• 09.09.2007 09:40

  • von Fabian Hust

Whitmarsh: "Das war die richtige Antwort"

Angesichts der immer paradoxere Formen annehmenden Spionage-Affäre ist der McLaren-Geschäftsführer froh, dass man in Monza in der ersten Startreihe steht

(Motorsport-Total.com) - Die vergangenen Tage waren für McLaren-Mercedes wieder einmal äußerst turbulent. Da es in der Spionage-Affäre neue Beweise gibt, geht es in der kommenden Woche nun doch nicht vor das Berufungsgericht des Automobilweltverbandes FIA, sondern erneut vor den Weltmotorsportrat. Hier droht eine harte Bestrafung, bis hin zum Ausschluss aus der Weltmeisterschaft.

Titel-Bild zur News: Martin Whitmarsh mit Pedro de la Rosa

Martin Whitmarsh mit Testfahrer Pedro de la Rosa

Für Aufregung sorgte im Vorfeld des Italien-Grand-Prix' ein veröffentlichter Brief der FIA an die drei McLaren-Mercedes-Piloten Fernando Alonso, Lewis Hamilton sowie Pedro de la Rosa. Sie wurden gebeten, nach einem angeblich aufgedeckten E-Mail-Verkehr zwischen den beiden Spaniern etwaige Beweise an den Verband zu übermitteln. Gleichzeitig wurde ihnen Straffreiheit zugesichert.#w1#

Einen weiteren Höhepunkt in der Spionage-Affäre gab es am Samstagabend in Monza, als die italienische Staatsanwaltschaft Teamchef Ron Dennis und weiteren hochrangigen Mitgliedern des Teams einen Ermittlungsbescheid übergab. Denn nun ermittelt auch der Staatsanwalt von Modena wegen Verdachts auf Betriebsspionage und Betrug.

Dass man beim Heimspiel von Ferrari in der Qualifikation die Plätze eins und zwei belegte, war zumindest etwas Balsam auf die Seele: "Das war der richtige Weg, um darauf zu antworten", erklärte McLaren-Geschäftsführer Martin Whitmarsh gegenüber 'ITV'.

"Wir müssen konzentriert bleiben. Wir sind hier, um Rennen und die Weltmeisterschaft zu gewinnen, und wir werden weiterhin Druck machen. Meiner Meinung nach haben beide Fahrer einfach fantastische Arbeit geleistet und hoffentlich wird uns dies auch im Rennen gelingen."

Das Ergebnis der Testfahrten war also nicht einem Bluffen von Ferrari zu verdanken, sondern die "Silberpfeile" sind auf der Hochgeschwindigkeitsstrecke von Monza tatsächlich schneller als der Erzrivale aus Italien.

Besonders Weltmeister Alonso war das ganze Wochenende über extrem stark unterwegs: "Er ist schnell und hat hier das ganze Wochenende großartige Arbeit geleistet. Natürlich stellt sich nach einer solch dominanten Einheit immer die Frage, ob man etwas mehr Benzin hätte einfüllen können, aber alles in allem sind wir sehr glücklich, hier in Monza in der ersten Reihe zu stehen."

Wie nach dem Zeitfahren Alonso und Hamilton lobt auch der Brite die Arbeit des Teams, das nach dem Großen Preis der Türkei bei der Entwicklung der Aerodynamik und des Motors große Fortschritte erzielt habe.

Man habe das Gefühl, stark zu sein, könne aber nie wissen, was das Rennen mit sich bringt: "Das Rennen ist eine andere Angelegenheit. Während des Wochenendes hatten wir immer das starke Gefühl, in jeder Einheit bis zum Qualifying auf konservative Strategien zu setzen. Wir bereiteten uns diszipliniert auf das Rennen vor und ich denke, dass wir zwei gute Autos haben."