurz davor stehen, einzusteigen, wenn sich das noch viel länger hinzieht."

Der 65-Jährige möchte im Moment noch keinen Gedanken daran verschwenden, dass das Team womöglich als erster Rennstall seit Tyrrell im Jahr 1984 - und das war kein Top-Team, hinter dem ein großer Automobilkonzern stand - aus der Formel 1 ausgeschlossen wird: "Aus diesen Diskussionen halte ich mich absichtlich raus."